19.09.2021 (42 km)
Die Nacht war gut, wenngleich uns die ersten Angler bereits um kurz vor fünf geweckt haben. Ungwöhnlich für Spanier, deren Leben eigentlich erst Abends um 21 Uhr beginnt. Und dann auch noch an einem Sonntag. Vermutlich wurden sie von ihren Frauen geschickt, weil sie gestern Abend wegen des Regens abgebrochen hatten. Heute schien die Sonne wieder und wir hatten nichts anderes vor, als uns einen schönen ruhigen Platz zu suchen, den wir auf einem kleinen Hügel oberhalb von Noja auch fanden. Den Nachmittag verbrachten wir spielend draußen und freuten uns dann auf den Sonnenuntergang und die Lichter der Stadt.
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18.09.2021 (140 km)
Kalt, ungemütlich und wolkenverhangen erwartete uns der nächste Morgen. Zu schade, denn bei 16 Grad ohne Sonne macht ein Pausentag nur halb so viel Spaß. Also fuhren wir weiter. Als erstes mussten wir aber die steinige Straße wieder herunterfahren, was aber sehr viel leichter war als hoch. An den ganz schlimmen Stellen, wo wir gestern noch den Schwung brauchten, um überhaupt nach oben zu kommen, konnten wir diesmal ganz langsam fahren. Als erstes fuhren wir nach Gernika, eine Stadt die 1937 durch einen Luftangriff Deutschlands vollständig zerstört worden war. Die zerstörte Stadt hat Picasso zu seinem berühmten Bild "Gernika" bewegt. Im Ort ist ein großes Replikat dieses Bildes aus Kacheln angebracht, das wir uns angesehen haben. Danach machten wir eine Stadtfahrt durch Bilbao, wo gerade ein Triathlon stattfand. Wir kamen aber ganz gut durch und fuhren auch am Guggenheimmuseum vorbei. Im Museum gibt es ständig wechselnde Ausstellungen. Aber auch das Gebäude selbst ist mit seiner Titanverkleidung interessant anzusehen. Ansonsten ist Bilbao einfach eine große Stadt, die überwiegend aus großen modern wirkenden Mietshäusern zu bestehen scheint. Die Randbezirke sind dann nicht mehr ganz so modern und die sich westlich anschließenden kleineren Orte dann regelrecht schmuddelig. Eindrucksvoll war die Raffinerie von Petronas, die sich ca. 15 km westlich von Bilbao an der Küste befindet. Auf der Suche nach einem Stellplatz zog es uns wieder in die Berge. Allerdings waren die beiden Plätze, die wir uns ausgesucht hatten, sehr schräg und so fuhren wir dann doch wieder ans Meer. Hier fanden wir bei Islares einen wunderbaren Platz direkt an der Küste, wo wir das Anschlagen der Wellen an den spitzen Felsen hören konnten. Ein regelmäßiges tiefes Grollen, wie wie einem Gewitter begleitete uns den Abend über. Die Aussicht war fanstastisch: Von den Felsen aus blickten auf eine große Bucht mit Sandstrand und dahinter auf die aufragenden Berge der baskischen Küstenlandschaft.
