22.07.2024, 185 km
Beim frühen Morgenspaziergang hörten und sahen wir noch einmal Murmeltiere. Berta wollte auch sofort hin, ließ sich aber einfach wieder zurückrufen und lief dann brav auf den Weg mit uns weiter. Hier oben war es beinahe schon kalt und es war etwas ungewohnt in langen Sachen spazieren zu gehen. Aber immerhin hatte der Regen aufgehört und die Sonne kam wieder zum Vorschein. Nach dem Frühstück fuhren wir weiter. Die Straße führte uns durch mehrere Skigebiete und auch über den Col de l'Isran auf immerhin 2.770 m, wo wir eine kleine Pause einlegten. Danach ging es durch das Tal der Isère nach Val d'Isère, einem recht mondänen Skiort, der auch im Sommer gut besucht war. Und dann war es nicht mehr weit bis nach Annecy, wo wir einen der wenigen Stellplätze ergattern konnten, die es direkt am Wasser gibt. Wir waren recht früh dort und verbrachten den gesamten Nachmittag mit Spielen. Heute war der Tag, an dem sich Jule's und unsere Wege erstmal wieder trennen würden. Aber wir zögerten das ganze soweit es ging hinaus und schauten beim Abendessen sogar noch eine weitere Folge unserer Serie, die uns auf der Fahrt begleitet hatte. Aber schließlich wurde es dunkel und wir machten nur einen letzten gemeinsamen Spaziergang zum Hostel, das nur 2,3 km von unserem Stellplatz entfernt war. Dort verabschiedeten wir uns kurz aber herzlich von Jule und dann marschierten anschließend wieder zum Wohnmobil zurück, wo es plötzlich ziemlich ruhig war. Es war schon spät und so gingen wir auch gleich ins Bett, wo wir uns beim Einschlafen an die schöne Zeit mit Jule erinnerten.
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21.07.2024
In der Nacht hatte es kräftig geregnet und wir glaubten auch Hagel gehört zu haben. Aber als wir morgens die Tür aufmachten war es trocken. Wir zogen uns an, erstmals seit Wochen wieder lange Hosen, Socken und Pulli und gingen den Weg weiter, der um den See herumführen sollte. Berta war wieder voller Energie. Die knapp 20 Grad, die es hier oben waren, schienen ihr gut zu gefallen. Wir waren vielleicht 2 km gegangen, da spürten wir ein paar Regentropfen. Der Blick nach rechts auf den Berg verhieß nichts Gutes. Dort stand eine große schwarze Wolke, aus der es bedrohlich grummelte. Schnell machten wir uns auf den Rückweg und begannen zu laufen, als der Regen stärker wurde. Obwohl es aus der Wolke immer mal wieder donnerte, blieb Berta bei uns und lief keine 10 m vor uns her. Schließlich schüttete es wie aus Eimern, und als wir wieder beim Wohnmobil ankamen waren wir völlig durchnässt. Aber nachdem wir unsere Klamotten gewechselt, Kaffee gekocht und getrunken hatten, wurde es schnell wieder warm und wir machten es uns im Bett bei einem kleinen Filmchen gemütlich. In der Zwischenzeit waren alle anderen, die die Nach ebenfalls auf dem Parkplatz verbracht hatten abgefahren und wir waren völlig alleine. Den restlichen Tag verbrachten wir trotzdem drinnen. Nur die Tür konnten wir am Nachmittag wieder aufmachen, als sich sogar die Sonne hin und wieder blicken ließ. So verbrachten wir einen gemütlichen und ruhigen letzten gemeinsamen Tag an Frankreichs vielleicht schönstem Bergsee, dem Lac du Mont-Cenis wo wir bei unserem Nachmittagsspaziergang sogar ein Murmeltier zu Gesicht bekamen.
