20.01.2024, 94 km
Es war sehr praktisch, unweit der Alhambra übernachtet zu haben. So konnten wir nach dem morgendlichen Spaziergang und Frühstück einfach zu Fuß in die Stadt hinunterlaufen. Dabei kamen wir natürlich an der Festung vorbei und konnten von außen bewundern, was wir vor zwei Jahren von innen gesehen hatten. Unser Weg führte uns als erstes in den Stadtteil Albacín, ein sehr alter und gemütlicher Teil der Stadt mit kleinen Häusern, engen Gassen und vielen vielen Treppen. Der Nachteil von Albacín war, das es auf einem Berg lag, auf den wir natürlich bis zum Aussichtspunkt San Miguel Alto hochlaufen mussten, um von dort einen tollen Blick auf die Alhambra und natürlich auf Albacín zu bekommen. Zurück nahmen wir den direkten Weg, der auf einem steilen Pfad quer durch die kleinen Behausungen der Zigeuner führte. Danach nahmen wir den Weg am Kanal entlang bis in die Altstadt von Granada wo wir, nachdem wir eine Palästinenserdemo durchquert hatten, bis zur Kathedrale gingen. Danach machten wir uns auf den Rückweg und waren 3 1/2 h später wieder bei unserem Wohnmobil, wo wir uns bei einem Kaffee und den unterwegs gekauften Teilchen stärkten. Nach einem kleinen aber nutzlosen Halt bei MediaMarkt (wir brauchten noch einen Satellitenstecker, den sie aber leider nicht hatten) fuhren wir nordwärts zu unserem avisierten Übernachtungsplatz. Dieser versprach sehr schön zu werden, war aber leider fast 80 km entfernt. Leider erwies sich die Strecke, die Google für uns ausgesucht hatte als nicht machbar. Erst standen wir mitten in einem kleinen eng verwinkelten Dorf in den Bergen und mussten einen Rückzieher machen und der 5 km zurückliegende ursprünglich von Google vorgeschlagene Weg war noch schlimmer. Erst führte er durch eine Furt, was noch kein Problem war, dann quer über ein Bahngleis, auf matschigem Weg durch eine Olivenplantage und dann auf einem ausgewaschenen Weg mit tiefen Furchen steil auf einen Berg. Als wir rechts und links wegen der eng stehenden Bäume nicht mehr ausweichen konnten, gaben wir auf und fuhren etwa 1 km auf diesem furchtbaren von Furchen durchzogenen Weg zurück bis wir im Matsch der Olivenplantage wenden konnten. Danach fuhren wir noch einmal 10 km die Straße zurück, die wir gekommen waren, um dann die Autobahn zu nehmen. Auf der rechten Seite sahen wir die Berge vorbeiziehen, an denen wir eben noch gescheitert waren. Etwa 1 1/2 h später als ursprünglich geplant kamen wir dann im Dunkeln auf unserem Platz an. Er war schön einsam und abgelegen inmitten von Feldern gelegen. Aber im Dunkeln beließen wir es auf dem lehmigen Boden bei einem eher kurzen Spaziergang. Wir machten es uns lieber drinnen gemütlich und erholten uns beim Abendessen und Spielen von den Aufregungen des Tages.
