Wir reisen um die Welt

24.11.2021 (97 km)

Auch in dieser Nacht hatte es fleißig geregnet und für den Morgenspaziergang mussten wir eine kleine Regenpause abpassen. Aber wir blieben trocken. Bei diesem Wetter blieb uns nur eines übrig: Weiterfahren. So fuhren wir an der Küste entlang in Richtung Barcelona. Unterwegs erledigten wir noch ein paar Einkäufe. In Cambrils hielten wir bei Lidl und in Salou noch einmal bei Mercadona. Berta wartete jeweils im Auto. Als wir bei Mercadona fertig waren, fiel wieder der Himmel auf uns herab. Es regnete in Sturzbächen und gleichzeitig gab es Blitz und Donner. Nach 10 Minuten hatte der Regen nachgelassen und wir gingen zum Wagen zurück. Berta war erfreut uns zu sehen, aber glücklicherweise keineswegs verängstigt. Als wir weiterfuhren, konnten wir die Folgen des kurzen aber heftigen Gewitters erleben. Vor uns war ein Kreisverkehr von Polizisten abgesperrt worden, der vollständig unter Wasser stand. Einige Fahrzeuge kamen uns zwar noch entgegen, aber die waren so tief unter Wasser, dass selbst das Nummernschild nicht mehr zu sehen war. Wir wurden nach rechts abgeleitet und fuhren einmal im Kreis. Google sagte uns schnell, dass wir so nicht in die gewünschte Richtung kommen würden. Hier ging es nur zum Strand, dann nach rechts und zurück, von wo wir gekommen waren. Kurzerhand bogen wir noch einmal rechts ab, vollendeten den Kreis und kamen aus einer nicht abgesperrten Richtung zu eben diesem Kreisverkehr, der natürlich noch immer unter Wasser stand. Wir wollten es trotzdem versuchen. Als wir schon tief ins Wasser gefahren sind, wurden wir doch etwas unsicher. Im Kreisverkehr standen mehrere Fahrzeuge, darunter ein Transporter mit eingeschalteter Warnblinkanlage, die offensichtlich abgesoffen waren. Stehenbleiben ging nicht mehr, zurück auch nicht. Also die Flucht nach vorn. Der erste Gedanke war, die erste Ausfahrt des Kreisverkehrs zu nehmen. Aber hier stand die gesamte Straße unter Wasser. Also die nächste Ausfahrt. Dort ging es etwas bergauf. Wir fuhren an den stehengebliebenen Fahrzeugen vorbei und unter den Augen der Polizisten, die den entgegenenkommenden Verkehr aufgehalten hatten und all der Fahrer in den wartenden Autos fuhren wir das letzte Stück durch das Wasser im Kreisverkehr und gemütlich auf der anderen Seite wieder hinauf. Wir hatten es tatsächlich geschafft. Die weitere Strecke war dann wieder entspannter. Unmittelbar an der Küste schien die Sonne. Nur wenn wir den Blick nach links in das Landesinnere wandten, war der Himmel grau. Also schauten wir einfach häufiger in Richtung des Meeres und freuten uns über das gute Wetter. Das war sogar so gut, dass wir noch einmal am Strand anhielten und einen Strandspaziergang machten. Danach wollten wir einen Stellplatz in der Nähe von Panta del Foix anfahren. Hier wurden wir jedoch an einer Furt aufgehalten, durch die nicht nur sehr viel Wasser floss, sondern in der auch ein Baum und einiges an Gestrüpp lag, was eine Weiterfahrt unmöglich machte. Zum Glück konnten wir an dieser Stelle gerade noch wenden auch wenn es mal wieder extrem eng war. In Villafranca del Penedes suchten wir noch eine Entsorgungsstation auf und endeckten, dass es dort freies WLAN gab. Das nutzten wir aus und versorgten unsere Berta währendessen vor Ort. Tasächlich haben wir dann an einem Friedhof in einem süßen kleinen Örtchen namens Saint Miguel d'Olèrdola übernachtet. Völlig allein und ungestört, wie wir es lieben.

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