03. - 04.09.2022, 70 km
Auch wenn der Platz sehr schön war zog es uns dennoch weiter. Als erstes besuchten wir einen Bauernmarkt in Mragowo. Nachdem wir uns mit Bargeld versorgt hatten, kauften wir das eine oder andere ein bevor wir uns auf die Suche nach einem neuen Platz machten. Der Weg dorthin führte uns auf schönen kleinen Straßen quer durch die mazurische Landschaft. Bei Pasym nahmen wir einen schmalen Weg, der auf einen verlassenen Campingplatz auf einer kleine Halbinsel führte. Als wir ankamen stand dort bereits ein anderes Wohnmobil. Wir stellten uns aber soweit abseits, dass wir von den anderen zunächst nichts mitbekamen. Am zweiten Tag fühlte sich Aneta überhaupt nicht wohl und blieb stattdessen bis zum späten Nachmittag im Bett. Berta nutzte die Gelegenheit und machte Bekanntschaft mit unseren Campingnachbarn, die sich als sehr nettes Pärchen mit zwei Kindern herausstellten, die erst seit 3 Wochen unterwegs waren, sich vor kurzem das Wohnmobil angeschafft hatten und planten, den Winter in Griechenland und der Türkei zu verbringen. Am späten Nachmittag machten wir einen gemeinsamen Spaziergang in den kleinen Ort und bewunderten das Rathaus, das an eine kleine Burg erinnerte. Am Rathausplatz gab es auch einen mobilen Verkaufsstand für Pizza, der sogar einen Holzofen hatte. Dem konnten wir nicht widerstehen, kauften eine Pizza, nahmen sie mit zurück und vertilgten sie im Schein der Nachmittagssonne. Unsere Nachbarn waren in der Zwischenzeit abgereist und wir hatten die gesamte Halbinsel ganz für uns alleine.
Write comment (0 Comments)
01. - 02.09.2022, 74 km
Die schöne Landschaft der Mazuren kannten wir schon aus dem letzten Jahr. Vor allem an den Seen versammelten sich die Polen in Schaaren. In diesem Jahr waren wir etwas später unterwegs und hofften auf ein wenig Ruhe. In der Nähe von Ryn fuhren wir zu einem Platz direkt am See, für den wir jedoch eine Pforte aus Draht öffnen mussten. Dafür verbrachten wir den Nachmittag direkt am Wasser bei allerschönstem Sonnenschein. Allerdings war die Ruhe zu Ende, als eine Horde Polen auf einem gecharterten Motorboot ausgerechnet direkt vor unserer Nase anlegen musste. Etwas ruhiger wurde es, als sich sich nach einiger Zeit auf ihr Boot zurückzogen und dort angelten. Gefangen haben sie nichts. Stattdessen versuchten sie nach Sonnenuntergang direkt vor unserer Tür einen Einweggrill zu entzünden und darauf Würstchen warm zu machen. In ihrem Zustand, mittlerweile hatten sie etliche Biere intus, war das offensichtlich nicht mehr ganz so einfach. Nachdem wir gegessen hatten, wollten wir uns das nicht länger antun und zogen kurzerhand auf einen oberhalb gelegenen Parkplatz um. Zum Glück waren die Männer am nächsten Morgen nicht mehr da und so konnten wir nach dem Frühstück wieder zu unserem alten Platz zurück. Dort blieben wir den Tag und verbrachten viel Zeit draußen in der Sonne, auch wenn es mit knapp 20 Grad plötzlich gar nicht mehr so warm war. Nach einem ordentlichen Spaziergang kam der Bauer vorbei, dem die Wiese gehörte. Aber gegen Zahlung eines kleinen Entgelts durften wir auch die nächste Nacht noch hierbleiben. Abends grillten wir mal wieder und diesmal kam niemend mehr mit dem Boot vorbei. Es kann auch ruhig sein in den Mazuren.