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19.01.2024, 91 km
Natürlich passte Bruno in der Nacht auf uns auf. Und er war auch zur Stelle, als wir zu unserem Morgenspaziergang aufbrachen. Eigentlich wollten wir noch einmal nach dem Reh schauen, aber in Anbetracht, dass uns Bruno begleitete, entschieden wir uns für die andere Richtung. Wir waren kaum losgegangen, als ein weiter noch größerer weißer Hund, der offensichtlich ebenfalls ein Streuner war, aus einem Weg heraustrat. Mit Bruno fühlten wir uns sicher und marschierten mit Berta einfach vorbei während Bruno sich kurz mit seinem Kollegen beschnüffelte. Danach gingen wir zu dritt weiter. Es war ein richtiger gemeinsamer Spaziergang. Berta freute sich sichtlich hinter Bruno hinterher zu laufen, der unsere kleine Gruppe anführte. Hin und wieder blieb er stehen, damit wir aufschließen konnten. Als wir umkehrten lief er eine Weile neben uns und ging danach wieder nach vorne. Und dann blieben die beiden Hunde plötzlich direkt nebeneinander stehen. 20 m weiter stand der große weiße Hund mitten auf dem Weg. Offensichtlich überließen es uns es die zwei, den Weg frei zu machen. Michael ging voran, begrüßte den mächtigen Kerl, kraulte ihm dabei kurz hinter den Ohren und ging dann an ihm vorbei. Berta folgte unmittelbar danach. Nur Bruno war noch etwas länger stehengeblieben. Er wartete, bis der andere bei ihm war und knurrte ihn dann einmal an, bevor her gelassen hinter uns herlief. Wieder beim Wohnmobil bekamen alles etwas zu Essen. Berta im Wohnmobil und Bruno Draußen. Er bekam eine ordentliche Portion und wir hinterließen noch etwas mehr. Gebrauchen konnte er es. Dann machten wir uns langsam abfahrbereit. Aber zuvor mussten wir noch einmal nach dem Reh sehen. Michael signalisierte Bruno liegenzubleiben, was dieser bereitwillig tat und ging anschließend wieder zu dem Graben, in dem das Reh zuletzt gelegen hatte. Der kurze Moment der Freude, als das Reh nicht mehr an der Stelle zu sehen war, wo es gestern noch war, wich einem Erschrecken, als er die spärlichen Reste des Tieres etwas 10 m weiter im Graben sah. Der Kopf war noch vollständig und die Augen noch offen. Daneben das Gerippe. Die Hinterläufe fehlten vollständig und auch vom Fleisch und den Innereien war nichts mehr übrig. Also war es doch ein Assfresser gewesen, den Michael kurz zuvor hat wegfliegen sehen. Der Anblick war nicht ganz so schön, aber wir hofften, dass das Tier gestern irgendwann friedlich eingeschlafen ist und sich die anderen Tiere in der Nacht über das Fleisch gefreut hatten. Irgendwie ist es dann doch Natur. Bruno hatte brav gewartet und Michael verabschiedete sich schon einmal von ihm. Danach verschwand er, als hätte er geahnt, dass es ein Abschied werden würde und er es sich und uns etwas leichter machen wollte. Wir dachten noch eine Weile über ihn nach als wir gemütlich weiter entlang des Nationalparks fuhren. In dem kleinen Örtchen Jamala, hier hatten wir uns vor zwei Jahren eine Schraube in den Reifen gefahren, saßen auch zwei große Steuner, eine weiße Hündin und ein brauner Rüde am Randstreifen und liefen den langsam vorbeifahrenden Autos hinterher. Zufällig saßen sie direkt gegenüber einem Brunnen, aus dem wir eigentlich Wasser zapfen wollten. Also wendeten und hielten wir direkt bei den beiden, die auch gleich vor der sich öffnenden Tür standen. Nachdem sie eine kleine Streicheleinheit und eine erste kleine Portion Trockenfutter bekommen hatten, die aber schneller weg war, als wir sie hingelegt hatten, gab es noch einen ordentlichen Nachschlag. Das Wasser lief leider so langsam aus dem Brunnen, dass wir es gleich wieder aufgaben. Es hatte auch wieder angefangen zu regnen und wir wären sofort durchweicht gewesen. Also fuhren wir weiter und erreichten nach weiteren 20 Minuten den Stausee von Bermejales. So schön türkis, wie er uns anleuchtete hatten wir ihn gar nicht in Erinnerung. Hier war Berta vor zwei Jahren das erste Mal so schön über den Sand gewetzt. Eigentlich hatten wir vor zu bleiben, es war aber erst 14 Uhr, es regnete in Strömen und sollte laut Wetterbericht heute auch den ganzen Tag so bleiben. So fuhren wir weiter, tankten unterwegs an einem anderen Brunnen noch etwas Wasser auf und kamen gegen 16 Uhr in Granada zum Einkaufen an. Der Regen hatte zwischenzeitlich aufgehört und die Sonne hatte sich an der einen oder anderen Stelle ein kleines Loch geschaffen. So war mal ein Berg, die Alhambra, ein kleines Dorf oder einfach nur ein Haus strahlend hell erleuchtet, während alles andere im Schatten der Wolken lag. Danach fuhren wir quer durch die Stadt zur Alhambra, wo wir etwas oberhalb der alten Festung am Wegrand einen Übernachtungsplatz für uns fanden. Wir machten noch einen kleinen Abendspaziergang, der überraschenderweise trocken anfing aber schließlich doch ziemlich nass endete. Nachdem Berta wieder trockengerubbelt war, machten wir uns auch ein leckeres Abendessen und dann war mal wieder Spielen angesagt.
