13.08.2023
Als wir morgens aufstanden waren alle anderen Wohnmobile bereits weggefahren. Wir waren auf dem großen Platz ganz alleine. Prima. Als erstes suchten wir uns einen noch etwas besseren Platz aus. Etwas näher an der Düne und das Heck in Richtung Meer. So würden uns eventuell später kommende Wagen nicht stören können. Nachdem wir in aller Ausgiebigkeit gefrühstückt hatten und es bereits Mittag war, machten wir einen schönen langen Strandspaziergang. Danach genossen wir trotz des leichten Nordseewinds das herrliche Wetter draußen und holten sogar mal wieder die Stühle heraus. Abends holten wir das Grillen nach und es war wie immer sehr lecker auch wenn sich die gekauften Hähnchen als Putenkeulen erwiesen.
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12.08.2023, 71 km
Morgens wanderten wir als erstes zu den Dünen. Die Sonne schien bereits und der Himmel war wieder strahlend blau. Als wir die Dünen erreichten, sahen wir, dass der Leuchtturm von Rubjerg, den wir vortags besichtigt hatten, gar nicht so weit weg war und dass man sehr gut von hier aus hätte dorthin wandern können. Aber gut, dass hatten wir bereits erledigt und so fuhren wir stattdessen weiter südwärts. Nach 20 Minuten erreichten wir Løkken und fuhren dort nicht zum sondern auf den Strand. Es war ein sehr breiter und fester Sandstrand, auf dem in einer langen Reihe bereits viele Autos standen. Auch wir reihten uns ein und machten dann einen ausgiebigen Strandspaziergang. Die Priele waren schön warm und auch Berta lief das eine oder andere Mal hindurch. Auf dem Rückweg unterhielten wir uns mit neben uns stehenden Wohnmobilisten. Diese waren nur für 10 Tage in Dänemark, hatten aber Sandbleche an ihrer Heckleiter befestigt, die uns stark interessierten, da wir solche für unsere geplante Reise nach Markokko benötigen würden. Insbesondere die Befestigung an der Heckleiter erschien uns nachahmenswert. Danach fuhren wir mit einem kleinen Zwischenstopp in Blokhus zum Einkaufen zu einem Picknickplatz, wo wir eine kleine Pause machten und unsere zur Neige gegangen Frischwasservorräte auffüllten. Anschließend nahmen wir immer kleinere Straßen durch die Küstennahe Heidelandschaft, bis wir eine große Freifläche hinter der Düne am Strand von Grønne erreichten. Dort standen bereits einige Wohnmobile was uns aber nach dem Trubel der letzten Nacht störte uns das nicht weiter. Wir gingen noch über die Düne und Berta konnte auf dem unendlich lang scheinenden Strand frei laufen. Unser Abschnitt war Menschen- und Hundeleer. Dann sahen wir einen Blitz. Ein Gewitter zog genau auf uns zu. Schnell verkrochen wir uns ins Wohnmobil und planten unser Abendessen um. Anstatt zu Grillen machten wir uns eine leckere Würstchenpfanne. Das Gewitter zog dann doch knapp an uns vorbei, so dass wir nur ein wenig Wind und Regen abbekamen. So konnten wir in Ruhe spielen und dann auch bald schlafen gehen.