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17.09.2021 (134 km)
Es war nicht mehr weit bis San Sebastian und wir freuten uns schon darauf, mal wieder mit dem Fahrrad über eine schöne Strandpromenade und durch eine wunderbare Altstadt zu fahren. Bei der Suche nach einem passenden Parkplatz fanden wir jedoch immer wieder Kommentare zu Autoaufbrüchen und das nicht nur in vermeindlich schlechten Gegenden, sondern sogar auf den Bezahlparkplätzen an der Strandpromenade. Wir entschieden uns dafür, das Risiko nicht einzugehen, zu frisch waren uns noch die gestohlenen Rucksäcke in Costa Rica und das vom Wohnmobil geklaute Fahrrad in Berlin in Erinnerung. Stattdessen machten wir eine kleine Stadtrundfahrt mit dem Auto uns stellten dabei fest, dass wir auch nicht allzuviel verpasst haben. Die Strandpromenade wäre tatsächlich sehr hübsch gewesen, aber eine Fahrradstadt ist San Sebastian nicht, noch nicht einmal die Altstadt. Westlich der Stadt fuhren wir auf der Bergkette weiter, bis wir an einen Picknickplatz kamen, an dem wir Halt machten. Wir waren ca. 30 km weit diese Straße entlanggefahren, nur um direkt vor einem Schild zu stehen, dass ab hier die Weiterfahrt für Wohnmobile verboten ist. Die Straße sei angeblich zu schmal. Wir überlegten ein Weilchen, ob wir die 30 km zurück und entlang des Flusses wieder hierher fahren sollten oder ob wir den deutlich kürzeren, aber verbotenen Weg nehmen sollten. Einen Kaffee später fuhren wir doch weiter und stellten fest, dass die Straße hier breiter war, als viele, die wir bisher hatten und dass es auch genügend Ausweichstellen gab, die es selbst dem hinter uns herfahrenden Abschleppwagen ermöglichten, den gelegentlichen Gegenverkahr passieren zu lassen. Also alles kein Problem. Über Zarautz, Elgoibar, Elbar, Durango und Amorebiete-Etxano fuhren wir auf der N 634 in Richtung Bilbao. Hier reihte sich eine Industriestadt hinter die nächste. Große sehr abgewrackte aber noch immer in Betrieb stehende Industrieanlagen und teils sehr heruntergekommene Wohnsilos. Dazwischen zahlreiche Betonpisten und -brücken und das alles in der eigentlich sehr schönen bergigen Landschaft. Wir waren sehr froh am Ende links in die Berge abzubiegen und die letzten 7 km bis zum Urkiola Parke Naturala zu unserem nächsten sehr sehr einsamen Stellplatz an einer kleinen Bergstraße fuhren. Der Weg war steinig und extrem steil und wir schafften es gerade so dorthin. Aber wir schafften es und belohnten uns mit einem wunderschönen Blick über die Berge aus unseren Campingstühlen und lecker gegrillten Hühnchenteilen, Schweinespießen, Kräuterbaguette und Tomatensalat.
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16.09.2021 (56 km)
Es hatte die ganze Nacht kräftig geregnet. Als wir morgens aus dem Fenster blickten, hingen die Wolken tief in den Bergen und es nieselte. Gut, dass wir die Wanderung gestern gemacht hatten. Bis zur Hexenhöle von Zugarramurdi waren es nur 10 km aber als wir dort waren, hatte der Regen aufgehört und wir konnten uns den Ort ein wenig ansehen und natürlich auch die Höhle bewundern. Beinahe unvorstellbar, dass es nur so einen winzigen Bach und ein paar Millionen Jahre braucht, um solch eine große Höhle zu schaffen. Außerhalb der großen Höhle gab es noch ein paar kleinere, in denen man das Gefühl hatte, im Rachen eines riesigen Ungeheuers zu stecken. Danach fuhren wir zu einer Zahnradbahn, die auf den Berg La Rhune führt. Zufällig fuhr die Bahn gerade ein, als wir ausgestiegen waren, um uns den kleinen Bahnhof anzusehen. Komplett aus Holz war die Bahn recht hübsch. Die Fahrt auf den Berg lohnte sich heute jedoch nicht. Beim Fahrkartenverkauf war das Wetter zu sehen: Keine Sicht. Das ist schade, denn vom Gipfel aus kann man die gesamte Küste von San Sebastian bis nach Biaritz überblicken. Über Saint-Jean-de-Luz, wo wir bei einen E.Leclerc einkaufen waren, fuhren wir entlang der Küstenstraße, die immer wieder tolle Ansichten des Meeres und der Steilküste bot, wieder nach Spanien. Kurz vor Lezo fanden wir einen recht schönen, aber leider auch gut besuchten Stellplatz. Eine Familie hatte seinen Kinden kleine Motorräder mit Benzinmotoren mitgebracht. Die beiden Kinden saußten damit eifrig im Kreis herum. Wir waren andere Geräusche gewohnt und suchten unser Heil in der Flucht. Einen Kilometer weiter fanden wir dann aber einen Platz für uns alleine, der ein wenig versteckt von der Straße war und machten es uns dort gemütlich.
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