Write comment (0 Comments)
31.08.2022, 185 km
Unser Platz am See hat wieder einmal gehalten, was er versprochen hatte: Totale Ruhe in der Nacht. Gut erholt machten wir uns auf die Rückfahrt. Um Wasser aufzutanken hielten wir noch einmal am gleichen Friedhof, den wir auch bei der Hinfahrt genutzt hatten. Dort holten wir uns auch den Gardena-Schlauchadapter wieder ab, den wir hier gelassen hatten. Danach fuhren wir weiter nach Polen, erledigten ein paar Einkäufe in Augustów bis wir dann im Wald in der Nähe des Sees Jezioro Roś in den Mazuren einen ruhigen Platz für die Nacht fanden. Bei einem ausgedehnten Spaziergang entdeckten wir entlang des Weges einige aus Baumstämmen gebaute zeltähnliche "Unterkünfte", die vermutlich aus einer Militärübung stammten. Die heißen Tage waren vorbei und wir genossen es, mal wieder einen Spaziergang machen zu können, ohne dabei kräftig Schwitzen zu müssen. Danach gab es wie üblich Brot und Spiele und zur Belohnung durften wir früh schlafen gehen.
Write comment (0 Comments)
30.08.2022, 127 km
An dem Waldparkplatz, auf dem wir übernachtet hatten, ging zufällig ein 2,5 km langer Waldlehrpfad los, der die perfekte Morgenrunde war. Der Weg ging die meiste Zeit über Holzplanken und führte erst durch den dichten Kiefernwald, dann durch ein Moor und schließlich zwischen zwei Seen hindurch. Und alles noch vor dem Frühstück. Da es danach zu regnen begann, ließen wir es langsam angehen und kamen erst kurz vor Mittag los. Dafür schien dann auch schon wieder die Sonne. Unser erstes Ziel war die Wasserburg in Trakai. Im Ort bekamen wir den vermutlich einzigen kostenlosen Parkplatz, den es in dem hübschen, vorwiegend aus Holzhäusern bestehenden Ort gab. Die Wasserburg war ziemlich gut erhalten. Da Berta nicht mit hinein durfte, verzichten wir auf eine Besichtigung und gingen nur einmal um die Burg herum. Zu schade, dass es auch für die Drohne zu windig war. Danach fuhren wir nach Merkine. Unterwegs gab es mal wieder ein wenig Schotter. Aber die 18 km waren schnell vorbei. Merkine ist die älteste Siedlung in Littauen, wobei dies der Ortschaft nicht anzusehen ist. Es sind die gleichen Holzhäuser wie es sie überall im Land gibt. Aber es gibt dort einen Aussichtsturm, von dem man einen tollen Blick auf die Memel hat. Das Highlight des Tages war der Grūtas-Park. Hier sind die bereits 1991 abgebauten sowjetischen Denkmäler gesammelt worden. Zu dem Park gehören auch einige kleinere Museen sowie ein Tierpark. Obwohl Hunde im Park verboten sind, durfte Berta gegen Zahlung des Eintrittspreises für ein Kind mit hinein. Sie hatte viel Spaß mit den Tieren. Am meisten interessierte sie sich für die Emus. Aber auch die Strauße, Kängeruhs, Kaninichen, Schafe, Ziegen und Bären beäugte sie neugierig. Die Tiere waren genauso neugierig und kamen zum Zaun gelaufen, um Berta anzuschauen. Der Park war viel größer als der Memento-Park bei Budapest aber die Symbolik natürlich die gleiche. Lenin schien die Lieblingsskulptur gewesen zu sein. Aber auch Marx und Engels fehlten natürlich nicht. Nachdem alle Fotos geschossen waren fuhren wir nach Druskininkai zum Einkaufen und danach zum nächstgelegenen See. Es war spät geworden und wir freuten uns auf eine leckere Würstchenpfanne.
Write comment (0 Comments)