23.06.2022, 192 km
Wieder einmal hatten wir eine ruhige kühle Nacht, auch wenn es auf dem Pass in der Nacht ziemlich windig wurde. Der morgendliche Spaziergang führte uns auf einem schmalen Pfad entlang der Hangkante auf den Berg. Auf dem Rückweg sahen wir am Waldrand ein Reh, dass uns neugierig anblickte. Obwohl Berta frei lief, blieb sie auf dem Weg, schaute einen Moment gemeinsam mit Michael nach dem Tier und lief anschließend weiter entlang des Weges. Wenn es nur immer so gut laufen würde. Nach dem Frühstück fuhren wir los. Eine zeitlang war die Straße so schmal, dass noch nicht einmal zwei normale Fahrzeuge aneinander vorbeigepasst hätten, geschweige denn irgendein Fahrzeug an unserem Wohnmobil. Zudem ging es ziemlich steil bergab. Aber zum Glück kam wieder einmal kein Wagen entgegen. Nach knapp 9 km Talfahrt zeigten die Bremsen plötzlich kaum noch Wirkung. Der starke Geruch bestätigte dann die schnelle Diagnose: Sie waren heißgelaufen. Also warteten wir am Straßenrand eine Viertelstunde und fuhren anschließend langsam unter vollem Einsatz der Motorbremse weiter bis zur Tankstelle, die wir ebenfalls dringend brauchten. 3 Liter waren noch im Tank gewesen. Das hätte locker noch für weitere 20 km gereicht. Unser nächstes Zwischenziel war Aquila. Dort wollten wir unsere Toilette und den Abwassertank entsorgen. Allerdings hatte Google mal wieder andere Pläne mit uns. Sie hatte die Idee, dass wir von Castiglione a Casauria quer durch die Berge nach Bussi sul Tinno fahren sollten. Das klang anfangs nach einer recht guten Idee. Die Landschaft war sehr schön, die Straße asphaltiert und glatt, wenn auch ein wenig kurvig. So schlängelten wir uns knapp 25 km quer durch die Berge bis fast auf den Gipfel. Fast. Denn plötzlich hörte der Asphalt auf und die für vielleicht 300 m gute Schotterpiste wechselte schlagartig in "Hier-geht-es-nur-mit-Allrad-weiter". Also durften wir zunächst 300 m rückwärts fahren und anschließend die 25 km zurückkurven um dann in Torre de Passen an der richtigen Stelle rechts abzubiegen, die kurze Verbindungsstraße bis zur SR5 zu nehmen und anschließend in kaum 45 Minuten auf der perfekt ausgebauten Bundesstraße bis nach Aquila fahren. Dort entledigten wir uns des schmutzigen Wassers und hielten noch einmal an einer Eisdiele, um das wohl schlechteste und teuerste Eis zu kaufen, dass es in Italien gab. Danach wollten wir eigentlich zu einem schönen Platz im Parco Nazionale del Monti Sibillini fahren. Aber dieses mal stimmte leider eine Breitenbeschränkung, die wir am letzten Abzweig 5 km zurück gesehen hatten. Denn wir standen vor einer Ortsdurchfahrt, an der das gleiche Schild mit der Angabe 2 m 20 hing. Es war auf einen Blick ersichtlich, dass der schmale Spalt zwischen den Häuserwänden für unser Wohnmobil zu eng war. Also erneut gedreht und umgeplant. Bevor wir jedoch den avisierten Picknickplatz kurz vor Assisi erreichten, sahen wir auf der linken Seite eine Einfahrt zu einem Friedhof. Hier standen wir vollkommen ruhig und konnten sogar noch einen tollen Abendspaziergang in Richtung der nahen Berge machen. Und Berta konnte noch einmal ihrem Jagdtrieb frönen. Es großes laut grunzendes Tier lief neben uns durch den Wald. Berta schaute kurz und schon hüpfte sie wie ein junges Reh durch das hohe Gras in den Wald, dem Tier hinterher. Erst war ein kurzes Bellen dann ein Grunzen zu hören. Danach war Ruhe. 30 Sekunden später tauchte Berta wieder aus dem Wald auf und wir konnten gemütlich unseren Spaziergang beenden.
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22.06.2022, 255 km
Nach einer wunderbar kühlen Nacht im Wald und einem tollen Waldspaziergang fuhren wir nach Cagnano Varano, wo es heute einen Markt geben sollte. Die Stadt war nach einer 3/4-Stunde erreicht aber wo ist der Markt? Kurzerhand hielten wir auf einem Zebrastreifen an, den gerade eine Frau überqueren wollte und fragten sie nach dem Wochenmarkt. Erst verstand sie uns nicht, dann deutete sie aber in unsere Fahrtrichtung und siehe da: 100 m weiter standen die ersten Wagen des Wochenmarktes. Ein Parkplatz war schnell gefunden und schon waren wir auf dem Markt, der hauptsächlich aus Klamottenständen bestand. Das war auch gut, denn wir erstanden die von Michael dringend benötigten neuen Sandalen. Die alten waren nur noch gut für den Müll. Am einzigen Obst- und Gemüsestand deckten wir uns mit frischem Gemüse und ein wenig Obst ein. Dann ging es weiter an den Strand. Beim Lido di Torre Mileto fanden wir ein passendes Plätzchen und entgingen der größten Mittagshitze in der Meeresbriese unter unserer Markise. Gegen halb drei fuhren wir weiter. Es war noch eine lange Etappe von mehr als 3 Fahrtstunden, die uns bis auf den Pass von Majelletta führte, wo wir auch gleich für unser Nachtlager stehenblieben. Nachdem wir das heiße Wasser in unserem Tank durch frisches kaltes Quellwasser ersetzt hatten, gab es Abendbrot und danach noch ein kleines Spielchen, bevor wir müde, aber in der Höhe der Berge wieder abgekühlt, schlafen gingen.
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21.06.2022, 154 km
Mit einem kleinen Halt zum Einkaufen fuhren wir heute zum Parco Nazionale del Garganto. Die eigentlich geplante Wanderung von Mattinata bis zum Wasser interpretierten wir in Anbetracht der immer noch höchstsommerlichen Temperaturen von über 30 Grad kurzerhand in eine Besichtigungsfahrt um. Die Landschaft des nordöstlichsten Zipfels von Puglia besteht aus an der Küste kargen Bergen, die im Inneren dicht bewaldet sind. Mitten im Wald fanden wir einen schönen Parkplatz, wo es im Schatten der Bäume sehr angenehm war. Also verbrachten wir zunächst den Nachmittag dort und entschieden uns dann auch über Nacht zu bleiben.
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20.06.2022, 118 km
Es war schon wieder unglaublich heiß, als wir gegen 10 Uhr zu einem Strand nördlich von Bari aufbrachen. Eigentlich war unser Ziel das Castello del Monte, wo wir einen Drohnenflug machen wollten. Da wir dabei aber niemanden stören wollten, verbrachten wir den Tag in der frischen Brise am Meer, wo wir unser Wohnmobil direkt am kleinen Kiesstrand abstellen konnten. Sogar die Markise konnte wir benutzen, damit Berta etwas Schatten bekam. Als wir um halb sieben bei der Festung ankamen, waren alle Besucher bereits gegangen und auch der Parkplatz war völlig leer. So bekamen wir unsere Aufnahmen in der frühen Abendsonne bei herrlichstem Licht. Danach fuhren wir noch eine halbe Stunde weiter und stellten das Wohnmobil am Wegrand eines Pinienwaldes ab. Hier würden wir morgen früh erstmal ein wenig Schatten bekommen.
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