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17. - 18.01.2024
Wir hatten uns auf einen regnerischen Tag eingestellt und wurden von leichtem Nieselregen, grauem Himmel und viel Wind begrüsst. Berta bekam ihre Regenjacke an und auch wir machten uns halbwegs regendicht als wir unsere Morgenrunde machten. Aber nach dem Frühstück ließ der Regen nach und die Sonne schaute kurz durch das eine oder andere Wolkenloch. Nachmittags konnten wir dann sogar einen richtig schönen langen Spaziergang durch den Nationalpark machen und genossen die herrlich grüne waldige Berglandschaft, die so gar nicht nach Andalusien aussah. Den restlichen Nachmittag verbrachten wir mit Spielen, bis es Zeit für das Abendessen war. Wir bauten den Grill auf und es dauerte nicht lange, da bekamen wir Besuch. Wir hatten schon damit gerechnet, weil andere, die ebenfalls auf diesem Platz waren, davon berichtet hatten und wir bei einem Spaziergang den großen Hund beim nahegelegenen aber derzeit geschlossenen Kindergarten gesehen hatten. Jedenfalls kam ein großer Hund vorbei, roch kurz am Grill und pinkelte dann gegen die Gasflasche. Das fanden wir irgendwie gar nicht so lustig, verscheuchten das Tier erstmal und spülten die Flasche schnell mit Wasser ab. Er kam auch nicht wieder und so hatten wir ein leckeres Abendbrot mit gegrillten Hähnchenkeulen und Kräuterbaguette. Regen gab es auch keinen mehr und so konnten wir in der Nacht gut den Hund draußen hören, der sich offensichlich in unserer Nähe niedergelassen hatte und hin und wieder irgendetwas verbellte. Als wir am nächsten Morgen zum Spaziergang aufbrachen, lag er tatsächlich knapp 10 m von uns entfernt und kam gemütlich angetrabt. Da er uns in der Nacht so gut bewacht hatte bekam er zum Dank auch eine kleine Streicheleinheit, die er dankend annahm und uns anschließend, nachdem sich Berta und er bekannt gemacht hatten, auf unserem Morgenspaziergang begleitete. Zu Anfang war es fast so, als würden wir einen Spaziergang zu dritt machen. Berta blieb sowieso die ganze Zeit nah bei uns. Der große Hund lief vielleicht 20 m voraus. Als wir durch einen Graben gingen, war der andere Hund jedoch schon deutlich weiter und irgendwann sahen wir nur noch einen wedelnden Schwanz weit entfernt um eine Ecke biegen. Die Sonne strahlte herrlich vom Himmel und der Nationalpark zeigte sich von seiner schönsten Seite. Zwischendurch tauchte der andere Hund, den wir inzwischen Bruno genannt haben, wieder auf nur um kurz danach wieder in den Bergen zu verschwinden. Auf dem Rückweg hörten wir ihn Bellen und dann auch ein anderes helleres quickendes Geräusch. Es hörte sich so an, als hätte Bruno ein Reh gejagt und wir hörten die Todesschreie des Tieres. Und genau so war es auch. Als wir dem Graben näherkamen rannte Berta plötzlich los, durchquerte den Graben und ließ sich auch nicht zurückrufen. In diesem Graben war auch Bruno, der sich gerade in das Hinterteil eines Rehs verbiss, das mit Tritten versuchte, ihn davon abzuhalten. Berta war inzwischen wieder zurück auf unserer Seite. Wir durchquerten den Graben gemeinsam, nahmen sie an die Leine und gingen dann oberhalb des Grabens auf der anderen Seite zu der Stelle, an der wir direkt unter uns Bruno mit dem Reh sehen konnten. Was sollten wir tun? Es sah nicht so aus, als würde er das Tier schnell töten. Er war nur mit dem Hinterteil beschäftigt. Kein Versuch, das Reh an der Kehle zu erwischen. Wir nahmen einen herumliegenden Pinienzapfen und warfen ihn neben Bruno und das Reh und waren sehr überrascht, dass Bruno tatsächlich von dem Tier abließ und sich dazu bewegen ließ, den Graben zu verlassen und zu uns hochzuklettern. Hoffentlich war das Reh nicht zu sehr verletzt, so dass es sich wieder in den Wald verkriechen und die Wunden ausheilen lassen kann. Bruno kam jedenfalls einfach mit uns mit. Das Blut in seinem Fell glänzte rötlich. Wieder zurück beim Wohnmobil holten wir unser zusätzliches Hundefutter heraus und nachdem Berta ihr Frühstück bekommen hatte, gaben