Wir reisen um die Welt

19.08.2021 (231 km)


Wir kamen erst gegen Mittag los, hatten es aber auch nicht weit bis zum ersten Stopp des heutigen Tages. Knapp über 30 km waren es bis zum Parkplatz, der eigentlich ein großer Wohnmobilstellplatz war, zum Besucherzentrum des Geysirs Andernach. Dort machten wir kurz Halt, da wir vermuteten, dass es Besichtigungen des Geysirs nur mit einer kurzen Bootsfahrt geben würde. Aber wir stellten schnell fest, das sowohl das Besucherzentrum vor allem aber auch der Geysir selbst von dort aus nicht so schnell zu Fuß erreicht werden konnten. Also kehrten wir um und fuhren auf der L117 an der Stelle vorbei, wo der Geysir sein sollte. Am nordwestlichen Ende des Grünstreifens konnten wir sogar unseren Wagen parken und zu Fuß am Rheinufer entlang zu der Stelle laufen, wo die Schiffe normalerweise anlegten. Am Ende des kurzen gepflasterten Weges war ein Zaun mit einem (natürlich abgeschlossenen) Tor. Daran hing ein Schild, dass auf das Besucherzentrum und die geführten Touren verwies. Wir hatten aber keine große Lust, zurückzufahren und das ganze noch einmal zu versuchen. Was sich im übrigen auch als richtig erwies, da derzeit überhaupt keine Touren stattfinden. Stattdessen umwanderten wir den dann doch recht langen Zaun und bahnten uns einen Weg durch die zahlreichen Brennnesseln. Schließlich erreichten wir den "Geysir", der eigentlich nur ein Brunnen ist, der in kohlensäurehaltiges Grundwasser reicht. Vermutlich kann der Brunnen manuell geöffnet werden wodurch eine ca. 20 m hohe Wassersäule entsteht. Wir konnten uns die Anlage völlig ungestört ansehen, nur die Fontaine blieb natürlich aus. Danach fuhren wir nach und durch Bad Neuenahr-Ahrweiler, die Stadt, die vom Hochwasser in diesem Sommer am stärksten betroffen war. Und tatsächlich lagen überall übervolle Mülltonnen und Schutt herum. Einige schlammbedeckte Autos standen abseits der Straße. Eine große Bundesstraße lag zur Hälfte in der Ahr und überall fanden Aufräumarbeiten statt. Im Zentrum der Stadt ist kein einziges Haus mehr bewohnbar. Alles schien leergeräumt und Arbeiter in Schutzkleidung gingen in den Häusern ein und aus. Wie schrecklich muss das für die Bewohner gewesen sein, in so kurzer Zeit alles Hab und Gut zu verlieren. Über Bitburg fuhren wir durch eine schön bewaldete Landschaft nach Luxemburg. An der Grenze kontrollierte die Deutsche Bundespolizei den nach Deutschland einreisenden Verkehr. Vermutlich um die Corona-Einreisebedingungen (max. 48 Stunden alter Test oder mindestens 14 Tage alte Impfung) zu prüfen. Eine Nichteinhaltung kostet 250 Euro je Person, also würden wir heute nicht mehr aus Luxemburg ausreisen können. Aber morgen geht es wieder. Dann sind die zwei Wochen vorbei und wir werden damit ohne Test nach Frankreich weiterfahren können.

Comments powered by CComment