20.08.2021 (128 km)
Morgens entdeckten wir, dass in dem anliegenden Wald unseres Schlafplatzes Pfifferlinge wuchsen. Kurzerhand machten wir uns auf die Suche nach weiteren Plätzen und sammelten uns ein kleines Schälchen frischer Pfifferlinge. Dann machten wir uns auf den Weg in Richtung Frankreich, wobei wir noch ein kleines Stück durch Belgien fuhren. An der Grenze zu Frankreich gab es in unserer Richtung eine kleine Kontrolle. Wir durften aber unbehelligt durchfahren. Schließlich erreichten wir das Memorial von Verdun, einem Museum, das an die hier stattfindenden Kämpfe während des ersten Weltkriegs erinnert. Das Museum ließen wir aus und schauten uns stattdessen das zerstörte Dorf Fleury-Devant und den nahegelegenen Kriegsfriedhof Ossuaire de Douaumont an, wo mehr als 16.000 französische Soldaten liegen, die während der hiesigen Kämpfe im ersten Weltkrieg gestorben sind. Am Kriegsfriedhof wurde eine nicht sonderlich hübsche aber durchaus passende Kirche errichtet, in deren Unterbau unzählige Gebeine toter Soldaten liegen, die man von außen durch kleine Fenster sehen kann. Darunter befinden sich mehrere große Grünflächen mit unzähligen Kreuzen. Eigentlich unglaublich, dass sich derartige Gräuel nur 30 Jahre später noch einmal in sogar noch größerem Ausmaß wiederholen konnten. Wir verließen die Gedenkstätte und fuhren in eine von der Maas umschlungene Wiesenlandschaft nördlich von Verdun. Dort beobachteten uns die Kühe, wie wir unsere frisch gekauften Kaninchenteile und selbst gemachtes Kräuterbaguette grillten.
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19.08.2021 (231 km)
Wir kamen erst gegen Mittag los, hatten es aber auch nicht weit bis zum ersten Stopp des heutigen Tages. Knapp über 30 km waren es bis zum Parkplatz, der eigentlich ein großer Wohnmobilstellplatz war, zum Besucherzentrum des Geysirs Andernach. Dort machten wir kurz Halt, da wir vermuteten, dass es Besichtigungen des Geysirs nur mit einer kurzen Bootsfahrt geben würde. Aber wir stellten schnell fest, das sowohl das Besucherzentrum vor allem aber auch der Geysir selbst von dort aus nicht so schnell zu Fuß erreicht werden konnten. Also kehrten wir um und fuhren auf der L117 an der Stelle vorbei, wo der Geysir sein sollte. Am nordwestlichen Ende des Grünstreifens konnten wir sogar unseren Wagen parken und zu Fuß am Rheinufer entlang zu der Stelle laufen, wo die Schiffe normalerweise anlegten. Am Ende des kurzen gepflasterten Weges war ein Zaun mit einem (natürlich abgeschlossenen) Tor. Daran hing ein Schild, dass auf das Besucherzentrum und die geführten Touren verwies. Wir hatten aber keine große Lust, zurückzufahren und das ganze noch einmal zu versuchen. Was sich im übrigen auch als richtig erwies, da derzeit überhaupt keine Touren stattfinden. Stattdessen umwanderten wir den dann doch recht langen Zaun und bahnten uns einen Weg durch die zahlreichen Brennnesseln. Schließlich erreichten wir den "Geysir", der eigentlich nur ein Brunnen ist, der in kohlensäurehaltiges Grundwasser reicht. Vermutlich kann der Brunnen manuell geöffnet werden wodurch eine ca. 20 m hohe Wassersäule entsteht. Wir konnten uns die Anlage völlig ungestört ansehen, nur die Fontaine blieb natürlich aus. Danach fuhren wir nach und durch Bad Neuenahr-Ahrweiler, die Stadt, die vom Hochwasser in diesem Sommer am stärksten betroffen war. Und tatsächlich lagen überall übervolle Mülltonnen und Schutt herum. Einige schlammbedeckte Autos standen abseits der Straße. Eine große Bundesstraße lag zur Hälfte in der Ahr und überall fanden Aufräumarbeiten statt. Im Zentrum der Stadt ist kein einziges Haus mehr bewohnbar. Alles schien leergeräumt und Arbeiter in Schutzkleidung gingen in den Häusern ein und aus. Wie schrecklich muss das für die Bewohner gewesen sein, in so kurzer Zeit alles Hab und Gut zu verlieren. Über Bitburg fuhren wir durch eine schön bewaldete Landschaft nach Luxemburg. An der Grenze kontrollierte die Deutsche Bundespolizei den nach Deutschland einreisenden Verkehr. Vermutlich um die Corona-Einreisebedingungen (max. 48 Stunden alter Test oder mindestens 14 Tage alte Impfung) zu prüfen. Eine Nichteinhaltung kostet 250 Euro je Person, also würden wir heute nicht mehr aus Luxemburg ausreisen können. Aber morgen geht es wieder. Dann sind die zwei Wochen vorbei und wir werden damit ohne Test nach Frankreich weiterfahren können.
