23.09.2021 (133 km)
Nachts war es kalt. So richtig kalt, sogar unter 0. Kein Wunder, dass wir seit gestern heizen müssen. Wir müssen unbedingt weiter in den Süden. Aber die Sonne schien und es wurde schnell wärmer. Tagsüber waren es sogar über 25 Grad. Merkwürdige Gegend. Aber unglaublich grün. Wir fuhren nach Las Medulas, wo es alte Minen aus der Römerzeit und sehenswerte rote Felsen gibt, die sich aus dem Grün der Hügel erheben. Man kann hier eine ausgiebige Wanderung machen. Wir spazierten aber nur durch den kleinen Ort und sahen uns im Büro für die geführten Wanderung etwas um. Danach genossen wir die Berge aus der Luft: Mit unserer Drohne. Weiter ging es nach Westen, immer dem Jakobsweg nach. Bei Ribas de Sil fanden wir am Fluss Sil ein schönes Plätzchen, wo wir es uns gemütlich machten.
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22.09.2021 (116 km)
Endlich wurden wir morgens nicht von Regen begrüßt. Stattdessen hupte neben uns ein Auto. Was etwas eigentümlich war, standen wir doch abseits eines unbefestigten Weges auf einer kleinen Lichtung im Wald. Es waren Jäger, die uns darauf aufmerksam machten, dass wir hier aus Sicherheitsgründen besser nicht stehen sollten. An dieser Stelle würde regelmäßig gejagt und wir sollten - wenn wir es könnten - am besten heute weiterfahren. Das hatten wir sowieso vor und taten das dann auch. Wir fuhren noch einmal nach León und besichtigten dort die Kathedrale die wir gestern nur von außen gesehen hatten. Eindeutig sehenswert und wir verbrachten eine ganze Weile damit, in die vielen Abseiten zu schauen aber auch die schönen Fenster zu bewundern. Anschließend machten wir einen Spaziergang durch die Altstadt, die zum bummeln, besser aber noch zum Verweilen in einer der vielen kleinen Bodegas einläd. Ein besonders schönes Gebäude erregte unsere Aufmerksamkeit und wenig später stellten wir fest, dass der Architekt Antonio Gaudi war. Danach fuhren wir nach Astorga, um uns den Palacio de Gaudi anzusehen. Dieser Palast, ab 1887 für den Bischof von Astorga gebaut, steht direkt neben der Kathedrale des Ortes. Hier ließen wir uns richtig Zeit und wanderten von Raum zu Raum, aber nicht etwa, um die Ausstellung von Relikten der Römerzeit und ausgesuchte kirchliche Dinge zu sehen, sondern vor allem, um die Räume, Bögen, Fenster, usw. die dieses Anwesen ausmachen, zu bewundern. Gaudi kann man sehr gut als den Hundertwasser seiner Zeit betrachten. Auf jeden Fall war er seiner Zeit stark voraus. Anschließend fuhren wir unseren nächsten Übernachtungsplatz an, der diesmal gleich der erste war.
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21.09.2021 (249 km)
Regen, Regen, Regen. Nichts als Regen. Und der Himmel grau in grau. Keine Besserung in Sicht. Gut, dass wir mit dem Wohnmobil unterwegs sind und nicht mit dem Motorrad oder zu Fuß, wie die vielen Wanderer auf dem Jakobsweg, die wir unterwegs gesehen haben. Es schüttete ununterbrochen, als wir auf der N-634 gen Westen und kurz danach auf die N-621 in Richtung Süden fuhren. Diese Route führt über Panes und Potes, zwei sehr schöne Bergdörfer. Dazwischen aber liegt der Nationalpark Desfiladero de La Hermida. Die Straße führt hier entlang eines kleinen Flusses durch eine ziemlich hohe Schlucht, die beinahe an die von Verdon erinnert. Danach schängelte sich die Straße langsam bergauf, bis wir bei Portilla de la Reina den Pass bei 1609 m passierten. Hier bekamen wir fantastische Ausblicke auf die hier wunderschöne Landschaft. Besonders schön wurde es, weil es endlich aufklarte, als wir den Pass passiert hatten und in Richtung León fuhren. Die Sonne war wieder da und es wurde schlagartig wärmer. Die bergige Landschaft wechselte zu sanften Hügeln, von denen wir beim Herunterfahren immer wieder einen weiten Blick bis zum Horizont bekamen. Landschaftlich war diese Fahrt die Schönste, die wir bisher in Spanien hatten. In León schauten wir uns noch kurz die Kathedrale an. Es war bereits spät geworden und die Suche nach einem Stellplatz dauerte heute länger, als uns beiden lieb war. Der avisierte Platz war viel weiter von León weg, als wir gedacht hatten und war dann auch nicht erreichbar, weil die Zufahrt so eng und steil war, dass wir mit Sicherheit hinten aufgesetzt hätten. Also fuhren wir wieder in Richtung León zurück und fanden dann zum Glück abseits der Straße ein ruhiges Fleckchen. Es war dann aber auch schon 20:30 Uhr so machten wir uns nur noch schnell etwas zu essen.
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20.09.2021 (109 km)
In der Nacht hatte es erneut kräftig geregnet, so dass wir ein paarmal davon aufgewacht sind. Und auch morgens war es noch völlig bedeckt. Also erneut kein Pausentag, sondern weiter in Richtung Portugal, wo das Wetter noch sommerlich ist. Über Santander, das wir nur durchfahren haben (sehenswert ist die Strandpromenade, das Casino und die umliegende Gegend, der Rest ist Stadt), fuhren wir nach Santillana del Mar. Ausgezeichnet als eine der hübschesten Orte Spaniens, wird dieser Ort seinem Ruf mehr als gerecht. In der völlig vom Autoverkehr freien Altstadt bilden alte Steinhäuser enge Gassen, die zum flanieren einladen. Die Andenkenläden sind durchaus stilvoll und mit tradionellen Waren bestückt. Auch die typisch baskischen Lebensmittel, wie Anchovis und Käse gab es zu kaufen. Interessant, wenngleich ein wenig schauerlich, war das Foltermuseum, in dem nahezu alle Folterinstrumente aus der Zeit der Inquisition ausgestellt und mehrsprachig (!!!) erklärt wurden. Es ist ziemlich erschreckend, zu sehen und sich ansatzweise vorzustellen, was Menschen anderen Menschen angetan haben und teilweise auch heute noch immer einander antun. Nachdem wir unser schmutziges Wasser entsorgt und frisches Wasser getankt haben, fanden wir ein einfaches Plätzchen unweit von Comillas.
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