25.05.2023, 167 km
Es war ziemlich kühl in der Nacht. Kein Wunder: Rings um uns herum in den Bergen lag immer noch Schnee. Außerdem war es bedeckt und es gab immer wieder kräftige Schauer. Den ausgiebigen Morgenspaziergang um einen See herum beendeten wir so auch zurück zum Wohnmobil rennend. Naß wurden wir trotzdem. Wir fuhren durch den Ort Ulvik hindurch, der im Reiseführer als besonders sehenswert hervorgehoben wurde. Für uns eher ein Ort, wie viele andere auch. Besonders sind hier eher die vielen Apfelbäume auf den Bergen am Hardangerfjord und die hiesige Ciderproduktion. Den Hardangerfjord überquerten wir über eine neu gebaute Brücke, deren Zu- und Abfahrt jeweils durch einen kreisförmig angelegten Tunnel führte. Dann folgten wir der 7 östwärts bis zum Ende des Hardangerfjords bei Eidford wo wir auf die kleine 103 abbogen und auch das letzte Stück des Fjords abfuhren. Dort hielten wir auf einem kleinen Wanderparkplatz und wanderten entlang des Weges 2 km bis zum Wasserfall Skytjefossen. Währenddessen nieselte es herrlich nordisch. Wir fanden es allerdings nicht ganz so gemütlich und fuhren lieber noch etwas weiter. In Eidford bogen wir wieder auf die 7 ab und fuhren dem Fluß folgend weiter ostwärts. Als wir uns unserem nächsten Ziel, dem Wasserfall Vøringsfossen näherten, kamen wir durch etliche sich im Berg hochwindende Tunnel an dessen Ausgang wir uns am westlichen Ende der Hardangervidda wiederfanden, einer ausgedehnten Hochebene, deren Tundralandschaft auch Ende Mai noch tiefverschneit ist. Kurz danach bogen wir zum Parkplatz am Aussichtspunkt zum Wasserfall Vøringsfossen ab. Hier bekamen wir einen fantastischen Blick auf zwei Wasserfälle, die sich von beiden Seiten des engen Tals in die Tiefe stürzten. Ein wahrlich beeindruckendes Spektakel das wir in leichtem Nieselregen genossen. Der Wind blies kräftig. An einen Drohnenflug war nicht zu denken. Ein paar Kilometer weiter machten wir beim Sysen Dam erneut Halt. Wir konnten bis zur Staumauer hochfahren, die aus großen Felsblöcken aufgeschichtet war. Der Stausee war noch zugefroren und lag in einem Meer aus Schnee. Berta genoss den Auslauf auf der Staumauer und wartete nach einem kleinen Ausflug durch den tiefen Schnee vor dem Auto auf uns. Danach fuhren wir weiter ostwärts immer der 7 folgend quer durch die Hardangervidda. Es stürmte und zwischendurch wechselte der Nieselregen in ein heftiges Schneetreiben. Es dauerte nicht lange und der Schnee blieb liegen. Erste Schneeverwehungen kamen über die Straße. Aber irgendwann ging es allmählich wieder bergab und die ersten Seen hatten wieder flüssiges Wasser. Schließlich bogen wir nach Hol auf die 50 gen Norden ab und suchten uns auf der Südseite des kleinen Sees ein ruhiges Plätzchen. Der kleine Picknickplatz war gerade noch so erreichbar. Wir mussten nur einige kleinere Scheereste auf dem Schotterweg durchfahren. Unmittelbar dahinter war der Schnee auf dem Weg so tief, dass ein Durchkommen unmöglich gewesen wäre. Gut, dass wir von Süden kamen. Beim Geräusch des nahen Bachlaufs schliefen wir dann bald ein.
