16.05.2021
Auf dem Weg zum Glaskogen Nationalpark ließen wir auf einem Berg unsere Drohne steigen. Dort gab es einen umfassenden Blick über die beiden großen Seen Stora Gla und Övre Gla. Von dort aus fuhren wir in die Nähe von Lenungen zum Informationszentrum. Es war nicht viel mehr als die Rezeption des dortigen Campingplatzes aber immerhin lagen einige Prospekte aus und auf den Tafeln gab es auch eine Übersicht über die verschiedenen Wanderwege. Immerhin 300 km solcher Wege gibt es in dem 23.000 Hektar großen Arreal. Wir hatten heute aber keine große Lust auf eine Wanderung, also fuhren wir gemütlich auf einer schmalen Schotterstraße durch den Park. Unterwegs begegnete uns sogar eine Schnepfe, die uns in aller Ruhe beim Anhalten behobachtete, nur um dann aufgeregt davonzufliegen, als wir unsere Kameras herausholten. Ein bischen Fotoscheu, die Kleine. In Arjäng kauften wir noch ein paar Vorräte für die nächsten Tage. Wir wollen mal wieder zwei Tage Pause machen und machten uns dann auf den Weg in Richtung Tresticklans Nationalpark auf der Suche nach einem schönen Plätzchen mit Angelmöglichkeit. Wir waren sehr überrascht, dass die Gegen hier so dicht besiedelt ist. An den größeren Seen gibt es richtige Ortschaften, und selbst an den kleineren stehen einzelne Häuser. Wir fuhren auf immer kleineren Straßen, bis wir vor dem Kluves Nationalpark immerhin einen Stellplatz für die Nacht fanden.
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15.05.2021
Auf unserer Fahrt nach Hammarö machten wir einen kurzen Halt in Karlstad, wo wir uns Schwedens älteste Steinbrücke ansahen. Eine beachtliche Konstruktion, wenn man bedenkt, dass sie seit über 400 Jahren dort steht. Auf der Halbinsel Hammarö, am nördlichen Ende des Vänernsees, fuhren wir an die Südspitze, um dort spazieren zu gehen. Das Land endet hier mit glatten Felsen, von denen aus man im Sommer bequem baden gehen kann. Es gibt viele Wege, die hier ans Wasser führen und an jedem findet man einen kleinen Grillplatz und Tische dazu. Das Feuerholz gibt es gratis auf dem Weg dahin. In Schweden wird halt viel und oft gegrillt. An der Badestelle, die wir uns auf Hammarö zur Übernachtung ausgesucht hatten, standen bereits einige Wohnmobile und wir zogen es vor weiter zu fahren. Am Ende landeten wir irgendwo im Nirgendwo an einer kleinen Straße, die an einem kleinen See vorbeiführte.
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14.05.2021 Erzminen Högbergsfältet
Es hatte in der Nacht geregnet. Der unbefestigte Weg zurück zur Hauptstraße war trotzdem kein Problem. Nach einer knappen Dreiviertelstunde erreichten wir Högbergsfältet, wo seit dem Mittelalter Eisenerz abgebaut worden war und einige verfallene Gebäude und Gruben besichtigt werden können. In einen Stollen, den Tilas Stogen, konnte man sogar hinein. Gut, dass wir eine Taschenlampe eingesteckt hatten. Bereits vor dem Eingang kam uns ein eiskalter Luftzug entgegen und im Berg war es dann auch eisig kalt. Nach 20 m kamen wir wieder nach draußen, umgeben von mit Moos bewachsenen Felsen, von denen das Wasser tropfte. Ein großer Stalagmit aus Eis und ein weiterer etwas kleinerer, der die Form eine Harfe hatte, hingen ebenfalls von den Felsen herunter. Nachdem wir unsere Fotos geschossen hatten, waren wir froh, wieder ins Warme nach draußen zu kommen. Der Weg führte am Seeufer entlang und nach kurzer Zeit musste Michael ein kleines Geschäft erledigen. Doch das war schnell vergessen, denn an der Stelle, wo er sich gerade erleichtern wollte, räkelten sich zwei ineinander verschlungene Schlangen in der Sonne. Also mussten erst einmal ausgiebig Fotos gemacht werden, bevor er schließlich doch vollendete, was er ursprünglich vor hatte. Als wir weitergingen bemerkten wir Donner auf der anderen Seite des Sees. Ein kräftiges Gewitter war dort aufgezogen. Es sah zwar aus, als würde es von uns wegziehen, aber der aufkommende Wind und etwas später die ersten Regentropfen sprachen eine andere Sprache. Wir kamen aber doch fast trocken wieder beim Wohnmobil an. Die Weiterfahrt zu unserem Stellplatz im Kittelfältet Nationalpark verlief dann im Regen. Als wir ankamen hatte es wieder aufgehört und dann machten wir den gestern gefangenen Hecht fertig für den Grill. Eine Stunde später ließen wir ihn uns mit einer Zuccini-Kartoffel-Pfanne schmecken. Lecker war er, unser erster selbst gefangener Fisch.
