30.05.2023, 195 km
Während unseres morgentlichen Spaziergangs standen die Wolken tief über dem Fjord, an dem wir standen. Aber immerhin hatte es aufgehört zu regnen. Die Wettervorhersage versprach erst wieder für Donnerstag besseres Wetter. Und das wollten wir für eine Wanderung am Briksdalsbreen nutzen. Sollten wir besser hier bleiben? Aber der gestrige Tag war ziemlich ungemütlich und auf einen weiteren Schlechtwettertag im Wohnmobil hatten wir keine Lust. Also fuhren wir trotz der Ungewissheit, oder besser Gewissheit, dass wir unterwegs in den Bergen kein angenehm warmes Plätzchen finden würden, los. Und schnell war klar, dass es wieder kalt werden würde. Am ersten Aussichtspunkt, dem Gaularfjellet lag schon wieder sehr viel Schnee. Von dort aus ging es jedoch bald wieder ins Tal, die Sonne schien und so genossen wir einen sonnigen Spaziergang am Likeholefossen und standen auf der hübschen kleinen Brücke über dem Wasserfall. Mit vielen kleinen Zwischenstopps und nach einer angenehm entspannten Fahrt, hatten wir dann überraschenderweise gegen Abend das Ende das Tals erreicht, von dem aus die Wanderung zum Briksdalsgletscher losging. Obwohl es bereits 18 Uhr war, entschieden wir uns angesichts des tollen Wetters (und der miesen Prognose für morgen) dafür, die einstündige Wanderung zum Gletscher noch zu machen. Obwohl es gar nicht so weit war, war der Anstieg ziemlich steil und wir kamen ganz schön ins Schwitzen. Aber der Anblick der schmalen Gletscherzunger und der anschließende Drohnenflug wie auch der wunderschöne Spaziergang entschädigten uns über alle Maßen. Der Weg zurück bergab war dann wieder sehr entspannt und auch anschließend brauchten wir nicht lange, um den Picknickplatz anzufahren, den wir bereits auf der Hinfahrt gesehen hatten, um uns dort für die Nacht einzurichten.
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28. - 29.05.2023
Der erste Tag am Fjord war herrlich sonnig. Die Spaziergänge mit Berta waren zwar immer entlang der Straße aber Autos fuhren hier fast nie vorbei. Aneta konnte den Tag nicht so richtig genießen. Bis in den späten Nachmittag hinein quälte sie sich mit ihrer Migräne. Am nächsten Tag waren die Kopfschmerzen weg. Dafür war der Regen wieder da. Berta störte das jedoch nicht und so kamen wir auch an diesem Tag einige Male nach draußen. Die beiden anderen Camper, die sich direkt neben uns stellen wollten, sprachen wir an. Sie fuhren weiter und fanden dann nach unserem Hinweis eigene Plätze entlang der Straße. Warum haben die anderen so gar kein Problem damit, sich so dicht neben einen anderes Wohnmobil zu stellen? Für den Rest der Zeit waren wir auf unserem schönen Platz mit der tollen Aussicht wieder alleine und genossen den selbstgebackenen Kuchen in der wohlig geheizten Kabine unseres Wohnmobils während draußen der Regen weiter auf das Dach prasselte.