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11.08.2023, 41 km
Berta holte uns kurz um 7:30 Uhr aus dem Bett, weil sie raus musste. Danach konnten wir aber noch bis 9 Uhr weiterschlafen. Danach wie immer ein kleiner Spaziergang, dann Frühstück und schon waren wir wieder unterwegs. Nicht sehr weit. Es war nur ein halbe Stunde bis zu dem kleinen Küstenort Løstrup im Nordwesten Dänemarks. Die Sonne strahlte vom blauen Himmel und so konnten wir ziemlich leicht bekleidet loswandern. Von unserem Parkplatz entlang der Straße, die in den Ort hineinführt, gingen wir als erstes zum Strand. Dort sollte es Klippen geben, die wir weiter im Norden vermuteten. Also liefen wir am Wasser entlang und sahen dort ziemlich steil aufragende Dünen, die allerdings im Sturm der letzten Tage ziemlich gelitten hatten. Etliche Stellen waren aus dem Bewuchs herausgebrochen und abgerutscht. Als wir sahen, dass nichts anderes mehr kommen würde machten wir kehrt und gingen immer weiter die Küste entlang. Hier sahen wir Fischerboote, die vor dem Sturm an Land gezogen worden waren und einen schönen breiten Strand auf dem ein sehr schiefer Bunker lag. Vermutlich war dieser bei einem Erdrutsch von der Steilküste hinabgestürzt. Weiter ging es südwärts, bis wir zu einem alten Friedhof kamen. Hier hatten wir eigentlich eine Kirche erwartet. Diese war jedoch, weil sie zu nah am Abgrund stand und bei einem der nächsten Unwetter in die Tiefe gerissen worden wäre, bereits weggeräumt worden. Nur den Friedhof hatte man stehen lassen. In der Ferne sahen wir bereits unser nächstes Ziel, den Leuchtturm von Rubjerg auf einer 90 m hohen Düne. Den wollten wir jedoch lieber mit dem Auto anfahren. Daher machten wir erneut kehrt und gingen in die kleine Stadt, wo wir uns mit einem leckeren Softeis stärkten. Danach ging es zum Auto zurück und dann fuhren wir knapp 5 km bis zu einem kleinen Wanderparkplatz, wo wir eigentlichen übernachten wollten, um die Wanderung zum Leuchtturm am nächsten Tag zu machen. Leider war dort nicht das kleinst Plätzchen frei und an Übernachten wäre dort auch nicht zu denken gewesen. Also fuhren wir ein kurzes Stück zurück und parkten auf dem Parkplatz des Leuchtturms. Zu unserer Überraschung stand dort auch das Auto unserer Retter des Vortags. Aber so sehr wir auf der kleinen Wanderung zum Leuchturm auch Ausschau hielten, von unseren Rettern war leider nichts zu sehen. Wir waren allerdings auch ziemlich mit Berta beschäftigt, die allen bekanntgeben wollte, dass sie jetzt bereit ist und allen anderen Hunden gegenüber sehr aufgeschlossen war. Durfte sie einmal nicht zu einem unkastrierten Rüden hin, wurde das mit einem wilden Fiepen quittiert. Mit einem italienischen Pudel durfte sie dann doch mal einen Moment spielen. Allerdings hatten wir den Eindruck, dass er sie vielleicht doch etwas zu aufdringlich fand. Es könnte aber auch daran gelegen haben, dass er kastriert war. Schließlich bestiegen wir die Düne, die jedoch einem Vergleich mit der Dune du Pila nicht standhielt. Der Sand war größtenteils sehr fest und es gab einen relativ flachen Aufstieg. Von Oben war die Aussicht sehr schön. Jetzt standen wir auf den Klippen, die wir am Vormittag vergeblich gesucht hatten. Allerdings bestanden diese nicht aus Stein, sondern eher aus Lehm, der mit jedem Sturm ein wenig mehr abbrach. Daher waren auch die Gebäude, die mal weiter an der Kante gestanden haben mussten, abgerutscht. Übrig waren nur noch die Backsteine, die man unterhalb der Kante herumliegen sah. Auch der Leuchtturm war nicht mehr in Betrieb. Besteigen konnte man ihn trotzdem. Wir haben es jedoch nicht mehr getan. Es fehlte nach den beiden Wanderungen einfach die Kraft. Zurück beim Wagen, machten noch eine schnelle Stellplatzsuche. Wir fanden etwas passendes nur 5 km weiter. Ein kleiner versteckter Parkplatz an einem alten Friedhof mit Wandermöglichkeit direkt an den Dünen. Perfekt für eine Nacht und einen schönen Spaziergang. Allerdings erst am morgigen Tag. Berta ist nach dem Abendessen gleich eingeschlafen und war zu nichts mehr zu bewegen. Wir verfolgten noch eine Weile den Trubel der vielen Fahrzeuge, die am Abend kamen, um entweder spazieren zu gehen oder zu bleiben. Einige schafften es noch, die meisten fuhren jedoch unverrichteter Dinge weiter. Am Ende waren es 7 Fahrzeuge, die mit uns die Nacht am Friedhof verbrachten.
