25.11.2021 (23 km)
In der Nacht hatte es wieder geregnet aber am Morgen hörte es dann auf. Der Morgenspaziergang konnte also stattfinden. Wir kämpften uns auf der Klippe hinter dem Friedhof auf Wildtierpfaden durch das Gestrüpp was auch mal ganz lustig war. Danach fuhren wir zu einem neuen Platz, wo wir auch wieder richtig Spazieren gehen konnten. Dieser lag inmitten von Weinbergen. Die Reben waren bereits völlig zurückgeschnitten und standen in großen Feldern in Reih und Glied. Tagsüber konnten wir schön draußen sitzen. In der Sonne war es recht angenehm. Aber als sich die Sonne gegen Abend langsam zum Horizont neigte, wurde es schnell wieder sehr kalt. Also machten wir noch einen langen Spaziergang. Die Bewegung tat uns allen gut. Die Wege waren durch den Regen der letzten Tage ziemlich aufgeweicht und unsere Schuhe waren hinterher voll mit weichem gelben Schlamm. Das Wohnmobil war inzwischen wieder warm geworden und den Abend verbrachten wir gemütlich mit Spielen.
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24.11.2021 (97 km)
Auch in dieser Nacht hatte es fleißig geregnet und für den Morgenspaziergang mussten wir eine kleine Regenpause abpassen. Aber wir blieben trocken. Bei diesem Wetter blieb uns nur eines übrig: Weiterfahren. So fuhren wir an der Küste entlang in Richtung Barcelona. Unterwegs erledigten wir noch ein paar Einkäufe. In Cambrils hielten wir bei Lidl und in Salou noch einmal bei Mercadona. Berta wartete jeweils im Auto. Als wir bei Mercadona fertig waren, fiel wieder der Himmel auf uns herab. Es regnete in Sturzbächen und gleichzeitig gab es Blitz und Donner. Nach 10 Minuten hatte der Regen nachgelassen und wir gingen zum Wagen zurück. Berta war erfreut uns zu sehen, aber glücklicherweise keineswegs verängstigt. Als wir weiterfuhren, konnten wir die Folgen des kurzen aber heftigen Gewitters erleben. Vor uns war ein Kreisverkehr von Polizisten abgesperrt worden, der vollständig unter Wasser stand. Einige Fahrzeuge kamen uns zwar noch entgegen, aber die waren so tief unter Wasser, dass selbst das Nummernschild nicht mehr zu sehen war. Wir wurden nach rechts abgeleitet und fuhren einmal im Kreis. Google sagte uns schnell, dass wir so nicht in die gewünschte Richtung kommen würden. Hier ging es nur zum Strand, dann nach rechts und zurück, von wo wir gekommen waren. Kurzerhand bogen wir noch einmal rechts ab, vollendeten den Kreis und kamen aus einer nicht abgesperrten Richtung zu eben diesem Kreisverkehr, der natürlich noch immer unter Wasser stand. Wir wollten es trotzdem versuchen. Als wir schon tief ins Wasser gefahren sind, wurden wir doch etwas unsicher. Im Kreisverkehr standen mehrere Fahrzeuge, darunter ein Transporter mit eingeschalteter Warnblinkanlage, die offensichtlich abgesoffen waren. Stehenbleiben ging nicht mehr, zurück auch nicht. Also die Flucht nach vorn. Der erste Gedanke war, die erste Ausfahrt des Kreisverkehrs zu nehmen. Aber hier stand die gesamte Straße unter Wasser. Also die nächste Ausfahrt. Dort ging es etwas bergauf. Wir fuhren an den stehengebliebenen Fahrzeugen vorbei und unter den Augen der Polizisten, die den entgegenenkommenden Verkehr aufgehalten hatten und all der Fahrer in den wartenden Autos fuhren wir das letzte Stück durch das Wasser im Kreisverkehr und gemütlich auf der anderen Seite wieder hinauf. Wir hatten es tatsächlich geschafft. Die weitere Strecke war dann wieder entspannter. Unmittelbar an der Küste schien die Sonne. Nur wenn wir den Blick nach links in das Landesinnere wandten, war der Himmel grau. Also schauten wir einfach häufiger in Richtung des Meeres und freuten uns über das gute Wetter. Das war sogar so gut, dass wir noch einmal am Strand anhielten und einen Strandspaziergang machten. Danach wollten wir einen Stellplatz in der Nähe von Panta del Foix anfahren. Hier wurden wir jedoch an einer Furt aufgehalten, durch die nicht nur sehr viel Wasser floss, sondern in der auch ein Baum und einiges an Gestrüpp lag, was eine Weiterfahrt unmöglich machte. Zum Glück konnten wir an dieser Stelle gerade noch wenden auch wenn es mal wieder extrem eng war. In Villafranca del Penedes suchten wir noch eine Entsorgungsstation auf und endeckten, dass es dort freies WLAN gab. Das nutzten wir aus und versorgten unsere Berta währendessen vor Ort. Tasächlich haben wir dann an einem Friedhof in einem süßen kleinen Örtchen namens Saint Miguel d'Olèrdola übernachtet. Völlig allein und ungestört, wie wir es lieben.
