03.06.2023
In der Nacht hatte es ein wenig geregnet aber tagsüber blieb es trocken. Wir blieben an unserem Bachlauf stehen und machten die jetzt 5 km lange Wanderung nach Renndølsetra. Die Berge rings um uns herum waren in graue Wolken gehüllt, aber trotz der niedrigen Temperaturen kamen wir bergauf ordentlich ins Schwitzen. Umso leichter war dann das letzte Stück des Weges zum See hinunter und daran entlang. Die grasbewachsenen Holzhütten der Herberge bei Renndølsetra fügten sich herrlich in das Alpenpanorama ein. Berta genoss ihren Tag ohne Fahren und konnte mal wieder frei an der hinterhergezogenen Leine laufen. Mal sehen, wie sie es morgen finden wird, wenn wir wieder weiterfahren. Nachdem wir von der Wanderung zurück waren, gab es frischen selbstgebackenden Marmorkuchen und einen schönen Becher heißen Kaffee. Vielleicht kommen wir ja mal wieder in Regionen, wo uns ein Eiskaffee schmecken wird.
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02.06.2023, 100 km
Der Tag startete Wolkenverhangen. Aber immerhin regnete es nicht schon wieder. Eigentlich wollten wir uns an der Küste ein ruhiges Plätzchen suchen, an dem wir mal wieder ein paar Tage verbringen können. Aber bei bedecktem Himmel ist es hier einfach zu kalt, um die Tür aufzulassen, geschweige denn draußen sitzen zu können. Dies wird sich auch in den nächsten Tagen nicht bessern und es wird auch nicht besser werden, wenn wir weiter nach Norden fahren. Also änderten wir unseren Plan und nahmen nicht die Fähre zur Insel, sondern fuhren in Richtung Sunndal, dem Sonnental. Der Name war jedoch nicht Programm, der Himmel war auch noch immer grau als wir in das - laut Reiseführer - schönste Tal Norwegens Innerdalen abbogen. Am Ende der Straße gab es einen Parkplatz von dem aus eine Wanderung zu einem Bergsee und darüber hinaus losging. Wir spazierten ein wenig auf dem kiesigen Weg entlang, der ziemlich steil bergauf führte. Zu einer ordentlichen Wanderung (bis zum See waren es 4 km) hatten wir jedoch keine Lust, kehrten um und fanden ein Stück die Straße zurück einen Platz am Bach zum Übernachten.
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01.06.2023, 200 km
So richtig prickelnd war das Wetter morgens noch nicht, als wir ein wenig am Fjordufer entlangspazierten. Dabei entdeckten wir ein Fahrrad, das an einen Picknicktisch gelehnt war. So nach und nach verließen die anderen Wohnmobile, die hier übernachten hatten, den Platz. Nur das Fahrrad und ein Wohnmobil blieben übrig. Aber die beiden gehörten offensichtlich nicht zueinander. Aber wer würde an einem solchen Platz sein Fahrrad vergessen? Für uns das war das völlig belanglos. Wir hatten genug damit zu tun, Berta wieder ein wenig von der Angst vor dem Autofahren zu nehmen, die in den letzten Tagen immer stärker geworden war. So starteten wir einige Male den Motor, machten ihn wieder aus. Dann wieder an. Wieder aus. An, ein Stück fahren, aus, usw. Und dann sprang der Wagen plötzlich nicht mehr an. Ein paar Minuten später ging es dann doch und wir fuhren mit der Gewissheit los, dass unsere Batterie nicht mehr die Neueste ist. Während der knapp 30 minütigen Fahrt nach Ålfarnes, wo wir die Fähre in Richtung Molde nahmen, beruhigte sich Berta nicht wirklich. Erst auf der Fähre, als der Motor nicht mehr lief, wurde es besser. Eine Dreiviertel Stunde später waren wir nach einem kurzen Zwischenstopp zum Einkaufen auf dem Aussichtpunkt Varden und schauten auf die Stadt Molde und die hinter dem Fjord liegenden Berge herunter. Ein schöner Platz, an dem man auch hätte schlafen können. Wir hatten jedoch heute noch etwas vor und fuhren zum Beginn der Atlantikstraße nach Bud. Hier ging es dann - überraschenderweise in wundarbarem Sonnenschein - entlang grober Granitsteine, die wie in den Schären mit Heidekraut und Flechten bewachsen waren, an der Küste entlang. Auf einem Parkplatz machten wir einen längeren Halt wo Aneta von Müdigkeit überfraut ein Nickerchen machte. Dann ging es weiter zur berühmten Bogenbrücke, wo wir uns eine ganze Weile mit einem jungen Engländer unterhielten. Er erzählte uns z.B. dass es keine Fährverbindung zwischen Norwegen und England mehr gibt. Die letzte sei vor 20 Jahren eingestellt worden. Schade, denn das wäre eine der Ideen für die weitere Reise gewesen. Wir beendeten die Fahrt an der Küste mit der Durchfahrt durch den 300 m tiefen Antlanterhavtunnelen und erreichten Kristiansund, wo wir noch einmal versuchen wollten, Gas aufzutanken. Als wir die Tankstelle erreichten, war die Zapfstelle von einem anderen Wohnmobil blockiert. Es waren Deutsche. Also stiegen wir aus, um zu klären, was die beiden, die gemütlich in ihrem Auto saßen, so vorhatten. Es stellte sich heraus, dass sie bereits seit 3 Stunden hier warteten, weil ihnen am Telefon versprochen wurde, dass noch eine