23.02.2024
In der Nacht mussten wir noch einmal umparken. Der Wind blies so heftig gegen unsere Seitenwand, dass die Gasflamme im Kühlschrank immer wieder ausgeblasen wurde. Wir stellten in den Windschatten an der Wand der Ermita und dann kehrte Ruhe ein. Auch die Heizung machten wir erstmals wieder an. Nachttemperaturen unter 10 Grad wären uns dann doch zu frisch geworden. Aber morgens schien erstmal wieder die Sonne und auch wenn es tagsüber windig blieb und die Temperatur auch nur 9 Grad erreichte genügte die Sonne um uns im Wohnmobil angenehme 20 Grad zu bescheren. Die Stühle blieben eingepackt genauso wie wir bei unserem Spaziergang. Wir holten Mütze und Schal hervor und so ließ es sich ganz gut aushalten. Nur Berta fand alles toll. Mäuse und Hasen hatten es ihr angetan und die Temperatur sowieso.
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22.02.2024, 60 km
Die Nacht war etwas unruhig. Am Abend hatte sich noch ein weiterer Camper direkt hinter uns gestellt und die drei lärmten bis spät in die Nacht. Entsprechend früh waren wir auf unserem Morgenspaziergang den Bach entlang wobei wir immer wieder über Steine auf die andere Seite des Baches klettern mussten. Aber außer Berta bekam niemand nasse Füße. Nach dem Frühstück fuhren wir die steile holperige Straße wieder hoch. Allerdings nahmen wir nach 800 m bereits den ersten Parkplatz, um noch eine weitere Wanderung zu unternehmen. Diesmal zum Cascada de Cimbarra, dem Namenspatron des Nationalparks. Es war ein sehr schöner Spaziergang mit einigen Höhenmetern und Berta kam beim Klettern wieder voll auf ihre Kosten. Danach ging es weiter in Richtung Norden und schon bald verließen wir Andalusien. La Mancha, das Land von Don Quichote begrüßte uns kühl und windig und sofort wirkte die Landschaft vollkommen anders. Waren wir eben noch durch dichten Wald gefahren, waren wir jetzt in einer klassischen Kulturlandschaft. Wir fuhren durch Wiesen und Felder wobei jetzt auch das eine oder andere kleinere Feld mit Wein dabei war. Gelegentlich auch ein paar Olivenbäume. Zudem war die Landschaft relativ flach, nicht zu vergleichen mit den wunderschönen Hügeln, die wir aus Andalusien kannten. Nachdem wir einen kleinen Halt zum Entsorgen und Kaffee trinken eingelegt hatten, fuhren wir noch quer durch die Äcker weitere 7 km bis wir bei einer Ermita einen geeigneten Platz für uns fanden. Dort gab es auch ein der vielen leider noch in Betrieb stehenden Stierkampfarenen. Aber der Platz war völlig verlassen und wir stellten uns vor die lichten Bäume auf einer Wiese in den Wind. Den Nachmittag verbrachten wir Drinnen. Im heftigen Wind war es einfach zu kalt um die Tür offen zu haben, geschweige denn draußen zu sitzen. Aber auch im Wohnmobil kann es gemütlich sein. Wir spielten und genossen es drinnen sein zu können, während draußen der Wind um uns herum tobte.
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21.02.2024, 73 km
Die Nacht war wieder wunderschön ruhig und morgens konnten wir ausschlafen. Erst als wir mit Spazierengehen und Frühstücken fertig waren kam ein Polizeiwagen vorbei. Er fuhr direkt auf uns zu. Hatten wir etwas falsch gemacht? Durften wir hier etwas nicht übernachten? Aber nein. Die Polizei drehte nur eine Runde und genauso schnell, wie sie gekommen waren, waren sie auch wieder weg. Unsere heutige Strecke führte uns zunächst weiter durch die Olivenbäume, wobei die Straße klein und ziemlich löchrig war. Entsprechend langsam waren wir unterwegs. Daher entschieden wir uns ein kurzes Stück auf der Autobahn zu fahren. Nach 30 km nahmen wir die Ausfahrt zum Parque Natural de Despeñaperros. Hier machten wir noch eine Kaffee und Spielpause für uns sowie eine Schlafpause für Berta bevor wir der kurvigen Straße in die Berge folgten. Die schraubte sich immerhin auf fast 1000 m hoch bevor es dann durch einen weitläufigen Wald beinahe ebenerdig weiterging. Schließlich hatten wir nur noch 3,5 km Schotterpiste vor uns, die auf den letzten Metern noch steil und steinig nach unten zu einem Bach führte. Hier gab es einen Picknickplatz auf dessen Parkplatz wir es uns gemütlich machten. Aber natürlich durfte auch die spätnachmittägliche Wanderung nicht fehlen. Diese begann mit einer zweifachen Flussdurchquerung (weil es auf der anderen Seite nicht weiterging), wurde dann eine kleine Kletterpartie, ein Balanceakt (weil es noch einmal, diesmal auf Steinen über den Bach ging), ein Höhenerlebis (plötzlich standen wir am Rand eines Canyons nachdem der Bach in die Tiefe gestürzt war) und ein Höhlenerlebnis (nachdem wir den Canyon nach unten geklettert waren, um den Wasserfall von unten zu bewundern). Nachdem wir zurück waren hatten wir uns unsere Stärkung redlich verdient. Es gab einen halben Kalbeljau (zumindest ein Stück davon) und für Berta einen halben Kopf.
