10.07.2023, 142 km
Der Tag versprach wieder sehr heiß zu werden. Nicht ganz so wie in Deutschland, wo es bis zu 38 Grad geben sollten, aber mit knapp 30 Grad für Nordschwedische Verhältnisse auch nicht gerade kalt. Das ganze bei strahlend blauem Himmel. Am liebsten wären wir noch länger geblieben, aber irgendwann muss man auch den schönsten Platz wieder verlassen. Als wir gerade beim Frühstück waren, kamen zwei Autos mit Bootsanhänger an und wir beobachteten das Treiben der zwei Familien mit ihren 4 Hunden, wie sie die Boote zu Wasser ließen und schließlich langsam zu ihrem Angeltörn losfuhren. Dann ging es auch für uns los. Wir hatten viel überlegt, was wir für Berta tun könnten und hatten uns dafür entschieden, ihren Sitzplatz zwischen die beiden Vordersitze vorzuverlegen und unter ihrem Körbchen etliche Decken und Handtücher zu legen, um die Vibrationen des Autos weitesgehend zu reduzieren. Und das schien Wunder gewirkt zu haben. Heute fuhr sie völlig entspannt mit, als hätte es die Panik der letzten Fahrten nie gegeben. Nur die Sonne nervte sie ein wenig und wir versucheten ihr so gut es eben ging Schatten zu spenden. An einem See machten wir eine kurze Pause, in der sie an einem ihrer Elchknohen knabbern durfte. Danach fuhren wir einen Rastplatz an, um Trinkwasser aufzutanken. Unseren Übernachtungsplatz suchten und fanden wir wieder etwas abseits der großen Bundeststraße, die wir südwärts in Richtung Östersund fuhren. Dies war ein Platz am See Lomavan, an dem es eine kleine Feuerstelle gab und der ca. 2 km Schotterstraße von der E45 entfernt war. Dort machten wir es uns gemütlich und erholten uns im Schatten der Bäume von der heißen Fahrt bevor wir nach einem kurzen Spaziergang zum Abendessen übergingen.
Write comment (0 Comments)
06.07. - 09.07.2023
Was für einen Platz hatten wir hier bloß erwischt. Alles perfekt war perfekt. Direkt am See, keine Menschenseele weit und breit zu sehen, keine Autos zu hören, die Sonne schien und es war angenehm warm, keine Mücken oder sonstiges Ungeziefer, schöne Wege zum Spazierengehen und das Beste: Wir waren allein. Es kam während der gesamten Zeit niemand vorbei. Während einer der langen Spaziergäng fand Berta einen großen Elchknochen, den sie anschließend genüsslich ausschleckte. Auch in den folgenden Tagen kam sie immer wieder mit Knochen an. Einmal sogar mir einem kompletten Vorderbein, dessen drei Teile noch an Sehnen zusammenhingen. Das klapperte ganz schön, als sie damit angelaufen kam. Wir versuchten uns auch ein paar Mal beim Angeln. Leider erneut ohne Erfolg. Stattdessen gab es Kuchen, Pasta und Pizza. Perfektes Campingleben also.
Write comment (0 Comments)
05.07.2023, 16 km
Wie nicht anders zu erwarten, wurden wir auch heute wieder von unseren Nachbarn geweckt. Sie unterhielten sich rege, während sie ihre beiden Wohnmobile fertigmachten und allerlei Sachen verstauten, wobei die Klappen regelmäßig auf- und zugemacht wurden. Wir blieben trotzdem liegen und dösten noch ein Weilchen. Dann machten wir noch einmal einen Spaziergang zu Strand bevor wir den nächsten hoffentlich ruhigen Platz anpeilten. Der Platz war nur 16 km entfernt. Berta war erneut sehr ängstlich und kam erst auf den letzten 3 km Schotterstraße etwas zur Ruhe. Vemutlich weil sie ahnte, das wir gleich irgendwo ankommen würden. Das war auch so. Der Platz war ein kleiner Picknickplatz im Wald am See Varrajávrre. Dort konnten wir uns etwas windgeschützt zwischen zwei Hütten stellen und das Beste war: Wir waren allein. Hoffentlich bleibt das in den nächsten Tagen so. Auch wenn es etwas zu kalt zum Draußen sitzen war, so würden wir hier hoffentlich wieder ungestört ausschlafen können. Und Berta kann ein paar fahrfreie Tage ebenfalls sehr gut gebrauchen.