halbe Stunde später jemand mit dem passenden Adapter vorbeikäme. Sie hatten nämlich keinen dabei. Kein Problem dachten wir uns. Wir haben doch dass passende Adapterset für ganz Europa dabei. Als wir uns jedoch die Zapfpistole ansahen, stellten wir fest, dass es die gleiche Form war, an der wir gestern bereits gescheitert waren. Also entschiedenen wir uns gemeinsam zu warten. Die Wartezeit gestaltete sich recht unterhaltsam und so störte der nette Mann, der tatsächlich nach einer halben Stunde kam, unser Gespräch nur wenig. Es war ganz gut, dass wir gewartet hatten, denn erstens hatten die beiden nur normale Gasflaschen, die nach Gewicht gefühllt werden mussten und zweitens stellten wir fest, dass wir doch über den passenden Adapter verfügten. Wir mussten den, den wir sonst immer verwendet haben nur auseinanderschrauben. Als der freundliche Helfer alle seine eigenen Gasflaschen gefüllt und wieder weggefahren war und auch wir unsere Flasche aufgetankt hatten, brauchte es noch einen heftigen Regenguss, um uns zu verabschieden und unseren Stellplatz anzufahren. Die Fähre um 20 Uhr auf die andere Fjordseite haben wir dann knapp verpasst. Sie fuhr gerade los, als wir beim Pier ankamen. Da die nächste erste eine Stunde später fahren sollte, suchten wir schnell etwas anderes und 20 Minuten später waren wir auf einem kleinen Strandparkplatz in der Nähe von Kristiansund. Das Essen war schnell gemacht. Die Nacht war wieder sehr ruhig, von ein paar Jugendlichen abgesehen, die in Schaaren gegen Mitternacht den Parkplatz erreichten und nachdem endlich alle da waren in Richtung Strand verschwanden.
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31.05.2023, 190 km
Wie erwartet begann der Tag mit Regen. Da ab 9 Uhr die ersten Busse (auch auf unserem Übernachtungsplatz) eintreffen sollten, hatten wir uns einen Wecker gestellt und rollten bereits um 9 Uhr wieder aus dem Tal heraus. In Anbetracht des Wetters verzichteten wir auf die Wanderung zu einem weiteren Gletscher und fuhren stattdessen zunächst zum Einkaufen und Gas tanken nach Stryn. Leider erwies sich die Zapfpistole der LPG-Tankstelle als nicht kompatibel, so dass wir unverrichter Dinge wieder abzogen. Aber immerhin fanden wir einen Ver- und Entsorgungsstation, so dass wir wenigstens unseren Wassertank wieder füllen konnten. Unsere Route führte uns weiter in Richtung Geiranger. Die Landschaftsroute Gamle Strynefjellsvegen war leider wegen Schnee noch gesperrt, so dass wir den etwas direkteren Weg durch den Tunnel nehmen mussten. Danach ging es auf der Landschaftsroute Geiranger-Trollstigen weiter. Wieder einmal durch sehr viel Schnee, so dass wir auf den einen oder anderen Aussichtspunkt verzichten mussten, da die Wege noch immer unter einer dicken Schneedecke lagen. Der Flydalsjuvet Viewpoint lag direkt an der Straße und von dort konnten wir den Ort Geiranger und den gleichnamigen Fjord dahinter sehen. Der Ort ist eher nicht sehenswert. Ein großer Campingplatz am Fjordende, im Ort selbst ein großes Hotel und ein durchaus beeindruckender Wasserfall mit einer parallel dazu geführten Treppe, war alles was uns von oben und bei der Durchfahrt aufgefallen ist. Der Fjord dagegen, mit seinen steil aufragenden Felswänden und einigen sehr imposanten Wasserfällen ist, vor allem vom Wasser aus, ziemlich beeindruckend. Selbst bei Regen und wolkenverhangenen Bergen war der Blick vom Ørnesvingen Aussichtspunkt schon etwas Besonderes. Nachdem wir wieder über einen Berg mit Schnee gefahren und einen Fjord mit einer Fähre (diesmal vibrierend weil Dieselbetrieben) überquert hatten, machten wir an der Aussichtsplattform Gudbrandsjuvet halt. Auch hier blieb uns der Regen treu aber das Rauschen des reißendes Baches war deutlich lauter als das Plätschern des Regens auf die Stahlbleche der Plattform, von der aus wir in den Fluß blickten, der vom Trollstigen heruntertobte. Trollstigen war dann auch unsere nächste Station. Das obere Ende der Serpentinen lag noch immer in tiefem Schnee. Nur die Wege auf die verschiedenen Aussichtsplattformen und die Plattformen selbst waren frei. Kein Wunder, war der Pass bis vor einer Woche noch gesperrt gewesen. Wir waren beeindruckt von den Serpentinen, den beiden Wasserfällen und dem Blick in das lange Tal, das sich sanft an die steil aufragenden Felswände anzuschmiegen schien. Alles eingehüllt in tiefe Wolken aus denen es gelegentlich auch noch einen kleinen Schauer gab. Wir blieben weitestgehend trocken und als wir unseren Schlafplatz am Fjord kurz hinter Åndalsnes gefunden hatten, schien sogar kurz die Sonne. Ziemlich müde nach zwei anstrengenden aber doch sehr schönen Tagen, machten wir uns noch ein schnelles Abendessen bevor wir zum gemützlichen Teil des Abends übergingen und spielten.
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