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23.11.2021 (29 km)
In der Nacht hatte es angefangen zu regnen und wenig später gab es den ersten Donner. Berta rührte sich nicht und schlief einfach weiter, was schon mal ein gutes Zeichen war. Wie jeden Morgen begrüßte sie uns auch heute herzlich, als sie merkte, dass wir wach waren. Das war um kurz vor 9 Uhr. Draußen schüttete es wie aus Kübeln. Wir passten einen Moment mit etwas weniger Regen ab und öffneten die Tür. Wie zu erwarten, wollte Berta plötzlich gar nicht mehr raus. Aber sie ließ sich erweichen, Michael auf seinem morgentlichen Spaziergang zu begleiten. Der war aber heute nur sehr kurz. Mit den normalen Straßenschuhen war der Weg durch den Tunnel zum Strand unpassierbar. Die Treppe im Tunnel war zu einem mehrstufigen Wasserfall geworden. Also liefen wir nur ein wenig den Hang hinauf und wieder hinunter. Dann gab es Frühstück und erstmal eine ganz ganz lange Gewitterpause. Als Blitz und Donner aufgehört und der Regen etwas nachgelassen hatte, gingen wir noch einmal zum Strand. Das Meer war kräftig aufgebauscht und die Wellen gingen weit über den Strand, an dem wir gestern noch so gemützlich entlangspaziert waren. Immer wieder wurden weite Bereiche des Strandes überspült. Der Turm des Rettungsschwimmers stand fast im Wasser. Gestern stand er noch ca. 20 m vom Meer entfernt. Dummerweise fing es gerade dann an, wieder zu regnen, als wir am weitesten weg waren. Und dann auch nicht in kleinen Tröpfchen sondern aus den berühmten Kübeln. Wassertropfen so groß wie Tennisbälle prasselten auf uns nieder und es dauerte nicht lange, bis unsere Jeans vollständig durchweicht waren. Triefend kamen wir wieder beim Wohnmobil an, rubbelten Berta trocken, bevor sich diese im Wohnmobil schütteln konnte und wechselten dann in unsere Reserveklamotten. Im übrigen die letzte Reserve. Wenn auch diese naß werden, haben wir nichts Trockenes Langes mehr. Überall im Wohnmobil hingen nasse Sachen zum Trocknen. Die paar Unterhosen und Socken aus der Wäsche fielen da gar nicht mehr auf. Wenig später hörte es dann tatsächlich auf zu regnen und es tauchten auch wieder die ersten merkwürdigen Gestalten in ihren Autos auf, die kamen, kurz hielten (einer hupte sogar) und dann unverrichteter Dinge wieder wegfuhren. Dies bestärkte uns in unserem Entschluß, weiterzufahren, was wir um kurz vor 16 Uhr dann auch taten. Es ging zum Tierarzt. Wir wollten Berta noch einmal durchchecken und ihr ein paar weitere Impfungen geben lassen. Die Tierärztin war wieder einmal sehr nett und sprach auch relativ gut Englisch. Berta wog 12,8 kg und die Ärztin bescheinigte ihr einen sehr guten Gesundheitszustand. Sie bestätigte auch die Schätzung des Alters von Berta auf höchstens 1 Jahr. Den kleinen Piks mit der Impfung bemerkte Berta gar nicht und lief nach der Untersuchung munter und fidel in der Praxis herum. Die Ärztin und ihre Helferin verwöhnten sie derweil mit reichlich Leckerli. Dafür musste sie nur Pfötchen geben, was sie natürlich bereitwillig tat. Danach fuhren wir zu einem Platz an einem Olivenhain und machten im Dunkeln noch einen Abendspaziergang bevor wir uns ans Abendessen machten. Berta schlief schon wieder seelig, offensichtlich zufrieden mit diesem Tag.