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20.07.2024, 240 km
In der Nacht wachten wir auf, weil ungewöhnlich durch die offenen Fenster leuchtete. Als wir die Tür öffneten sahen wir ein sehr ungewöhnliches Gewitter. Unmittelbar vor uns lag eine große dunkle Wolke und die Blitze schienen sich von oben in diese Wolke zu entladen und erleuchteten dabei regelmäßig die Oberseite, was wir jedoch nur erahnen konnten, da die dunkle Wolke das meiste davon verdeckte. Und dabei war alles völlig geräuschlos. Nicht der kleinste Donner war zu hören. Danach gingen wir wieder ins Bett und schliefen bis morgens um 9 Uhr durch. Der Tag begann angenehm kühl. Aber wir hatten heute eine länge Strecke vor uns und machten und bereits um 10 Uhr auf den Weg. Anfangs ging es noch relativ langsam, als wir der schmalen Straße bergab folgten. Dann jedoch kamen wir auf immer größere Straßen und bald schon verließen wir die Berge. In der Umgebung von Turin fuhren wir durch flaches Land, in dem überwiegend Wein und Mais angebaut wurde. Kein Wunder, kamen wir doch durch die Region von Asti, dem Weinanbaugebiet des Piemont. Nachdem wir noch einmal eingekauft hatten, fuhren wir den Ausläufern der Alpen entgegen, die wir bereits von Turin aus sehen konnten. Das wurde auch Zeit, denn im Auto waren es mittlerweile trotz Klimaanlage 35 Grad. Die nachmittägliche Sonne schien unbarmherzig auf unser Dach und wir waren froh als in der Nähe der Berge ein paar Wolken aufzogen und hin und wieder etwas Schatten spendeten. Wir folgten dem Fluss Dora Riparia bis nach Susa, wo wir nach Norden abbogen und es schnell höher ging. Und endlich nahm auch die Temperatur im Wagen etwas ab. Nach endlos erscheinenden Serpentinen, die vor allem die vielen Motorradfahrer erfreuten, die die Strecke für einen Ausflug zum kühlenden See nutzten kamen wir am La du Mont-Cenis in 1.800 m Höhe an und waren wieder in Frankreich. Hier tummelten sich nicht nur die ganzen Motorradfahren, die uns überholt hatten, sondern auch etliche andere Ausflügler und zahlreiche Wohnmobilisten. Hoffentlich hatten sie für uns einen Platz übrig gelassen. Unseren avisierten Stellplatz erreichten wir mal wieder nicht. Die kleine Straße war mit großen Steinen blockiert und der Wer nunmehr nur noch für Radfahrer und Fußgänger passierbar. Aber am nordwestlichen Ende des Sees sollte es einen weiteren Zugang geben, den wir dann auch nutzten. Allerdings war die Straße nur noch einspurig und es kamen uns einige Fahrzeuge entgegen. Zum Glück gab es genügend Ausweichmöglichkeiten, so dass es immer irgendwie ging. Als wir einen kleinen Parkplatz mit einem freien Platz entdeckten, nutzen wir unsere Chance sofort, platzierten uns, holten unsere Stühle heraus und genossen ein herrlich erfrischendes Alsterwasser in der kühlen Bergluft. Kühl war es tatsächlich und es dauerte nicht lange, da wechselten wir unsere kurzen Sachen in lange Hosen. Nach einiger Zeit verzogen wir uns wieder nach drinnen, spielten noch etwas, machten uns ein herrliches Bauernfrühstück zum Abendbrot und nachdem wir erstmals alle Fenster verdunkelt hatten, verschwanden wir erschöpft von dem langen Tag im Bett, wo wir ganz schnell einschliefen.
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19.07.2024, 156 km
Nach einer erneut herrlich kühlen Nacht machten wir noch einen Spaziergang am steinigen Flussufer und saßen dann noch noch dem Frühstück eine Weile draußen sitzen, bevor wir uns wieder auf den Weg machten. Berta saß wie immer entspannt in ihrem Körbchen und wir genossen die langsame Fahrt auf der kurvigen Straße entlang des Flusses. Immer weiter ging es bergab, bis wir bei Sestri Levante wieder ans Meer kamen. Dort suchten wir als erstes eine Gastankstelle auf, um unsere gestern leer gewordene Flasche wieder aufzufüllen. Wider erwarten klappte es diesmal völlig problemlos. Der freundliche Tankwart betankte unsere Flasche sogar selbst. Danach suchten wir einen Supermarkt auf, wo wir neben den Dingen fürs Abendbrot noch eine 10 kg schwere Wassermelone kaufen. Danach ging es wieder in die Berge hinauf. Die Straße wurde immer kleiner und die Bäume hingen teilweise sehr weit in die Straße hinein aber schließlich erreichten am Nachmittag unseren heutigen Übernachtungsplatz. Diesmal war es ein Picknickplatz, der unmittelbar am Pass Bric di Scioin auf 928 m Höhe lag. Hier war es etwas kühler als noch unten am Meer. Bei nur noch 30 Grad machten wir es uns draußen unter der Markise gemütlich und spielten bis die Sonne untergegangen war. Dann machten wir unser Abendbrot, selbstgebackene Tortillas mit Tomaten-Gurken-Paprika-Füllung. Diese waren extrem lecker, was nicht nur an unserem inzwischen sehr großen Hunger gelegen hat.
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