18.04.2022, 96 km
Nach dem allmorgendlichen Ritual war es nur eine kurze Fahrt bis nach Eisenach. Wir parkten beim Ludwigskamm, da wir uns die 10 Euro Parkgebühren bei der Wartburg sparen wollten. Nach einem halbstündigen Spaziergang kamen wir bei der Burg an. Obwohl es Ostermontag war und es auch keine Wolke am Himmel gab, waren nicht allzu viele Leute dort. Viele kamen sogar mit Hund, was zumindest im Innenhof kein Problem war. Nur in den Innenräumen sind Hunde nicht zugelassen. Zurück nahmen wir einen anderen Weg und wanderten durch den schönen Thüringer Wald. Auch hier war der Boden grün und es gab viel Bärlauch. Damit hatten wir uns jedoch schon am Morgen eingedeckt. Nach 3 1/2 Stunden waren wir wieder bei unserem Forti und fuhren weiter in Richtung Süden. Aber nicht mehr weit, da wir schon recht müde waren. In der Nähe von Fambach erreichten wir nach ca. 2 km Schotterstraße einen kleinen Platz am Waldrand. Dort standen wir schön geschützt zwischen einem Baum und ein paar gestapelten Holzstämmen und packten erstmal unsere neue Stühle aus, auf denen wir es uns in der warmen Nachmittagssonne bequem machten. So verging die Zeit bis zum Abendbrot (klassisch Camper: Spaghetti mit Steinpilzen) sehr schnell und natürlich waren wir auch wieder völlig allein. Hoffentlich finden wir in Italien auch so schöne Plätze...
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17.04.2022, 187 km
Wir sind sehr früh aufgewacht und freuten uns über einen tollen Morgenspaziergang durch den Wald. Abseits der Wege liefen wir durch den lichten Kiefernwald und bekamen sogar zwei Rehe zu sehen. Danach machten wir uns auf in Richtung Harz. Über Braunschweig und Wernigeroge, das wir vor zwei Jahren bereits erkundet hatten, fuhren wir zur Rapptalsperre. Dort gibt es auch parallel zur Straße eine Hängebrücke für Fußgänger. Ganz Wagemutige können auch an einer Seilrutsche auf die andere Seite fahren. Die Frage, ob es auch mit Hund möglich wäre, über die Hängebrücke zu gehen, stellte sich nicht: Die Warteschlange war so lang, dass es über einer Stunde gedauert hätte, bis wir hätten gehen können. So beließen wir es bei einem kleinen Spaziergang und dem Ausblick auf die beiden Brücken. Danach ging es weiter nach Nordhausen, wo wir zwei Campingstühle abholen konnten, die wir bei Ebay gekauft hatten. Unsere alten Faltstühle haben langsam ausgedient und die neuen sind doch deutlich bequemer, auch wenn es in unserer Heckgarage langsam etwas eng wird. Schließlich fuhren noch ein Stück weiter, wo wir beim "Rondell" einen schönen einsamen Platz gefunden haben. Beim Spaziergang durch den Wald, dessen Boden mit Bärlauch bedeckt war, sammelten wir ein paar Blätter, mit denen wir dann unsere Bratkartoffeln würzen konnten.
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16.04.2022, 159 km
Es wird auch langsam wieder Zeit, dass wir unterwegs sind. Die letzten Wochen haben wir fleißig am Wohnmobil gewerkelt und sollten jetzt dank großer Lithiumbatterie und Solarpanels auf dem Dach auch kein Problem mehr mit zu wenig Strom haben. Gestern haben wir den Wagen bereits gepackt, so dass es heute einfach los gehen kann. Wir sind gespannt, was uns auf dieser Reise Schönes erwartet...