wir Bruno auch eine ordentliche Portion, die er dankbar annahm und sich anschließend vor unserer Tür in die Sonne zum Schlafen legte. Jetzt schauten wir uns Bruno etwas näher an. Er trug ein Halsband mit einer Tollwut-Plakette, weswegen wir und vermutlich auch andere, angenommen hatten, das er jemandem gehören würde und sich auch jemand um ihn kümmerte. Aber das Halsband war schon ziemlich alt und der Metallring verrostet. Die Plakette war auch schon alt. Sein Fell sah gut aus, aber er war ziemlich abgemagert, wie wir an den stark hervortretenden Rippen leicht erkennen konnten. Bruno war ein Streuner. Gegen Mittag gingen wir noch einmal zu dem Graben. Natürlich ohne Bruno. Berta kam jedoch mit und wartete mit etwas Abstand als wir an der Stelle, wo Bruno das Reh erwischt hatte in den Graben blickten. Zwei Augen erwiderten unseren Blick. Das Reh lag aufrecht in dem Graben und schaute zu uns hoch. Aber es sah weder ängstlich noch schwächlich aus. Es schaute eher interessiert. Für uns war die Situation jedoch eher traurig, wussten wir doch, das das Tier nicht überleben würde. Wenn es das Reh nicht schafft, aus eigener Kraft wegzukommen, dann wird es entweder verhungern, wahrscheinlicher aber noch von Bruno in der nächsten Nacht getötet werden. Wir überlegten, ob wir jemandem Bescheid sagen sollten oder könnten und entschieden uns zunächst dafür die kommende Nacht abzuwarten. Am Nachmittag machten wir mit Berta noch einmal einen langen Spaziergang. Als wir wieder zurück waren, gingen wir noch einmal zum Reh, das leider immer noch dort war und etwas versteckt von einem Baum im Graben lag. Wir beließen es erst einmal dabei und machten es uns im Wohnmobil gemütlich. Bruno ließ sich den ganzen Tag über nicht mehr blicken. Abends kam er dann aber doch und bekam von uns noch einmal eine große Portion Trockenfutter. Danach hörten wir ihn noch ein paar Mal in der Nähe bellen und vermutlich passt er auch heute Nacht wieder auf uns auf.
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16.01.2024, 74 km
Zu unserer Überraschung lag der Picknickplatz eigentlich wunderschön an einem Fluss, der sogar Wasser führte unweit eines steilen Tals zwischen zwei Bergen. Dies entdeckten wir alles während unseres Morgenspaziergangs. Der schmale Pfad, der in das enge Tal führte wurde bald von großen Felsen versperrt. Die ersten drei Reihen schafften wir noch zu überklettern dann kam ein 10 m hoher Felsen, der selbst für Berta nicht mehr zu erklettern war. Die Wartezeit bis zu unserem Termin um 12:30 Uhr beim Tierarzt für den zweiten Versuch der Blutentahme überbrückten wir perfekt mit einem Einkauf. Beim Tierarzt kamen wir sofort dran und heute waren die Damen zu zweit. Es stellte sich heraus, das die Frau, die uns gestern betreut hatte eigentlich die Assistenzärztin war. Die eigentliche Tierärztin ging zu unserer Freude mit Berta ganz anders um. Bevor irgendetwas passierte, spielte sie mit ihr und natürlich gab es auch das eine oder andere Leckerli. Nachdem auch sie sich Bertas Impfausweis angesehen hatte telefonierte sie erst mit einem und dann noch mit einem weiteren Labor. Es stellte sich heraus, dass die Labore keinen Antikörpertest durchfuhren, wenn die Tollwutimpfung älter als ein Jahr ist. Idealerweise sollte dieser Test ca. 1 Monat nach der Impfung durchgeführt werden. Warum nur hatte uns das unser Tierarzt im letzten Jahr nicht gesagt? Der Ablauf wäre jetzt also wie folgt: Berta noch einmal gegen Tollwut impfen, nach einem Monat Blut entnehmen und den Antikörpertest durchführen lassen und anschließend 21 Tage auf das Ergebnis warten. Das würde bedeuten, dass wir erst in ca. 2 Monaten nach Marokko einreisen könnten, d.h. Mitte März. Ganz schön spät. Darüber mussten wir erst noch einmal nachdenken. Weil die beiden sich so viel Mühe mit uns gegeben hatten und natürlich auch, weil des der dringende Rat der Tierärztin war, kauften wir noch eine Leishmanniose-Prophylaxe in Form eines Halsbandes. Dies ist die wichtigste aber leider