Wir reisen um die Welt

04.07.2023, 73 km

Leider wurde auch die letzte Nacht vorzeitig beendet, als die ersten Mitcamper den weitläufigen Platz am Stausee verließen. Die ersten bereits um 6:30 Uhr. Aber das genügte noch nicht. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite kam ein großer Transporter und lud einen Radlader ab. Mit diesem wurden große Röhren weggeräumt, die zuvor hier abgeladen worden sind. Nach getaner Arbeit wurde der Radlader wieder aufgeladen und der Spuk war vorbei. An Schlaf war jedenfalls nicht mehr zu denken. Das Gute war nur, dass der Platz jetzt leer war und wir einen gemütlichen Schnüffelspaziergang machen konnten. Berta's Angst ist eher noch größer geworden. Sie stieg zwar immer noch selbstständig in das Auto ein. Aber sobald der Motor anging wurde sie unruhig und als wir dann losfuhren, zitterte und hechelte sie vor Angst. Die Fahrt zur geplanten Wanderung daherte zwar nur 25 Minuten. Aber es fühlte sich für uns alle - für Berta vermutlich am meisten - wie eine Ewigkeit an. Sie freute sich sichtlich, angekommen zu sein und nach einer kurzen Erschnüffelungsrunde gingen wir los. Die Wanderung führte uns zu einer Hütte, ca. 5 km einen Berg hinauf auf halbem Weg zum Gipfel des Pieljekeise. Der Weg war schwedentypisch wunderschön und führte auf Holzplanken durch morastiges Gelände und danach steinig auf einen mit niedrigen Birken bewachsenen Berg. Es war ganz ähnlich wie der Nationalpark Abisko, den wir etwas weiter nördlich besucht hatten, nur ohne Raupen. Bei der Hütte hörten die Bäume auf und die Landschaft wechselte zu Gras und Beeren. Wir machten jedoch kehrt und sparten uns die weiteren 8 km bergauf bis zum Gipfel. Auf dem Rückweg sahen wir in der Ferne den See, von dem wir aufgestiegen waren und waren erstaunt, wie weit 5 km aussehen können. Danach ruhten wir uns noch eine Weile aus, bevor wie auf der Suche nach einem Übernachtungsplatz weiterfuhren. Normalerweise ist Berta bei der zweiten Fahrt des Tages sehr viel ruhiger. Heute jedoch nicht. Diesmal zeigte sie die gleiche Unruhe und Angst, wie am Morgen. Wir entschieden uns daher für den ersten möglichen Platz und landeten, eigentlich ganz schön, auf einer asphaltierten Fläche eines Picknickplatzes auf einem kleinen Hügel oberhalb des Sees Ajsjávrre. Die Straße war ein ganze Stück entfernt und nur kaum hörbar. Als wir ankamen, war auch nur ein weiteres Wohnmobil dort, das aber abgefahren war, nachdem wir von einem Spaziergang am wunderschönen Geröllstrand zurückkamen. Leider kamen je später es wurde noch einige Wohnmobile dazu und die letzten beiden stellten sich am frühen Abend direkt neben uns. Normalerweise wären wir weitergefahren, aber wir wollten Berta nicht noch mehr Streß zumuten und hofften, dass sie am nächsten Morgen nicht allzu früh losfahren würden und wir vielleicht etwas länger schlafen können.

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