Write comment (0 Comments)
04.07.2023, 73 km
Leider wurde auch die letzte Nacht vorzeitig beendet, als die ersten Mitcamper den weitläufigen Platz am Stausee verließen. Die ersten bereits um 6:30 Uhr. Aber das genügte noch nicht. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite kam ein großer Transporter und lud einen Radlader ab. Mit diesem wurden große Röhren weggeräumt, die zuvor hier abgeladen worden sind. Nach getaner Arbeit wurde der Radlader wieder aufgeladen und der Spuk war vorbei. An Schlaf war jedenfalls nicht mehr zu denken. Das Gute war nur, dass der Platz jetzt leer war und wir einen gemütlichen Schnüffelspaziergang machen konnten. Berta's Angst ist eher noch größer geworden. Sie stieg zwar immer noch selbstständig in das Auto ein. Aber sobald der Motor anging wurde sie unruhig und als wir dann losfuhren, zitterte und hechelte sie vor Angst. Die Fahrt zur geplanten Wanderung daherte zwar nur 25 Minuten. Aber es fühlte sich für uns alle - für Berta vermutlich am meisten - wie eine Ewigkeit an. Sie freute sich sichtlich, angekommen zu sein und nach einer kurzen Erschnüffelungsrunde gingen wir los. Die Wanderung führte uns zu einer Hütte, ca. 5 km einen Berg hinauf auf halbem Weg zum Gipfel des Pieljekeise. Der Weg war schwedentypisch wunderschön und führte auf Holzplanken durch morastiges Gelände und danach steinig auf einen mit niedrigen Birken bewachsenen Berg. Es war ganz ähnlich wie der Nationalpark Abisko, den wir etwas weiter nördlich besucht hatten, nur ohne Raupen. Bei der Hütte hörten die Bäume auf und die Landschaft wechselte zu Gras und Beeren. Wir machten jedoch kehrt und sparten uns die weiteren 8 km bergauf bis zum Gipfel. Auf dem Rückweg sahen wir in der Ferne den See, von dem wir aufgestiegen waren und waren erstaunt, wie weit 5 km aussehen können. Danach ruhten wir uns noch eine Weile aus, bevor wie auf der Suche nach einem Übernachtungsplatz weiterfuhren. Normalerweise ist Berta bei der zweiten Fahrt des Tages sehr viel ruhiger. Heute jedoch nicht. Diesmal zeigte sie die gleiche Unruhe und Angst, wie am Morgen. Wir entschieden uns daher für den ersten möglichen Platz und landeten, eigentlich ganz schön, auf einer asphaltierten Fläche eines Picknickplatzes auf einem kleinen Hügel oberhalb des Sees Ajsjávrre. Die Straße war ein ganze Stück entfernt und nur kaum hörbar. Als wir ankamen, war auch nur ein weiteres Wohnmobil dort, das aber abgefahren war, nachdem wir von einem Spaziergang am wunderschönen Geröllstrand zurückkamen. Leider kamen je später es wurde noch einige Wohnmobile dazu und die letzten beiden stellten sich am frühen Abend direkt neben uns. Normalerweise wären wir weitergefahren, aber wir wollten Berta nicht noch mehr Streß zumuten und hofften, dass sie am nächsten Morgen nicht allzu früh losfahren würden und wir vielleicht etwas länger schlafen können.
Write comment (0 Comments)