07.05.2021
Die Sonne schien mal wieder herrlich, als wir uns auf die fast 2 stündige Fahrt zum Fulufjället Nationalpark aufmachten. Immer höher ging es in die Berge und am Ende erreichten wir die schneebedeckte Landschaft des Parks an der Baumgrenze, die hier schon bei 800 m liegt. Es war eine atemberaubende Wanderung durch den Schnee. Wir waren kurz vor unserem Ziel, dem Njupeskärs Wasserfall, übrigens mit einer Fallhöhe von 90 m der höchste Wasserfall in Schweden, als uns am oberen Ende einer Treppe ein Schild den Weg versperrte. Wegen Glätte sei der Weg zum Wasserfall geschlossen. Die Treppe war jedoch frei von Eis und so kletterten wir kurzerhand unter dem Schild hindurch und stiegen die Treppe hinab. Von dort aus ging es dann doch etwas halsbrecherisch oberhalb des eigentlichen Weges, der unter mindestens einem Meter Schnee nicht mehr zu erkennen war, an einem zum Bach hin abfallendenen Hang die letzten 200 m bis zum Wasserfall. Dort packten wir unsere Drohne aus und machten einen kurzen Flug. Diesmal hatten wir die Verbotsschilder gesehen. Eines bereits am Parkplatz, zwei weitere unterwegs. Das vierte sahen wir, nachdem wir den Flug beendet hatten knapp 50 cm vom Landeplatz der Drohne entfernt. Aber da wir wieder einmal völlig alleine waren, störte sich niemand an diesem kurzen Flug. Zurück nahmen wir den Rest des Rundwanderweges, der jedoch nicht so ausgetreten war, wie der Hinweg. Dieser Weg war ein Sommerweg und wurde nur selten genutzt. Wir merkten auch schnell warum, als wir die 2 km entlang der wenigen Fußspuren gingen und immer mal wieder tief im Schnee einbrachen. Die Brücken, die wir überquerten, waren kaum mehr sichtbar, so hoch türmte sich der Schnee auf ihnen auf. Etwas beschwerlich aber wunderschön war dieser Teil der Wanderung. Danach setzten wir uns wieder in unser Wohnmobil und fuhren an die norwegische Grenze. Überrascht stellten wir fest, dass wir hier problemlos über die Grenze hätten fahren können. Nur ein großes Schild, dass die Grenze geschlossen ist, stand auf der Straße. Aber der Weg war frei. Und so war es auch nicht verwunderlich, dass ein schwedisches Auto aus Norwegen kommend an uns vorbei die geschlossene Grenze passierte. Wir wollten uns jedoch nicht illegal in Norwegen aufhalten und fuhren daher die Straße zurück und fanden ein schönes Plätzchen auf einem noch geschlossenen Campingparkplatz etwas unterhalb der Straße an einem See.
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06.05.2021
Wir hatten uns keinen Wecker gestellt, wachten aber trotzdem so früh auf, dass wir bereits eine halbe Stunde nach Öffnung des Parks unsere Wanderung durch den Bärenpark beginnen konnten. Es war kalt und frostig aber wir hatten uns warm angezogen. Wir waren fast die einzigen Besucher und konnten so die Tiere in aller Ruhe ungestört beobachten. Die Anlage ist relativ groß und grenzt unmittelbar an ein Skigebiet. Das erste Tier, was wir zu Gesicht bekamen war ein siberischer Tiger, der den Rand seines Geheges entlangging, eine Weile an einer Stelle verharrte und dann seine Runde fortsetzte. Den Grund dafür, dass er an dieser bestimmten Stelle am Zaun stehenblieb, erkannten wir schnell: Im Nachbargehege war die passende Tigerdame, die sich dort präsentierte. Im Laufe unseres Spaziergangs haben wir fast alles gesehen, was der Park zu bieten hatte: Verschiedene Leopardenarten, darunter auch ein Schneeleopard, Eisbären, Eulen, Wölfe und natürlich Bären. Zwei junge Bärenkinder, die zusammen unter Aufsicht ihrer Mama spielten, hatten es uns besonders angetan. Es war so niedlich, wie die beiden miteinander tobten und rauften. Die Zeit verging wie im Fluge aber wir hatten auch alles gesehen, als wir den Park zur Schließzeit um 15 Uhr verließen. Dann machten wir uns wieder auf den Weg. Nach einem kurzen Halt in Ävdalen zum Einkaufen, suchten wir uns einen Übernachtungsplatz. Abseits der Hauptstraße fuhren wir über eine kleine Schotterstraße durch die Berge. Auch Anfang Mai lag hier noch überall Schnee und so war uns letztlich der Weg zu dem kleinen See versperrt. Zu groß war das Riskio, dass wir den Rückweg bergauf auf der matschigen Straße nicht geschafft hätten. So stellten wir uns neben ein leerstehendes Haus und hofften, dass der Besitzer nicht zufällig heute Nacht vorbeikommt.