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18.08.2021 (317 km)
Es ist schön, wieder unterwegs zu sein. Noch fehlt uns ein wenig die Wärme des Sommers, aber das sollte bald besser werden. Die Sonne schien ganz wunderbar, als wir um 12:50 Uhr beim Hindu-Tempel in Uentrop ankamen. Der indische Tempel steht mitten in einem Gewerbegebiet. Von außen betrachtet eigentlich nur eine große Halle, allerdings mit zwei besonders geschmückten Türmchen. Innen fühlt man sich dann schon ein wenig in einem Tempel versetzt. Vielleicht etwas weniger prunkvoll als ein Tempel in Indien, aber immerhin. Wir trafen den Priester, der uns darauf hinwies, dass der Tempel um 13 Uhr schließen würde. Für uns war das Zeit genug. Im Eingangsbereich stand eine Schüssel mit Reis, aus der sich einige der Besucher bedienten und draußen mit der Hand von den bereitgestellten Papptellern aßen. Wir verzichteten und fuhren lieber weiter, und freuten uns schon darauf, wieder einmal spazieren gehen zu können. Diesmal im Wildpark Bilsteintal in der Nähe von Warstein. Kein Eintritt war schon mal ein großer Pluspunkt. Zusätzlich bekamen wir auch Rothirsche, Waschbären, Fuchse, Wildschweine und Luchse bei der Fütterung zu sehen. Die Tiere sahen allesamt sehr gut aus und was uns verwunderte - und wir bisher so auch noch nicht gehört hatten - sie machten alle Geräusche. Ein Wildpark, der definitiv eine Reise wert ist. Da wir schon bei Warstein waren, machten wir noch einen kurzen Abstecher zur Warstein Welt. Dies ist ein großes Arreal, von dem aus die Führungen durch die Brauerei gemacht werden. Coronabedingt fielen diese jedoch aus. Wir wollten aber sowieso nur ein paar Fotos machen. Danach genossen wir die Fahrt durch das wunderschöne Sauerland. Auf kleinen Straßen kamen wir zu unserem nächsten Stellplatz, einem Parkplatz an einem kleinen Park in einem winzigen Dörfchen nordwestlich von Koblenz.
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17.08.2021 (222 km)
Nachdem wir unsere Pläne, nach Kroatien zu fahren, aufgrund der aktuellen Einreiseregelungen ändern mussten, überlegten wir lange, wo wir als nächsten hinfahren wollten. Wieder in den Norden, z.B. nach Norwegen? Aber es ist schon relativ spät im Jahr und wir hatten uns auf Sommer gefreut. Daher fiel unsere Wahl auf Spanien. Dort können wir den Sommer noch ein wenig verlängern. Und je mehr wir uns mit den Sehenswürdigkeiten in Spanien und Portugal beschäftigten, umso mehr freuten wir uns darauf. Viele Paläste, wunderschöne Plätze, Kirchen usw. erwarten uns. Aber auch die Natur wird ganz bestimmt nicht zu kurz kommen. Schöne Seen und Wälder werden wir ebenfalls zu sehen bekommen.
Unsere Route wird über die Provence, südlich der Pyrenäen auf spanischer Seite nach San Sebastian gehen. Danach weiter entlang der Küste nach Westen, durch Portugal bis nach Gibraltar. Über Andalusien wollen wir die Mitte von Spanien nach Madrid. Danach wieder ans Mittelmeer und über Valencia und Barcelona entlang der Costa Brava nach Frankreich und dann wieder zurück nach Hause.
Wir haben keine Ahnung, wie lange diese Reise dauern wird. Wir haben uns auch bisher schon oft verschätzt. Aber Weihnachten ist erst in vier Monaten und bis dahin sollten wir zurück sein.
Wie immer brauchten wir etwas länger, bis wir tatsächlich abfahrbereit waren. Etwas hinderlich war der viele Regen mit nur sehr kurzen Pausen, in denen wir immer wieder etwas zum Wohnmobil gebracht haben bevor wir uns wieder nach drinnen zum Wohnung fertigmachen und letzte Dinge zusammensammeln zurückzogen. Am Ende fuhren wir erst um 18 Uhr los. Aber das kennen wir ja schon. Wir fuhren diesmal über die Autobahn und bereits in Harburg schien wieder die Sonne. Um dieser Zeit ließ der Verkehr auf der A1 schnell nach und so kamen wir recht entspannt bei unserem Übernachtungsplatz in Bramsche, etwas nördlich von Osnabrück an. Nach einem kleinen Happen zum Abendessen und einer gemütlichen Spielerunde freuten wir uns darauf, endlich wieder in unserem geliebten Forti zu schlafen und dabei nur die Geräusche des Waldes zu hören.
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