31.07.2024, 201 km
Als wir zu unserem Morgenspaziergang aufbrachen waren es schon wieder 26 Grad. In der Nacht hatte es sich kaum abgekühlt. Aber immerhin war der Himmel bedeckt und die Sonne würde es heute etwas schwerer haben. Wir liefen wieder ein ganzen Stück in die Zitadelle hinein, bis wir wieder zu den Schafen kamen, die sich in die hinterste Ecke verzogen hatten. Aber Berta schaute nur kurz und lief dann weiter. Auf dem Rückweg rief die Werkstatt an, wo wir das Ersatzteil bestellt hatten. War etwas schiefgelaufen und wollten sie uns mitteilen, dass es noch länger dauerte? Nein, zu unserer großen Überraschung war der neue Anlasser bereits geliefert worden, einen Tag früher als befürchtet und wir würden nicht noch einen Tag auf diesem Platz verbringen müssen. Aber wir ließen uns ein gemütliches Frühstück nicht nehmen und aßen erst in Ruhe bevor wir uns auf den Weg zur Werkstatt machten. Hoffentlich würde der Wagen anspringen. Entsorgen mussten wir aber auch noch. Die Toilette entleerten wir sicherheitshalber zu Fuß. Danach versuchten wir den Wagen zu starten. Ein kleiner Dreh mit dem Zündschlüssel und der Wagen lief. Wir fuhren die 20 m bis zum Abfluss, platzierten das Auto wie gewohnt über dem Ablauf und ließen sicherheitshalber den Motor laufen, während das Wasser aus dem Tank ablief. Danach fuhren wir zur Werkstatt wo tatsächlich eine große Kiste mit dem Anlasser auf uns wartete. Unser Plan war, wenn der Wagen denn mitmachte, ohne Anlasserwechsel nach Hause zu fahren. Aber sicherheitshalber wollten wir einen Ersatz dabeihaben, um im Bedarfsfall das Teil tauschen zu können und nicht wieder einen Pannendienst rufen zu müssen. Das hieß aber auch, dass wir jedesmal, wenn wir den Motor abstellten darauf achten mussten, dass wir eine Stelle nahmen, an der wir eventuell unter das Auto krabbeln konnten, um den Anlasser zu wechseln. Der erste Halb war einen knappen Kilometer entfernt, ein E.Leclerc Supermarkt. Hier kauften wir Lebensmittel für die nächsten Tage und versuchten ein letztes Mal Austern zu kaufen. Wir hätten welche bekommen können, aber 1,5 Kilo waren uns dann doch zu viel. Danach fuhren wir zunächst nach Belgien und dann durch Luxemburg, wo kurz vor Verlassen des Landes noch an einer Tankstelle hielten, um die günstigen Spritpreise in Luxemburg auszunutzen. Das waren immerhin 30 ct weniger als an den günstigsten Tankstellen in Frankreich und 10 ct weniger als in Deutschland. Nach dem Tanken rollten wir 10 m bis weiter ohne den Motor anzulassen und verbanden das ganze gleich mit einer Pause. Als wir weiterfahren wollten und den Zündschlüssel drehten freuten wir uns sehr als der Motor auch diesmal problemlos startete. Die restlichen 1 1/2 Stunden fuhren wir dann ohne Pause durch bis wir in Erftstadt den kleinen Wohnmobilstellplatz erreichten, den wir uns für die nächste Übernachtung ausgesucht hatten. Hier gab es 4 Stellplätze, wobei nur einer davon belegt war. Nachdem wir uns eingerichtet hatten, machten wir noch einen kleinen Spaziergang, bevor wir uns zum Abendessen ins Wohnmobil zurückzogen. Die Temperatur war endlich wieder angenehm und die kleine Brise, die durch die geöffnete Tür zog fühlte sich richtig gut an.
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30.07.2024
Der Tag begann früh und sonnig. Natürlich machten wir als erstes einen Spaziergang und entdeckten, dass wir unmittelbar an einer alten Zitadelle standen. Unter den hochaufragenden Mauern des gigantischen Bauwerks grasten sogar Schafe aus der Bretagne, für die sich Berta allerdings überhaupt nicht interessierte. Tagsüber erkundeten wir das gesamte Areal und hätten gerne den Kletterwald ausprobiert, dessen Highlight eine Art Brücke über den Zitadellengraben war. Schade nur, dass der Kletterwald nicht mehr in Betrieb war. Es wurde unglaublich heiß. Gegen Mittag waren es 33 Grad im Schatten. Allerdings hatten wir keinen, da der Stellplatz ein großer asphaltierter Platz ohne jeden Baum war. Daher konnten wir auch weder die Markise aufspannen noch einen Stuhl herausstellen. Auch wenn der Parkplatz in einer Tempo 30 Zone lag, nützte das relativ wenig, da sich viele der vorbeifahrenden nicht daran hielten. So war es dann bis in die späten Abendstunden relativ laut. Es blieb uns aber angesichts der Temperaturen (selbst um 22 Uhr hatten wir noch 33 Grad im Wagen) nicht möglich, die Türen und Fenster zu schließen. Aber irgendwann wurde es doch etwas kühler und gegen 1 Uhr war es endlich kühl und ruhig genug, dass wir schlafen konnten.