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12.- 13.05.2021
Die Sonne schien und es war richtig warm geworden. Gestern waren wir noch durch tiefen Schnee gewandert und heute, knapp 200 km weiter südlich, waren es über 20 Grad. Wir entschlossen uns an einen kleinen See zu fahren und dort ein wenig zu verweilen. Unterwegs sahen wir, wie viel weiter der Frühling hier schon war. Die Bäume standen in vollem grün und in den Gärten blühten die Blumen. Nach einer knapp einstündigen Fahrt waren wir schon da. Sofort packten wir Tisch und Stühle aus und setzen uns nach draußen. Auch einen Angelversuch haben wir wieder einmal unternommen. Allerdings wieder ohne Erfolg. Lustig waren die vielen kleinen Käfer, die sich vor allem auf Michaels schwarze Jacke setzten und sich auch durch anstupsen nicht stören ließen. Wir spielten Boule und Abends machten wir uns wieder ein Lagerfeuer, an dem wir uns noch ein wenig wärmten bevor wir uns zum Spielen ins Wohnmobil zurückzogen.
Am nächsten Tag kamen dann doch einige Leute vorbei. Erst ein paar Wanderer, dann am Nachmittag eine Frau mit ihren beiden Kindern. Wir sahen, dass sie den Grill vorbereitete und sich dann zum Angeln ans Ufer stellte. Gefangen hat auch sie nichts. Wir waren aber furchtbar interessiert, welchen Köder sie benutzt und fragten sie danach. Ihr fiel der Name auf Englisch nicht ein, aber sie zeigte uns zwei Blinker, die sie verwendete. Am besten sei es natürlich vom Boot aus, aber Abends kämen die Räuber näher ans Ufer, um die kleinen Fische zu jagen, die dann in Ufernähe Wasserläufer und andere Insekten fressen. Wir gingen schon wieder zum Wohnmobil zurück als sie uns fragte, ob wir denn einen solchen Köder hätten. Hatten wir natürlich nicht. Kurzerhand schenkte sie uns einen der beiden, die sie uns eben gezeigt hatte mit den Worten: “Der hat schon viel gefangen. Viel Glück.” Wir versuchten es auch gleich, hatten aber wieder keinen Erfolg. Irgendwann waren wir wieder allein. Wir aßen und spielten und hatten dann spontan die gleiche Idee: Aneta sammelt Holz für ein Abschiedslagerfeuer und Michael versucht es noch einmal mit dem Angeln. Die Sonne war schon untergegangen und der See wurden zusehends ruhiger, bis er spiegelglatt war. Und dann klappte es tatsächlich. Ein Fisch hatte kaum 3 m vom Ufer entfernt angebissen. Als wir ihn an Land gezogen hatten, sahen wir, dass wir einen 55 cm langen Hecht gefangen hatten. Drei Schläge mit dem Holz später lag er betäubt vor uns. Wir nahmen in gleich aus und legten ihn für morgen in den Kühlschrank. Dann gingen wir wieder nach draußen und machten ein schönes großes Schwedenfeuer am See.
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