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22.11.2021 (124 km)
Der Spaziergang am Morgen war heute etwas länger und glich einer kleinen Bergbesteigung. Eigentlich waren es nur Hügel, aber die großen Felsen erforderten doch einiges an Kletterei. Berta hatte ihre wahre Freude daran, Michael von oben herab beim kraxeln zuzusehen. Zum Abschluss ging es auf einen Hügel auf dessen Kuppe ein Wasserbassin für die Bewässerung der Felder stand. Oben kletterten wir auf die Mauer des Bassins und sahen, dass auch dieses leer war. Nach dem Frühstück fuhren wir dann wieder los. Es ging an die Küste. Die Fahrt dorthin war kurzweilig und führte zunächst durch hügeliges, bewaldetes Gebiet, das ca. 500 m über NN lag. Je näher wir der Küste kamen, desto wärmer wurde es. Hier standen zwischen den Hügeln Palmen und es wuchsen auch wieder Orangen und Mandarinen. An einer Plantage konnten wir nicht einfach vorbeifahren. Hier lagen schon wieder etliche Mandarinen auf der Erde. Es ist nicht die erste Plantage gewesen, die wir so gesehen hatten. Vermutlich blieben wegen Corona die Erntehelfer aus. Glück für uns. Wir sammelten, was wir tragen konnten. Der Platz am Meer war sehr schön. In Serpentinen ging es erst auf einen kleinen Berg hinauf und dann ebenso in Serpentinen wieder in Richtung Meer herunter. Die Straße endete bei einem Wendehammer und auf dem letzten Stück gab es rechts und links Parkplätze, wobei wir uns den ebendsten aussuchten. Zwischen Straße und Strand war noch eine Art Damm auf dem Bahngleise waren. So war das Meer nur noch sehr gedämpft zu hören. Der breite und recht lange Sandstrand war dann durch einen Tunnel erreichbar, was wir auch sofort zu einem ausgiebigen Spaziergang über den Strand nutzten. Kurz vor Sonnenuntergang tauchten dann ein paar merkwürdige Gestalten auf. Ein älterer Herr, der sich zuvor mit einem Typen unterhalten hatte, der in seinem Auto saß und auf irgendetwas zu warten schien, kletterte den Damm hinauf und schien in Richtung der Straße zu sehen. Der Typ ging ein paarmal dicht an unserem Auto vorbei, telefonierte dabei und schaute mehr als auffällig in unser Auto hinein. So auffällig, dass sogar Berta angeschlagen hat. Ein weiterer Typ machte einen merkwürdig kurzen Spaziergang mit seinem Hund, drehte vielleicht zwanzig Meter vor unserem Wagen um und schaute danach ebenso auffällig wie der andere in unser Auto. Wenig später fuhren sie alle weg. Im Laufe des Abends kam dann immer mal wieder ein Auto vorbei, wendete und fuhr wieder weg. Wir wurden das Gefühl nicht los, den Typen in seinem Auto bei irgendwelchen Geschäften gestört zu haben. Aber irgendwann kam auch kein Auto mehr, wir spielten und dachten nicht mehr an die merkwürdigen Gestalten, bis... Ja, bis wir einschliefen und eine wunderbare Nacht hatten.
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