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29.07.2024, 182 km
Nach einem letzten schönen langen Spaziergang und einem gemütlichen Frühstück machten wir uns daran, weiterzufahren. Beim Starten drehte der Anlasser einmal durch. Aber beim zweiten Versuch sprang der Motor sofort an und wir fuhren los. Auf der Fahrt schauten wir uns ein paar mögliche Stellplätze an. Der erste war ein kleiner Picknickplatz in 5 km Entfernung, wo man sicher auch gut hätte über Nacht stehen können. Der zweite war ein Platz neben einer kleinen Halle, wo man auch Wasser auftanken konnte. Diese Platz kam uns sofort bekannt vor, hier hatten wir im Frühjahr bereits auf der Suche nach einer Entsorgungsmöglichkeit gehalten. Diesmal nutzen wir jedoch die Gelegenheit, unseren Wassertank zu füllen, war beim nächsten Platz, den wir auch das letzte Mal angefahren hatten, nicht möglich war. Dafür erledigten wir dort die Entsorgung. Danach ging es nach Neufchâteau zum Einkaufen bei einem E.Leclerc. Hier bekamen wir noch einmal Wein, Sirup und leckeren Seelachs. Leider hatten sie keine Austern, was ein bisschen schade war, schließlich war das der letzte Supermarkt, den wir in Frankreich anfahren wollten. Der nächste Übernachtungsplatz sollte ja schon in Belgien sein. Ca. 1 h vor dem Ziel hielten wir bei Marchéville-en-Woèvre noch einmal an einem Picknickplatz, um eine längere Pause zu machen. Wir aßen ein wenig und Berta nutzte die Gelegenheit für etwas Schlaf. Als wir danach weiterfahren wollten hörten wir das gleiche Geräusch, wie heute morgen. Der Anlasser drehte durch und am Motor passierte nichts. Wir versuchten einiges, den Wagen wieder in Gang zu bringen, schoben ihn ein Stück und versuchten, den Anlasser in eine andere Stelung zu bringen. Aber es half alles nichts. Wir saßen fest. Das ganze bei über 30 Grad im Schatten. Als erstes versuchten wir eine Werkstatt in der Nähe zu erreichen, aber diese winkte sofort ab, als sie hörte, dass es sich um ein Wohnmobil handelte. Stattdessen gaben sie uns die Nummer eines Pannendienstes, die wir anschließend anriefen und unser Problem schilderten. Nach einer dreiviertelstunde kam auch tatsächlich ein sehr professionelles Bergungsfahrzeug mit zwei eher unprofessionell wirkenden Jugendlichen. Schnell stellte sich heraus, dass es sich bei einem von den beiden um den Sohn des Inhabers des Pannendienstes handelte. Die beiden schafften es nach etwa 5 Minuten probieren und klopfen am Anlasser, dieser erneut zur Arbeit zu überreden und der Motor startete wieder. Dann kam der Moment der Wahrheit. Die beiden wollten für ihre Tätigkeit mal eben 150 Euro haben und das auch noch in bar. Soviel Geld hatten wir jedoch nicht mehr in bar dabei, so dass wir den beiden 23 km bis nach Etain zu ihrer Werkstatt folgten, wo wir dann schließlich mit Karte zahlen konnten. Die nächste Etappe ging dann nicht zu unserem schönen Stellplatz in Belgien, sondern direkt zur nächsten Fordwerkstatt im 42 km entfernten Longwy. Die Mitarbeiter dort waren sehr nett. wir wollten nur einen neuen Anlasser haben und schnell war die Bestellung aufgegeben. Allerdings erst nach ein wenig Bedenkzeit unsererseits. Schließlich war das Ding mit etwas über 500 Euro reichlich teuer, wenn wir das alte Teil dalassen würden, wäre es 85 Euro günstiger und es wäre auch erst am Donnerstag oder Freitag früh, also in drei oder vier Tagen, da. Aber so eine richtige Wahl hatten wir nicht. Wenn wir noch einmal liegenbleiben und einen Pannendienst anrufen müssten, wären noch einmal 150 Euro weg ohne das irgend etwas repariert wäre. Also bestellten wir und stellten uns auf den Wohnmobilstellplatz im Ort, der nur 3,7 km von der Werkstatt entfernt war. Dort machten wir dann noch einen kleinen Spaziergang bevor wir uns ans Abendessen machten. Natürlich gab es den Seelachs, den wir uns mit Bratkartoffeln und Zucchini zubereiteten. Danach machten wir es uns bald im Bett gemütlich.
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27. - 28.07.2024
In der Nacht hatte es dann doch wieder angefangen zu regnen und der Samstag war, von gelegentlichen Pausen abgesehen, komplett verregnet. Die Pausen nutzen wir für kurze Spaziergänge und ruhten uns ansonsten im Wohnmobil aus. Am Sonntag war das Wetter wieder perfekt. Strahlend blauer Himmel und angenehme 29 Grad. Natürlich kam sofort ein Stuhl heraus und wir genossen den herrlichen Tag draußen. Zwischendurch erkundeten wir die verschiedenen Wege, die durch die Cité de la Mothe führten. Landschaftlich sehr schön aber es gab nur wenig historisches zu erkunden. Da wo die alte Mühle stehen sollte, waren auch nur noch ein paar Steine in der Erde zu sehen. Und auch von den Mauern der Zitadelle war so gut wie nichts übrig.
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