... Na ja, zumindest war das der Plan. In der Praxis brauchten wir dann doch noch bis zum Nachmittag, bis wirklich alles fertig war. Aber um 15:10 Uhr ging es tatsächlich los. Bei strahlendem Sonnenschein führen wir über Bergedorf, Geesthacht und Lüneburg zunächst nach Uelzen, wo wir unseren Gastank voll machten. Kurz danach steuerten wir unseren ersten Übernachtungsplatz an, der jedoch durch niegelnagelneue rot-weiß lackierte Pfähle abgesperrt war. Hier haben sich wohl in letzter Zeit zu viele ungebetene Gäste daneben benommen. Schade eigentlich, aber wir haben bereits viel zu häufig verdreckte Plätze angefunden und können es gut verstehen, wenn sich Anwohner davon gestört fühlen. Dumm nur, dass so alle darunter leiden müssen, weil sich einige wenige Zeitgenossen nicht zu benehmen wissen. Auf der Weiterfahrt entdeckten wir dann jedoch zufällig einen Platz mitten im Wald. Ein Hinweisschild auf einen Gedenkstein für einen Waldbrand, der 1975 hier stattgefunden hat. Eigentlich wollten wir hier nur einen kleinen Spaziergang machen. Aber es war so wunderbar mucksmäuschenstill, wie wir es schon lange nicht mehr gehabt haben. Also entschlossen wir uns, gleich hier zu bleiben. Ein Abendbrot später ging es auch schon ins Bett. Der Wecker (das Telefon) hatte uns heute morgen bereits um kurz nach 7 Uhr geweckt. So machten wir es uns schön gemütlich und freuten uns auf eine ruhige Nacht.
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08.12.2021 (163 km)
Der letzte Tag unserer Reise war angebrochen. Der Spaziergang am Morgen sollte eigentlich etwas kürzer ausfallen, da wir zeitig loswollten. Doch Berta hatte andere Pläne. Als wir schon auf dem Rückweg waren, verschwand sie in einem Rapsfeld. Kurze Zeit später flogen ein paar Vögel aus dem Feld heraus. Danach war wieder Ruhe. Dann hüpfte erst ein, dann ein zweites Reh durch das Feld. Dann wieder Pause. Eines der Rehe war plötzlich wieder zu sehen, hüfte bis zum Rand des Feldes und lief dann über den Weg, über die dahinterliegende Wiese und dann in Richtung Wald. Und dann kam Berta. Auch sie hüpfte wie das Reh vor ihr durch den Raps und lief dann auf den Weg, blickte sich kurz zu Michael um und lief dann dem Reh über die Wiese hinterher und danach in den Wald. Weg war sie. Muss ich noch erwähnen, dass jedes Pfeifen überflüssig war? Michael ging bis zum Waldrand aber natürlich kam sie nicht zurück. Hier war jedes Warten unnütz. Also ging Michael wieder zurück. Aber bereits nach 50 m hörte er ein gar nicht so weit entferntes Bellen, ging zurück und wollte gerade in den Wald gehen, als Berta angelaufen kam. Michael nahm sie an die Leine und in aller Ruhe ging es zurück zum Wohnmobil. Durch die Jagd war Berta noch etwas aufgeregt und auf ihr Frühstück musste sie noch etwas warten. So kamen wir dann doch etwas später los. Wir fuhren auch die letzte Etappe auf der Landstraße. Ganz gemütlich ging es immer weiter in Richtung Heimat. In Scheßel kauften wir noch einmal ein und kurz danach machten wir noch einen Spaziergang entlang der Felder. Und dann stiegen wir ein letztes Mal auf dieser Reise in unserer Wohnmobil. Als wir über die Elbbrücken fuhren dachten wir sehnsüchtig über die vielen tollen Landschaften nach, die wir in den fast 4 Monaten gesehen hatten. Nach 11.237 km kamen wir mit unserem kleinen Mitbringsel wieder zu Hause an. Berta fühlte sich sofort wohl und nachdem wir alles wieder ausgepackt und Bertas Körbchen drapiert hatten, schlief sie glücklich und zufrieden in ihrem neuen Zuhause ein.
ENDE
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