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10.07.2023, 69 km
In der letzten Nacht war es beinahe unheimlich ruhig. Der Sturm, den wir drei Tage in Folge um uns herum heulen hörten, hatte aufgehört und es war wieder vollkommen still. Am Morgen begrüßte uns auch schon wieder die Sonne und der Himmel war blau. Der Spaziergang am Strand war ganz anders als die letzten Tagen. Der Strand war viel breiter und der trockene Sand lud regelrecht zum Sandburgenbauen ein. Wir liefen noch einmal bis zum ersten großen Fluss und genossen das herrliche Wetter. Nach dem Frühstück fuhren los. Mit 10 Uhr war es für unsere Verhältnisse ziemlich zeitig und weit hatten wir es auch nicht bis zu unserem ersten Ziel. Dies war die eine in den Dünen versandete Kirche kurz vor Skagen. Wir befürchteten schon Schlimmstes, als uns auf der schmalen Straße zwei Reisebusse entgegenkamen, fanden aber trotzdem gleich einen Parkplatz. Auf den wunderschönen Wegen durch die Dünen war allerdings doch ziemlich viel los. Radfahrer, Fußgänger und einige Hunde, für die sich Berta seit Neuestem mächtig interessierte. Vor allem die Rüden. Ob es daran liegt, dass sie gerade läufig ist? Nachdem wir uns die Kirche angesehen und noch ein wenig durch die Dünen spaziert sind, fuhren wir weiter bis zum Parkplatz von Grenen. Nördlicher geht es nicht. Hier hört Dänemark auf. Davon hatten auch ein paar andere Menschen gehört. Bereits auf dem Weg zum Parkplatz parkten die Autos eng hintereinander am Straßenrand. Als wir eine Lücke entdeckten, schlugen wir zu. Bis zum eigentlichen Parkplatz waren es nur noch 600 m. Der Parkplatz war gerammelt voll und die PKWs wurden bereits auf den Busparkplatz umgeleitet. Auch der 3 km lange Weg bis zur Spitze, wo sich Nord- und Ostsee paaren war voller Menschen. Und Hunde. Unglaublich viele Hunde. Und Berta wollte zu allen hin und heulte regelrecht, wenn wir sie mal wieder davon abhielten. Aber schließlich erreichten wir die Stelle wo Dänemark endete und schauten uns an, wie sich die beiden Meeren schäumend vereinten. Zurück waren es nur noch halb so viele Hunde, aber es waren immer noch genug. Mit einem kleinen Einkaufsstopp in Skagen fuhren wir danach zur Råbjerg Mile, einer großen Wanderdüne, die uns stark an die Dune du Pila bei Bordeaux erinnerte. Berta hatte überhaupt keine Schwierigkeiten durch den Sand noch oben zu kommen. Nur der Wind und der feine Sand machten ihr etwas zu schaffen. Von oben hatten wir einen schönen Blick bis nach Skagen und konnten sowohl die Nord- als auch die Ostsee sehen. Anschließend ging es mal wieder auf Stellplatzsuche. An einer Stelle sahen wir eine kleine versteckte Einfahrt in ein Waldstück, die machbar aussah. Als wir jedoch zwischen zwei Bäumen einparken wollten, passierte es: Wir steckten fest. Das hintere linke Rad hatte sich im Radkasten verkeilt und das vordere rechte war fast bis zum oberen Ende Radkasten gedrückt. Die Vorderräder fanden keinen Halt mehr und drehten munter durch. So standen wir quer auf einem kleinen Waldweg keine 30 m von der Straße entfernt. Aber natürlich so, dass kein Auto oder Trecker mehr vorbeifahren konnte, um uns wieder herauszuziehen. Wir versuchten alles mögliche, schaufelten unter den zu hoch stehenden Rädern alles frei, rissen Tannenzweige ab und legten sie unter die Vorderräder. Aber es half alles nichts. Wir saßen fest und brauchten Hilfe. Die kam in Form einen sehr netten und hilfsbereiten jungen Familie, die zufällig zwei lange Zurrgurte dabei hatten. Einen davon befestigten wir an einem Baum, den anderen am Auto, hängten beide zusammen und zogen sie dann an. Mit gleichzeitigem vorsichtigen Anfahren, bekamen wir den Wagen tatsächlich wieder frei. Danach war es ein leichtes, rückwärts wieder bis zur Straße zu fahren. Wir bedankten uns herzlichst und fuhren dann noch 5 km weiter zu einem Picknickplatz, wo wir auf einer großen Wiese ohne größere Gefahr uns noch einmal festzufahren stehen konnten. Auf den Schreck genehmigten wir uns erstmal ein Alsterwasser und begannen uns ganz langsam wieder zu entspannen.
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