auch gefährlichste Mittelmeerkrankheit, die durch Mücken übertragen wird. Und dies ist in ganz Spanien, speziell aber in Andalusien ganzjährig empfehlenswert. Danach verabschiedeten wir uns herzlich, setzten uns auf eine Parkbank und dachten nach. Schnell war uns klar, dass wir Marokko als Ziel für diese Reise würden aufgeben müssen. Aber sollten wir Berta jetzt gleich oder erst in Deutschland erneut impfen lassen. Und wo machen wir den Test? Da wir auf jeden Fall noch ein ganzes Weilchen im warmen Spanien verbringen wollten, entschieden wir uns dafür, die Impfung gleich heute und dann den Test irgendwo unterwegs machen zu lassen. Als wir nach 15 Minuten wieder in der Praxis auftauchten und dann aber in nahezu perfektem Spanisch unseren Wunsch Berta impfen zu lassen äußerten, lachten die beiden. Die Impfung lief völlig unproblematisch, Berta bekam den kleinen Piks überhaupt nicht mit. Danach erkundigten wir uns noch nach einem Tierheim. Schließlich hatten wir noch die vielen Spenden in unserer Heckgarage. Nachdem wir die eher entsetzten Gesichter der beiden Ärztinnen gesehen und das Missverständnis aufgeklärt hatten (haben die zwei etwas gedacht, wir würden Berta in ein Tierheim geben wollen?), gaben sie uns ein paar Adressen. Nachdem wir uns im Internet über die Tierheime informiert hatten, fuhren wir eines davon an. Es war das Tierheim Valle Verde, das nur 30 km entfernt ziemlich idyllisch mitten in den Bergen lag. Die ersten 25 km waren gut. Danach ging es auf einer sehr schmalen aber immerhin asphaltierten Piste immer höher in die Berge hinauf. Kurz vor dem Ziel standen wir dann plötzlich einem großen LKW gegenüber, der vor einer Baustelle die Straße blockierte. Auch wenn der herbeigeeilte Fahrer signalisierte, dass wir doch einfach vorbeifahren könnten, wäre das mit unserem Wohnmobil nicht gegangen. Wir stiegen aus und besprachen die Lage. Natürlich auf Spanisch. Der Mann war unglaublich nett und bat uns 5 Minuten zu warten. Als 5 Minuten später sein Motor warmgelaufen war fuhr er sein riesiges Gefährt rückwärts ein die kleine Baustellenauffahrt, die gefühlt senkrecht den Berg hinunterging und machte uns Platz, so dass wir auf der Straße weiterfahren konnten. Weitere 5 Minuten später waren wir am Ziel. Zumindest soweit es Google anging. Wir standen vor einem verschlossenen Tor auf dem Gipfel des Berges. Dahinter ging ein sandiger Weg wieder bergab. Von einem Tierheim war zunächst nichts zu sehen. Aber wir hörten Hundegebell und entdeckten dadurch das Tierheim ca. 400 m unter uns. Ein Weg schien dorthin zu führen, allerdings nur zu Fuß. Wir ließen Berta im Auto und machten uns auf den Weg. Je näher wir dem Tierheim kamen umso lauter wurde das Gebell. Es war wohl gerade Fütterungszeit. Zufällig entdeckten wir eine junge Frau auf dem Gelände, die dann wiederum den Manager holte. Dieser war ein Norweger, der eigentlich nur ein Jahr hierbleiben wollte, aber inzwischen seit 8 Jahren hier arbeitet. In Anbetracht der schlechten Zufahrtswege fuhr er uns mit seinem Jeep zurück zum Wohnmobil wo wir die ganzen Sachen herausholten und in seinen Kofferraum luden. Er freute sich riesig über die Sachen und so hatten wir ein gutes Gefühl, dass sich die Mühe des Sammelns gelohnt hat, auch wenn sie nun nicht nach Marokko kommen werden. Die 200 Hunde, die hier aktuell in Pflege sind, könnten sicherlich noch viel mehr gebrauchen. Danach fuhren wir zurück zur Küste und danach wieder in die Berge zurück. Die Straße schlängelte sich wunderschön am Parque Natural de las Sierras de Tejeda, Almijara y Alhama entlang. Dort fanden wir dann auch ein abgeschiedenes Plätzchen unter Bäumen, wo wir das aufkommende Unwetter und den morgigen Regentag bleiben wollten. Und tatsächlich fing es an zu regnen, kurz bevor wir den Platz erreichten. Für einen Spaziergang reichte es aber noch und dann machten wir es uns im Wohnmobil gemütlich, während der Regen ordentlich auf das Dach prasselte.
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