20.07.2024, 240 km
In der Nacht wachten wir auf, weil ungewöhnlich durch die offenen Fenster leuchtete. Als wir die Tür öffneten sahen wir ein sehr ungewöhnliches Gewitter. Unmittelbar vor uns lag eine große dunkle Wolke und die Blitze schienen sich von oben in diese Wolke zu entladen und erleuchteten dabei regelmäßig die Oberseite, was wir jedoch nur erahnen konnten, da die dunkle Wolke das meiste davon verdeckte. Und dabei war alles völlig geräuschlos. Nicht der kleinste Donner war zu hören. Danach gingen wir wieder ins Bett und schliefen bis morgens um 9 Uhr durch. Der Tag begann angenehm kühl. Aber wir hatten heute eine länge Strecke vor uns und machten und bereits um 10 Uhr auf den Weg. Anfangs ging es noch relativ langsam, als wir der schmalen Straße bergab folgten. Dann jedoch kamen wir auf immer größere Straßen und bald schon verließen wir die Berge. In der Umgebung von Turin fuhren wir durch flaches Land, in dem überwiegend Wein und Mais angebaut wurde. Kein Wunder, kamen wir doch durch die Region von Asti, dem Weinanbaugebiet des Piemont. Nachdem wir noch einmal eingekauft hatten, fuhren wir den Ausläufern der Alpen entgegen, die wir bereits von Turin aus sehen konnten. Das wurde auch Zeit, denn im Auto waren es mittlerweile trotz Klimaanlage 35 Grad. Die nachmittägliche Sonne schien unbarmherzig auf unser Dach und wir waren froh als in der Nähe der Berge ein paar Wolken aufzogen und hin und wieder etwas Schatten spendeten. Wir folgten dem Fluss Dora Riparia bis nach Susa, wo wir nach Norden abbogen und es schnell höher ging. Und endlich nahm auch die Temperatur im Wagen etwas ab. Nach endlos erscheinenden Serpentinen, die vor allem die vielen Motorradfahrer erfreuten, die die Strecke für einen Ausflug zum kühlenden See nutzten kamen wir am La du Mont-Cenis in 1.800 m Höhe an und waren wieder in Frankreich. Hier tummelten sich nicht nur die ganzen Motorradfahren, die uns überholt hatten, sondern auch etliche andere Ausflügler und zahlreiche Wohnmobilisten. Hoffentlich hatten sie für uns einen Platz übrig gelassen. Unseren avisierten Stellplatz erreichten wir mal wieder nicht. Die kleine Straße war mit großen Steinen blockiert und der Wer nunmehr nur noch für Radfahrer und Fußgänger passierbar. Aber am nordwestlichen Ende des Sees sollte es einen weiteren Zugang geben, den wir dann auch nutzten. Allerdings war die Straße nur noch einspurig und es kamen uns einige Fahrzeuge entgegen. Zum Glück gab es genügend Ausweichmöglichkeiten, so dass es immer irgendwie ging. Als wir einen kleinen Parkplatz mit einem freien Platz entdeckten, nutzen wir unsere Chance sofort, platzierten uns, holten unsere Stühle heraus und genossen ein herrlich erfrischendes Alsterwasser in der kühlen Bergluft. Kühl war es tatsächlich und es dauerte nicht lange, da wechselten wir unsere kurzen Sachen in lange Hosen. Nach einiger Zeit verzogen wir uns wieder nach drinnen, spielten noch etwas, machten uns ein herrliches Bauernfrühstück zum Abendbrot und nachdem wir erstmals alle Fenster verdunkelt hatten, verschwanden wir erschöpft von dem langen Tag im Bett, wo wir ganz schnell einschliefen.
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