26. - 27.04.2022
Der Platz auf dem Bauernhof war so schön, dass wir gleich zwei Tage geblieben sind. Am ersten Tag regnete es noch bis Mittags und Abends gab es ein ordentliches Gewitter aber dazwischen konnten wir bereits draußen sein. Und am Mittwoch schien den ganzen Tag die Sonne. Wir bauten Tisch und Stühle auf und spielten viel. Berta erholte sich mal in der Sonne, verkroch sich dann aber unter dem Wagen, wenn es ihr zu warm wurde. Die Tiere (es gab Hühner, Tauben, Kaninchen, Ziegen, Gänse, Pferde, eine Kuh und ein paar Hunde) auf dem Hof liefen tagsüber frei herum. Aber auch das erregte zum Glück nicht mehr ihre Aufmerksamkeit. Die Wege in der Umgebung waren für Spaziergänge ebenfalls ideal. Auf der einen Seite ein Kanal und auf der anderen Seite ein Graben. Berta konnte die ganze Zeit frei laufen und wir hatten keinerlei Bedenken, dass sie hinter irgendeinem Tier hinterherrennen würde. Bei den jungen Entenküken, die in den Nestern im Kanal um die Wette fiepten, waren wir dann aber doch vorsichtig. Es ist auch alles gut gegangen. Es war ein herrlicher Platz und vielleicht fahren wir auf der Rückfahrt hier noch einmal vorbei.
Write comment (0 Comments)
25.04.2022, 114 km
Der Tag fing früh aber schön sonnig an. Das haben wir uns aber auch verdient nach der winterlichen Überraschung gestern früh. Dennoch ließen wir es langsam angehen und nutzten noch die Möglichkeit der Entsorgung und des kostenlosen Füllens unseres Wassertanks. Dann fuhren wir in Richtung Riva del Garda und hielten kurz am Marmite dei Giganti, einer Felsenformation von der aus man sehr schön auf Riva und den Gardsee sehen kann. Der eigentliche Parkplatz war natürlich viel zu klein für uns, so dass wir auf dem noch kleineren Parkplatz einer Bar stehen mussten. In Riva war es leider auch schlecht mit Parkmöglichkeiten. Etliche Höhenbegrenzungen, selbst auf dem Lidl-Parkplatz waren Wohnmobile nicht erlaubt. So konnten wir uns Riva selbst leider nicht zu Fuß ansehen. Bei der Grotta Cascada Varone merkten wir, dass heute in Italien ein Feiertag ist (Tag der Befreiung): Eine lange Schlange von Wartenden harrte vor dem Eingang darauf, eingelassen zu werden. Da es zudem keinerlei Parkplätze für Wohnmobile gab (der Parkplatz für Busse und Wohnmobile war bereits mit PKWs zugestellt), erübrigte sich die Frage, ob wir uns ebenfalls anstellen sollten. Stattdessen fuhren wir weiter zum Tennosee, wo wir auf dem Parkplatz P1 einen der wenigen weißmarkierten Parkplätze ergattern konnten. Die vielen Blauen auf diesem Platz sind nämlich kostenpflichtig. Der Spaziergang zum See war denn auch sehr entspannt. Berta konnte sogar mal wieder frei laufen und genoss es, mit den Beinen durch das kalte Wasser zu laufen. Der See schien leerer zu sein, als sonst zu dieser Zeit. Sollte sich die Tendenz mit zu wenig Regen, was wir zuletzt dramatisch in Spanien gesehen haben, auch hier in Italien fortsetzen? Anschließend fuhren wir auf der Ostseite des Sees über Malcesine, Garda, Bardonlino und Lazise in Richtung Peschiera. Google veranschlagte für die Route 2 Stunden. Tatsächlich haben wir dann fast 4 Stunden gebraucht, weil die Massen von Menschen aus dem Freizeitpark "Gardaland" gerade jetzt wieder nach Hause wollten und die einzige Straße total verstopft war. Nach zwei Stunden im Stau waren wir froh, als es in Peschiera endlich wieder vorwärts ging und wir die letzten 10 km bis zu unserem Ziel, einem kleinen Bauernhof bei Monzambana, in gefühlt 5 Minuten absolvierten. Dort hatten wir unglaubliches Glück. Nicht nur, dass der Platz noch nicht voll belegt war. Nein, als wir ankamen, kam der Besitzer gerade heraus, um Feierabend zu machen. Er erklärte uns kurz, wie wir zu seinem großen Stellplatz kommen, schloss hinter uns das Tor und verabschiede sich in den sicher wohlverdienten Feierabend. Wir erkunden noch kurz den Hof und Berta machte Bekanntschaft mit Gänsen, Ziegen, Kaninchen, Rebhühnern, Pferden und einer Kuh. Danach gab es Abendbrot und das wohlverdiente Willkommensbier, das wir uns heute redlich verdient hatten.