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27.05.2023, 141 km
An der Straße war zum Glück kein Verkehr so daß wir trotz der schrägen Lage ruhig geschlafen haben. Nach einem ausgedehnten Spaziergang entlang der Straße und über einen Wanderweg am Fluß entlang, setzte dann Regen ein, der uns auch für den Rest des Tages begleiten sollte. Wir folgten der E 16 nach Westen und machten Halt bei der Stalheim Panorama Terasse. Die Terasse gehört zu einem Hotel und man hat von dort einen schönen Blick über das Tal. Noch spektakulärer wäre die Abfahrt über die alte Straße gewesen, die als Einbahnstraße in engen Serpentinen den Berg hinabführt. Diese ist jedoch wegen Bauarbeiten bis 2024 gesperrt. So lange wollten wir nicht warten und fuhren weiter bis wir kurz von Vossvangen auf die 13 nach Norden abbogen. Nach kurzer Zeit ging es wieder auf die schneebedeckte Hochgebirgslandschaft. Oben legten wir eine kleine Pause ein. Berta genoss es sichtlich ein wenig durch den Nieselregen und den Starkwind zu rennen. Wir fanden es etwas weniger gemütlich und fuhren lieber wieder herunter. Bei Vikøyri erreichten wir wieder den Sognefjord, dessen Seitenarme wir gestern bereits gesehen hatten. Hier bogen wir zu einer Stabkirche aus dem Jahr 1130 ab, sahen sie uns aus der Luft und bei einem kleinen Spaziergang im Nieselregen von außen an. Danach fuhren wir der 13 weiter folgend nach Vangsnes, um die Fähre nach Dragsvik zu nehmen. Auch diese Fähre war wieder voll elektrisch. Völlig geräusch- und vibrationslos glitten wir über den Fjord auf die andere Seite nach Hella. Dort mussten wir kurz von der Fähre herunterfahren, wenden und in die andere Richtung wieder auffahren. Dann ging es weiter nach Dragsvik, wo wir als erste die Fähre verließen und zunächste der 55 folgend nach Balestrand fuhren. Aufgrund des Regens verzichteten wir auf die sicherlich sehr schöne Wanderung, die man von hier machen kann. Wir fuhren stattdessen durch den kleinen Urlaubsort und suchten mehr oder weniger vergeblich nach dem Strand, der in unserem geliebten Reiseführer beschrieben war. Dabei fanden wir eine Entsorgungsstation, was auch ziemlich praktisch war. Danach fuhren wir wieder zurück auf der 55, diesmal in Richtung Norden immer entlang des Fjords, um bei Vetlefjorden auf eine einspurige Straße abzubiegen, die weiter am Wasser entlang führte. Dort fanden wir direkt neben einem Wasserfall einen Platz mit einem wunderbaren Blick auf den Fjord an dem wir uns sofort wohl fühlten.
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26.05.2023, 150 km
Wie schön der letzte Platz gewesen war, merkten wir schnell, als wir ein paar Kilometer weiter den ersten und zweiten Alternativplatz angesehen, verworfen und uns danach bereits wieder mitten im Schnee befanden. Eigentlich wollten wir ein schönes ruhiges und etwas wärmeres Plätzchen finden, wo wir uns ein oder zwei Tagen aufhalten wollten. Aber in Flåm solte es einen solchen Platz geben. Auf einem Picknickplatz, in einem Tal gelegen, wo die berühmte Flåmbahn entlangfährt, sollte es wärmer sein. Also fuhren wir erstmal weiter die immer kleiner werdende Straße 50 entlang durch den Schnee, bis uns die Straße durch einige Tunnel windend zum See Vassbygdvatne herunterbrachte. Kurz danach erreichten wir bei Aurland einen der vielen Ausläufe des Sognefjords. Obwohl die Landschaftsroute Aurlandsfjellet, eine kleine Passstraße, noch wegen Schnee gesperrt war, fuhren wir die ersten 10 km in engen steilen Serpentinen hinauf, um vom Aussichtspunkt Stegastein einen Blick über den Fjord und hinaub auf das darunter liegende Aurland zu bekommen. Eine Aussicht, für die sich die Fahrt in jedem Fall gelohnt hat. Die Passstraße zu fahren wäre bestimmt ein Erlebnis. Die Fahrt ginge durch einen Eiskanal, den die Schneefräsen freigemacht hätten. Aber frühestens am 1.6. evtl. wetterbedingt auch später. Also nicht für uns. Wieder herunter ging es etwas einfacher und nach einer kurzen Fahrt erreichten wir Flåm und bogen auf einen schmalen Weg ein, der nach Süden nach Myrdal führte. Wir ignorierten das Schild, dass darauf hinwies, dass der Weg für Wohnmobile nicht geeignet sei. Schließlich wartete direkt hinter der nächsten Kurve unser Picknickplatz auf uns. Dachten wir zumindest. Denn dann kam eine Baustelle, die die Straße verengte und vor uns quetschen sich zwei PKWs aneinander vorbei. Der Wagen, der uns entgegenkam hielt und nach einem kurzen Gespräch war klar, dass wir hier wirklich nicht weiterkommen würden. Der Picknickplatz war nur für Wanderer und der danebenliegende Parkplatz auch eher eine Ausweichstelle für Autos. Also fuhren wir rückwärts, bis wir eine Stelle zum Wenden fanden und suchten uns etwas Neues. Dies war dann am Ende ein ziemlich schräger Platz neben der Straße 601, die durch ein enges Tal bis zum Sognefjord hinunter führt.
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