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05.05.2021
In der Nacht hatte es aufgehört zu regnen. Die Wolken hingen noch immer tief über dem Land. Wir ließen uns morgens viel Zeit aber um kurz vor halb eins waren wir bereit, loszufahren. Aber es ging nicht los. Der Wagen war in der Nacht tief in den durchweichten Rasen am Seeufer eingesunken und unsere kläglichen Anfahrversuche haben ihn nur noch tiefer einsinken lassen. Auch Zweige halfen nichts mehr. Wir steckten fest. Total. Nix zu machen. Also liefen wir zur Straße vor. Im ersten Wagen saß ein älteres Ehepaar, deren Elektroauto zu schwach gewesen wäre. Im zweiten Wagen war eine Frau auf einem Weg zu einem Meeting. Aber alle Autos hielten auf unser Winken hin sofort an. Beim nächsten hatten wir mehr Glück. Ein Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes hatte zwar auch kein Abschleppseil, kam aber mit, um zu versuchen zu helfen. Aber auch er sah sehr schnell, dass es mit ein bisschen Schieben nicht getan war. Zumal er auch gar nicht schieben konnte. Er war gerade den zweiten Tag überhaupt wieder arbeiten. Nach einem 18 tägigen Krankenhausaufenthalt mit Corona und einer langen Rehazeit war er noch zu keinerlei Kraftanstrengung in der Lage. Er wohnte leider 12 km weiter und kannte hier niemanden, der uns helfen könnte. Aber er wies uns den Weg. Einen knappen Kilometer in Richtung Leksand gäbe es einen Pferdehof, die einen Traktor hätten. Wir bedankten uns herzlich für seine Hilfe und machten uns auf den Weg. Beim ersten Haus wurden wir an den Hof verwiesen: "Dort drüben, das rote Haus". Wir mussten sehr lachen, weil alle Häuser dort rot sind. Wir fanden den Hof trotzdem. Dort war aber niemand zu Hause. Wir gingen den Weg weiter, weil wir dort vorhin zwei Mädchen beim Ausreiten gesehen haben. Die Mädchen fanden wir nicht mehr. Aber wir sahen einen großen Traktor vor einer Gärtnerei stehen. Im Gewächshaus war die Besitzerin, der wir unsere Lage schilderten. Die ging kurzerhand zum Haus und holte ihren Mann. Der zog sich auch sofort an, setzte sich auf seinen Traktor und wir liefen zu unserem festsitzenden Wohnmobil zurück. Wir konnten gar nicht so schnell schauen, wie der Wagen an der Kette hing und aus dem Schlamassel herausgezogen wurde, in das wir uns hineingestellt hatten. Überschwenglich bedankten wir uns und konnten dann mit zweistündiger Verspätung nach Tällberg fahren, unserem ersten Ziel am Siljansee. Die Aussicht war schön, aber nicht ganz so spektakulär, wie wir uns das vorgestellt hatten. Aber immerhin regnete es nicht mehr. Weiter ging es auf die Halbinsel Sollerö, auf der es ein Wikingerdorf und Wikingergräber gibt. Es ist ein kleines Freilichtmuseum, das im Sommer bestimmt gut besucht ist und vermutlich von Schauspielern in Wikingerkluft belebt wird. Heute war es nur ein verlassenes Dorf, das wir uns wegen des kalten Windes nur kurz anschauten. Schnell fuhren wir weiter um den See herum, durch Mora zum Bärenpark in Orsa. Dieser liegt, was wir nicht wussten, weit oben auf einem Berg und je höher wir kamen, desto mehr Schnee lag um uns herum. Neben dem Bärenpark liegt sogar ein Skigebiet und auch wenn die Saison zu Ende war, waren die Pisten noch komplett von Schnee bedeckt. Der Park selbst war heute schon zu. Aber er hat jetzt täglich von 10 bis 15 Uhr geöffnet. Wir wollten es in der Nacht lieber etwas wärmer haben und fuhren wieder zum See herunter. Dort fanden wir einen wunderschönen See, auf dem wir diesmal völlig trocken im Wald standen.
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04.05.2021
Wir wurden vom Prasseln des Regens geweckt und wussten, dass wir uns auch heute den Siljansee nicht ansehen würden. Stattdessen füllten wir mal wieder unser Gas und Wasser auf und entleerten unseren Abwassertank. Dann suchten wir uns ein Plätzchen an einem See, wo wir wunderschön direkt am Wasser standen. Inzwischen hatte der Regen aufgehört und wir konnten noch einen kleinen Spaziergang entlang des Sees machen, wo wir ein Entenei gefunden haben.
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