13.07.2022, 195 km
Noch ein letzter Spaziergang am Morgen, dann verließen wir schon wieder diesen schönen Platz an der Donau. Heute wollten wir noch einmal einen Markt besuchen und fanden einen geöffneten Wochenmarkt in Szentendre. Eigentlich wollten wir nur kurz zum Markt und daher das Parkticket sparen, zumal der Automat nur Bargeld nahm, was wir nicht hatten. Aber als wir gerade gehen wollten, kam die Parkwächterin aus einem Haus heraus und begann ihre Runde. Wir sprachen sie kurzerhand an und irgendwie machte sie uns verständlich, dass wir auch mit dem Handy bezahlen könnten, wenn wir denn einen Vertag bei der entsprechenden Gesellschaft hätten. Dann genügt eine SMS. Natürlich hatten wir keinen ungarischen Vertrag. Aber mit der App EasyPark ging es auch. Also Ticket in der App bezahlt und ab zum Markt. Der Wochenmarkt war zwar recht klein, aber sie hatten doch das eine oder andere, was wir gebrauchen konnten. Und das Beste: Wir konnten alles mit Karte bezahlen. Danach fuhren wir geradewegs in die Slowakei. Nach der herrlichen Donaulandschaft waren die Ackerflächen im Süden der Slowakei eher langweilig und auch bei den Autofahrern, die es hier doch teilweise wieder recht eilig hatten, stellten wir noch einmal fest, wie toll uns Ungarn und vor allem die ruhigen Menschen dort gefallen hatten. Unseren Stellplatz hatten wir uns in der Nähe der Burg von Bojnice ausgesucht. Dort standen wir auf einer großen Wiese am Waldrand. Nachdem wir zu Abend gegessen hatten und Berta eigentlich wieder herein sollte, stellten wir fest, dass sie sich zu einem Ausflug entschlossen hatte. Dieser sollte dann etwas länger dauern. Aber als wir dann doch noch einmal nach hier suchten, kam sie auf den ersten Pfiff freudig wieder zurück und durfte sich dann gleich nach Drinnen zum Schlafen hinlegen.
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11.-12.07.2022
Auf unserem schönen Plätzchen an der Donau blieben wir für zwei Tage. Die Temperatur war absolut perfekt. Angenehm warm in der Sonne, aber nicht zu heiß. Am Donaustrand konnten wir lange Spaziergänge machen und das nutzten wir mehrfach aus. In zweiter Reihe am Strand standen einige Zelte. Diese sahen so aus, als hätten sich deren Bewohner hier für längere Zeit eingenistet. Aber alles war sauber. Sogar eine Toilette gab es direkt am Strand mit Donaublick. Außer unserem Sensenmann, der jeden Tag mindestens einmal vorbeikam haben wir ein paar Leute in einer kleinen Wohnwagenkommune am Strand gesehen und am letzten Tag ein paar Angler, die mit ihrem Boot angelegt hatten und lieber vom Strand aus angelten. Ansonsten waren wir für uns und das genossen wir sehr.
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10.07.2022, 108 km
Die Nacht war weniger gut. Berta hatte beim Abendspaziergang noch etwas aus einem Mülleimer gegessen, was sie nicht vertragen hat und musste sich mehrmals übergeben. Wir waren danach jeweils schlaftrunken dabei sauberzumachen um danach noch einmal aus dem Schlaf gerissen zu werden. So waren wir drei am nächsten Morgen etwas matschig und brauchten eine Weile, um in die Gänge zu kommen. Aber gegen halb elf waren wir soweit und fuhren zum Momento Park südlich von Budapest. Dort stehen an der Stelle, wo 1990 eine große Stalin-Statue abgerissen wurde, als Ungarn sich aus der Sowjetunion gelöst hatte, ein Erinnerungspark, in dem einige weitere Skulpturen aus der Sowjetzeit ausgestellt sind. Viele der Darstellungen erinnern an die sozialistischen Kunstwerke aus der DDR. Lenin, Stalin, Marx, Engels, sie sind alle dabei. Übergroß und mächtig, aber immer auch irgendwie einschüchternd ragen sie imposant vor einem auf. Dazu gab es ein kleines Museum, in dem in Bildern und Schriften die gescheiterte und von der roten Armee niedergeschlagene Revolution von 1956 aber auch die erfolgreiche Öffnung des Eisernen Vorhangs im Mai 1989 und die darauf folgende erste freie Wahl 1990 geschildert wurden. Danach fuhren wir weiter quer durch Budapest. Eigentlich wollten wir einen Flohmarkt besuchen, nur dass dieser bereits um 13 Uhr zu Ende war und wir dafür zu spät dran waren. Also fuhren wir gleich unser nächstes schönes Plätzchen an. Wieder an der Donau, die nördlich von Budapest sehr viel breiter war (zugegebenermaßen hatten wir in der letzten Nacht an einem kleinen Seitenarm der Donau gestanden). Heute mussten wir ein kleines weißes Schild mit rotem Rand übersehen, um zu unserer versteckten kleinen Wiese zu kommen. Alternativen waren einfach zu weit weg. Aber außer einem Mann mit einer Sense der zum Mähen kam und auf dem Rückweg ein Bündel Stroh dabeihatte, kam niemand vorbei, der sich an uns gestört hätte.
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09.07.2022, 166 km
Nach einem großzügigen Abschiedsspaziergang und Austoben von Berta, die diesmal nichts zu jagen gefunden hatte, aber dennoch viel gerannt ist, machten wir uns auf den Weg nach Tihany. Dies ist ein kleines Dorf mit einer Abtei auf einer Halbinsel im Plattensee. Wir waren sehr erstaunt so viele kleine Souvenierläden zu sehen, in denen Lavendel verkauft wurde. Aber als wie weiterfuhren sahen wir die großen blühenden Felder, die wir im letzten Jahr in der Provence verpasst hatten. Trotz der vielen Besucher war es im Dorf unglaublich ruhig. Die Ungarn sind so völlig anders als die Italiener. Ruhig, zurückhaltend, freundlich, zuvorkommend, rücksichtsvoll. Wir glauben, wir mögen die Ungarn. Bis zu unserem nächsten Stellplatz brauchten wir eine gute Stunde, die wir durch große Felder mit Sonnenblumen, Mais und abgeerntetem Getreide fuhren. Der Platz selbst lag kurz vor Budapest direkt an der Donau, die hier noch ziemlich schmal ist. Außer kleinen Anglerbooten fährt hier noch nichts. Angeln wollen wir morgen wieder. Heute gab es Hähnchenkäulen vom Grill.
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