Write comment (0 Comments)
24.04.2022, 66 km
Der Wetterbericht hatte für die Nacht Regen vorhergesagt. Dachten wir jedenfalls. Aber was passiert mit Wasser, wenn es kalt wird? Genau: Als wir morgens aufwachten, sahen wir dass wir hoch in den Bergen eingeschneit waren. Ein wenig Gedanken machten wir uns schon über die steile enge Abfahrt, die wir gestern hochgekommen waren. Aber zunächst genossen wir den herrlich knirschenden Schnee bei einem frühmorgendlichen Spaziergang durch die Berge. Bären haben wir nicht gesehen, obwohl es hier ca. 90 Braunbären geben soll. Aber bei den Spuren, die durch den frischen Neuschnee gingen, war neben Vögeln, Rehen, Kaninchen auch ein kleiner Bär dabei. Den Vormittag verbrachten wir im Wohnmobil und schauten uns die vorbeiziehenden Nebelschwaden an. Und so ganz allmählich taute der Schnee ab und das Gras der Wiesen kam wieder durch. Gegen Mittag machten wir uns dann auf die Abfahrt, die dann auch völlig problemlos war. Als erstes fuhren wir zum Castel Beseno bei Besenello. Dort machten wir einen kleinen Spaziergang zu der großen Burg aus dem 16. Jahrhundert. Ein Drohnenflug war leider nicht möglich. Zu viele Besucher und Drohnen waren explizit untersagt. Unten im Tal war es sehr viel wärmer als auf dem Berg und auch die Sonne schien wieder. Wir versuchten südlich von Volano zwei Plätze anzufahren, auf denen wir vielleicht hätten übernachten können. Aber die extrem kleinen, steilen und leider auch sehr übergangslos steil werdenden Straßen machten uns das Erreichen unmöglich. So entschieden wir uns in Frenten einen kostenlosen Wohnmobilstellplatz anzufahren. Dort würden wir sowohl unser schmutziges Wasser loswerden, also auch neues Wasser bekommen. Die Fahrt dorthin war erfreulich einfach und absolut perfekt ausgeschildert. Mehrmals wollte uns Google wieder auf irgendwelche "Abkürzungen" schicken, die sich dann als schwierig bis unmöglich herausstellen würden. Wir folgten aber einfach den Schildern und kamen auf einem kleinen aber recht hübschen Platz an, wo wir uns zwischen zwei andere Wohnmobile stellten. Die Tür konnten wir endlich wieder offen lassen und Berta verbrachte den Nachmittag vor der Tür auf ihrer Decke. Auch wir machten es uns gemütlich und freuten uns mal wieder auf eine warme Dusche.
Write comment (0 Comments)
23.04.2022, 170 km
Als wir morgens aufwachten war es kalt. Sehr kalt. Bereits in der Nacht war uns klar, dass das Gas ausgegangen war. Das beruhigende leise Lüftergeräusch fehlte irgendwann. Wir hatten uns aber schön in unsere Decken eingewickelt, so dass die knapp 11 Grad auszuhalten waren, die wir morgens im Wagen hatten. Berta störte das eher weniger. Freudig wie immer war sie bereits um 8 Uhr hellwach und musste nach draußen. Also schnell in warme Klamotten und einen herrlichen Morgenspaziergang in der in Nebel getauchten Berglandschaft genießen. Wir beeilten uns mit dem Frühstück, damit wir die Ersatzflasche nicht anschließen mussten und waren bereits um halb 10 unterwegs. Schnelll wurde uns wieder warm. Nicht nur, weil die Heizung wieder arbeitete sondern auch weil die Fahrt im dichten Nebel über den Jauffenpass ziemlich aufregend war. Am Aussichtspunkt war außer dem allgemeinen weiß-grau nichts zu sehen. Aber der Ausblick soll atemberaubend sein. Kurz vor Meran lichtete sich die Wolkendecke und an der Tankstelle bekamen wir mit Bedienung unser Gas. In der nächsten Nacht werden wir nicht frieren müssen. Bei Cles wollten wir eigentlich bereits einen Stelllplatz aufsuchen. Die Straße war jedoch so eng und schlecht dass wir uns dies nicht weitere 12 km zumuten wollten. Als wir eigentlich bereits zurücksetzen wollten, kam ein PKW von hinten, der uns dann freundlicherweise auf eine Wendemöglichkeit an einem Haus ca. 500 m weiter hinwies. Der Weg dorthin war dann noch einmal ein wenig schmaler, aber es passte, wir wendeten und kamen wohlbehalten und unbeschadet wieder auf die Hauptstraße. Weiter ging es über Trento. Kurz vor Roveto bogen wir nach rechts auf den Monte Bondone ab. 19 km ging es auf einer schmalen, aber immerhin asphaltierten Straße mit etlichen Kurven und Serpentinen steil bergauf. Gegenverkehr hatten wir glücklicherweise immer an Stellen, wo es gerade passte. Viele davon gab es nicht. Schließlich erreichten wir auf ca. 1600 m einen Picknickplatz von wo aus wir gleich zu einer Wanderung starteten. Hier gab es nur noch wenig Schnee, so dass es ein angenehmer Spaziergang wurde. Danach machten wir es uns im Wohnmobil gemütlich und ließen Berta ein wenig schlafen. Schließlich fing es an zu regnen und hörte auch bis zum Schlafengehen nicht mehr auf.
Write comment (0 Comments)