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20.12.2024, 93 km
Einen letzten gemeinsamen Morgenspaziergang und ein Frühstück draußen gönnten wir uns noch mit den beiden süßen Hunden. Dann nahmen wir schweren Herzens Abschied. Die beiden liefen noch ein ganzes Weilchen hinter unserem Wohnmobil her aber sie gaben auf, noch bevor wir die Hauptstraße erreichten. Es fiel uns ziemlich schwer, trotzdem weiterzufahren aber es gab keine ernsthafte Alternative. Nicht nur, dass Berta die beiden im Wohnmobil kaum toleriert hätte. Die Hündin war so ängstlich, dass sie nur sehr schwer überhaupt ins Auto zu bekommen gewesen wäre (auch ohne Berta) und vermutlich hätten wir dann einige Tage wenn nicht länger dazu gebraucht, sie an das Geräusch des laufenden Motors zu gewöhnen. Und mit drei Hunden wäre es auch ziemlich eng geworden. Es war bestimmt die richtige Entscheidung und trotzdem dachten wir immer wieder an die beiden. In Adamuz sahen wir ein Schild, das für uns wie ein Verkaufsschild für Ölivenöl darstellte. Es stellte sich heraus, dass es nur das Werbeschild für eine Werkstatt war. Aber der freundliche Besitzer verwies uns - natürlich auf Spanisch - auf die Collectiva im Ort und dort bekamen wir dann auch endlich das ersehnte frische spanische Ölivenöl. Die nächste Etappe führte uns sehr malerisch auf einer schönen kleinen sich windenden Straße quer durch die Olivenbäume nach Montoro, wo wir unseren Wocheneinkauf erledigten. Danach ging es weiter durch die hügelige mit Olivenbäumen bewachsene Landschaft zum Embalsa del Rio Yeguas, einem Stausee, der tatsächlich vergleichsweise viel Wasser hatte. Wir hatten geplant, an seinem Ostufer einen Platz aufzusuchen, um dort die Nacht zu verbringen. Leider versperrten uns etliche Bäume, die die enge Straße säumten, den Weg, so dass wir den avisierten Platz nur mit heftigen Kratzern erreicht hätten. Nachdem wir uns das Ganze zu Fuß angesehen hatten, war uns klar, dass wir hier nicht würden bleiben können. Aber wir hatten ja eine Alternative ausgeguckt: Einen Picknickplatz, der nur 3,5 km entfernt war. Dieser war auch problemlos zu erreichen. Leider war er derart vermüllt, dass nur Berta ihre Freude gehabt hätte (wenn wir sie die vielen Leckereien hätten essen lassen, die die letzten Picknickgänger übriggelassen hatten). So machten wir nur eine Kaffeepause und fuhren dann noch knapp 50 km weiter. Das erste Stück auf der Autobahn und danach wieder auf kleinsten Wegen durch die Olivenbäume (gibt es in Andalusieren eigentlich auch etwas anderes?). Das Ziel war ein Naherholungsgebiet in der Nähe von Bailén. Hier gab es einen großen Parkplatz, der aber mitten in der Woche ziemlich leer war. Wir stellten uns ganz an das Ende, holten unsere Stühle heraus und genossen die Wärme der Sonne, die Ruhe und die Sauberkeit des Platzes. Abends machten wir auch noch einen kleinen Spaziergang durch das weiträumige Gebiet der Anlage bevor wir uns nach Sonnenuntergang zum Abendessen wieder nach drinnen zurückzogen. Irgendwie war es fast zu ruhig, ohne die beiden Hunde, die wir morgens an dem anderen Platz zurückgelassen hatten. Obwohl Berta die beiden vermutlich eher weniger vermisste.
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