28.09.2021 (218 km)
Von unserem Stellplatz aus war es nicht mehr weit, bis zum Leuchtturm von Fisterra, dem fast westlichsten Punkt von Kontinentaleuropa. Nicht ganz so rauh, wie am Pont du Raz in der Bretagne und sehr viel grüner, aber eine sehr ähnliche Atmosphäre. Es ist schon beeindruckend, den Wind zu spüren, über das weite Meer zu sehen und sich vorzustellen, dass am anderen Ende dieses Wassers Amerika liegt. Es war warm und sonnig und wir spazierten - nicht ganz allein - über die felsige Landschaft unterhalb des Leuchturms. Danach ging es, der kleinen Küstenstraße folgendend über San Francisco, wo quasi die gesamte Bucht ein einziger großer Sandstrand ist, Padrón und Pontevedra nach Tui, wo wir die Grenze zu Portugal überquerten. Die Grenze ist hier der Fluß Miño, den wir auf einer schmalen Eisenbrücke überquerten. Mit dem Gegenverkehr war es sehr eng und wir mussten einige Male anhalten um nicht doch mit dem Außenspiegel in Kontakt mit der Brücke zu kommen. Aber letztlich passte es immer. Hinter der Grenze fuhren wir auf einen Berg zum Aussichtspunkt Santo Ovieto. Von hier oben hatten wir einen sehr schönen Ausblick über die umliegenden Ortschaften und standen selbst mitten im Nirgendwo. Abends kamen noch ein paar Wildpferde vorbei. Ansonsten waren wir - wie wir es so lieben - ganz für uns allein.
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27.09.2021 (162 km)
Am frühen Morgen regnete es noch. Also blieben wir einfach etwas länger liegen, bis sich alles verzogen hat und die Sonne wieder schien. Gegen Mittag fuhren wir dann nach Santiago de Compostela, dem Ziel aller Jakobsweggänger. Tatsächlich sahen wir unterwegs viele Wanderer aber je näher wir der Stadt kamen umso mehr machten die "Wanderer" den Eindruck, dass sie heute nur einen kurzen Spaziergang machten. Wir parkten in der Nähe des Campus und "wanderten" ebenfalls mit einem Rucksack befaffnet die letzten 1,6 km bis zur Kathedrale. Hierbei kamen wir durch die sehr gut erhaltene Altstadt, in deren engen Gassen wir uns gut vorstellen konnten, wie es für einen Pilgerer vor 200 Jahren gewesen sein musste, dort anzukommen. Dieser musste jedenfalls nicht durch die darum herumliegende große Stadt laufen, wie die Wanderer, die heutzutage den Jakobsweg beschreiten. Vor dem Eingang der Kathedrale mussten wir ca. 15 Minuten warten, bis sich die Tore für Besucher erneut öffneten. Die Kathredale selbst ist relativ schlicht gehalten. Auffällig war jedoch der Altar der mehr als prunkvoll gestaltet ist. Eine weitere Besonderheit waren die zahlreichen Abseiten, in denen Priester unterschiedlicher Nationalitäten die Beichte in zahlreichen Sprachen abnahmen. Danach liefen wir zum Auto zurück und fuhren nach Berndeogas, wo wir auf einem kostenlosen Stellplatz der Gemeinde einen schönen Platz hatten. Zu dieser Jahreszeit waren wir hier völlig alleine auf dem großen Platz.
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25. - 26.09.2021
Eine kleine Pause tat uns mal wieder ganz gut. Die Sonne schien - zumindest regnete es nicht mehr so viel - und wir verbrachten die meiste Zeit draußen. Das tollste aber war, dass es im Wald etliche Maronenbäume gab, die erstens reif waren und zweitens richtig schön große Maronen hatten. Wir sammelten einige und kosteten sie nachmittags auch gleich. Was sollen wir sagen: Lecker.
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24.09.2021 (96 km)
Letzte Nacht brauchten wir nicht zu heizen. Es wurde nicht kälter als 15 Grad. Komisch. Warum es nur 100 km weiter östlich gefroren hat, bleibt uns ein völliges Rätsel. Sei es drum. Aber was auch hier normal ist: Morgens Regen. Pünktlich um halb acht. Laut und prasselnd. Aber auch irgendwie schön, nicht aufstehen zu müssen. Als wir losfuhren hatte es wieder aufgehört, die Sonne schien und es waren die perfekten 24 Grad. Über Monforte de Lemos, wo wir ausgiebig einkauften, fuhren wir in Galizien nordwärts bis in die Nähe von Portomarin, wo wir uns in einem Wald einen wunderbar einsamen Platz ausgesucht haben. Die Strecke war sehr schön. Die Landschaft ist hügelig und bewaldet. Entsprechend abwechslungsreich war die Fahrt. Wir kamen auch an einigen Stellen vorbei, wo vor kurzem noch Waldbrände gewütet haben mussten. An den benachbarten baumlosen Bergen kann man erahnen, wie diese Berge in ein paar Jahren aussehen werden, wenn die verkohlten Baumstümpfe zerfallen und Gras darüber gewachsen ist. Je weiter wir nach Norden kamen umso mehr Felder mengten sich zwischen den Wald. Es sind kleinere Betriebe und ebenso kleine Felder, auf denen Rinder grasen und Wein oder Mais angebaut wird. Überall stehen Obstbäume an denen fast reife Früchte hängen: Äpfel, Orangen, Feigen, Birnen, Pfirsiche, Pflaumen und natürlich Maronenbäume. An unserem Platz angekommen packten wir den Grill aus, und grillten uns als erstes eine kleine Vorspeise bestehend aus 4 großen Scampis, die es so tiefgekühlt einzeln bei Lidl zu kaufen gibt. Als Hauptgang gönnten wir uns eine große Lachsforelle. Dazu gebratenen dünnen grünen Spargel. Man könnte meinen, wir wärem im Paradies angekommen, so lecker war es.
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