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24.05.2023, 149 km
In der Nacht hatte es wie erwartet geregnet. Aber als wir dann losfuhren, legte er sich und bei der Fahrt entlang des Osterfjords erst über die E39 und dann über die kleine 569 bis nach Mo strahlte sie wunderbar vom Himmel herunter. Recht hatten wir allerdings mit Bergen. Dort regnete es heute tatsächlich. Gut, dass wir gestern dort waren. In Mo kamen wir zufällig an einer Entsorgungsstation vorbei, die es in Norwegen angenehm häufig gibt. So ließen wir altes Wasser ab und füllten unseren Wassertank mit frischem Quellwasser aus den Bergen. Danach folgte wieder einmal ein Tunnel durch den schneebedeckten Berg und dann bogen wir auf die noch kleinere 5410 ab und folgten dem Fluß Ekso ostwärts bergauf. Diesmal ging es über einen Pass, wo wir uns wieder mittem im Schnee befanden. Schließlich erreichten wir wieder die gut ausgebaute E16 und folgten ihr bis nach Vossvangen, wo wir unsere Gasflasche füllten. Nach einem Halt beim Wasserfall Skjervefossen fuhren wir zu unsem nächsten Stellplatz bei Ulvik, inmitten eines Skilanglaufgebietes. Dort machten wir noch einen kleinen Spaziergang, bevor wir uns von der langen - weil sehr langsamen - Fahrt auf den kleinen Straßen erholten.
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23.05.2023, 71 km
Michael war noch nicht wieder ganz hergestellt, aber das Wetter für die nächsten Tage versprach außer Regen nichts Gutes. Also mussten wir heute weiterfahren. Mit dem Auto fuhren wir jedoch zunächst nur bis zum Fährhafen in Kleppestø am südlichen Ende von Askøy. Dort nahmen wir die Schnellfähre nach Bergen, die uns zu Fuß in knapp 10 Minuten bis zum Pier in Bergen brachte. Dort schauten wir uns den Fischmarkt und die wiederaufgebauten historischen Häuser der alten Hansestadt an. Zum Mittagessen gönnten wir uns ein Hotdog mit Renntierwürstchen, das ausgesprochen lecker war. Wir ließen es langsam angehen und verzichten aufgrund Michaels Rücken auch auf die Fahrt mit der Zahnradbahn auf den Fløyfjellet, einen Berg von dem man einen schönen Blick auf Bergen haben soll. Aber wir haben auch so einen Eindruck von der an und für sich recht hübschen Altstadt rings um das Hafenbecken herum gewonnen, den wir allerdings mit zahlreichen Touristen aus aller Welt teilten, da hier etliche Kreuzfahren beginnen und enden und es sich natürlich auch die Passagiere nicht nehmen ließen, die Stadt zu erkunden. Wir nahmen die Fähre zurück und fuhren dann über die Autobahn an Bergen vorbei und folgten dann der E39 am Osterfjord nach Nordosten. Kurz vor Ostereidet bogen wir nach links auf die einspurige 395 ab und machten einen Picknickplatz an einem kleinen See zu unserem Übernachtungsplatz. Von Schafen umgeben standen wir hier wieder einmal wunderbar ruhig, abgesehen von den gelegentlich vorbeifahrenden Autos natürlich.
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19. - 22.05.2023
Wir nutzten den Halt, um ein wenig in unserer Heckgarage aufzuräumen. Das hätten wir so besser nicht getan. Heben schwerer Kisten mit ausgestreckten Armen war möglichweise nicht die Beste aller Ideen. Jedenfalls brauchte Michael danach einige Tage, bis er sich wieder halbwegs von seinem Hexenschuss erholte hatte. Aber bis auf die Schmerzen taten uns ein paar ruhige Tage in der Sonne ganz gut. Das Wetter war prima und wir holten sogar Tisch und Stühle heraus, um Draußen zu spielen. Auch Berta genoß die fahrfreie Zeit und lag die ganze Zeit draußen auf ihrer Decke, wenn sie nicht mit Aneta einen kleinen Spaziergang machte.
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