02.08.2022, 100 km
Nach Spaziergang und Frühstück fuhren wir an den Strand von Jurmala. Dieser liegt nur ca. 20 km westlich von Riga und ist entsprechend gut besucht. Nach den einsamen Stränden an der West- und Nordküste Lettlands war uns das etwas zu voll. Da Hunde nicht gestattet waren, fiel leider auch der Strandspaziergang aus. Dafür liefen wir in Riga etwas länger herum. Wir parkten unser Auto bei der Universität und brauchten nur über eine große Brücke zu gehen, um zur Altstadt zu kommen. Die Burg war recht unscheinbar. Davor standen zwei Posten regungslos Wache. Da sie sich offensichtlich nicht bewegen durften, war noch ein Mann in gelber Weste von der Security da, der wohl den eigentlichen Schutzauftrag hatte. Wir liefen weiter durch die malerischen Gassen der vollständig autofreien Altstadt (was für eine Wohltat nach Italien) zum Freiheitsdenkmal. Auch davor standen zwei Wachposten. Diesmal hatte der Aufpasser einen Tarnanzug an und zuppelte den beiden regungslos mit ihrem Gewehr stehenden Männern die Jacken zurecht. Weiter ging es zu den Zeppelin-Markhallen, die ein wenig an die Wandelhalle in Hamburg erinnerten. Sowohl in den Hallen, als auch davor boten unzählige Händler ihre Waren zum Verkauf an. Draußen hauptsächlich Gemüse. Drinnen gab es alles: Supermarkt, Apotheke, Andenkenladen, Spanische Spezialitäten, Gewürze, Fisch, usw. Auf dem Rückweg gingen wir noch einmal durch die Altstadt an der Petrikirche, dem Rathaus und dem Dom vorbei und dann wieder über die laute Brücke zurück zum Auto. Wir fuhren noch knapp 50 km nach Süden aus der Stadt heraus und waren froh, den Lärm der Stadt hinter uns gelassen zu haben, als wir unseren Wagen mitten im Wald an einer kleinen Straße abstellten und wieder die Ruhe genießen konnten.
Write comment (0 Comments)
01.08.2022, 160 km
Auch heute mussten wir uns erst von einem sächsischen Ehepaar verabschieden, bevor wir losfahren konnten. Aber heute dauerte es nicht ganz so lange. Die Fahrt bis nach Jurmala, einem kleinen Badeort westlich von Riga, war ziemlich langweilig, führte die Strecke doch wieder die meiste Zeit durch einen Wald. Von der Ostsee, die manchmal weniger als 100 m von uns entfernt war, war kaum mal etwas zu sehen. So hatten wir uns die Fahrt auf einer Küstenstraße nicht vorgestellt. Da es auch bedeckt war, erreichten wir unseren Stellplatz am Fluß Lielupe bereits am frühen Nachmittag, was wir für einen Spaziergang nutzten. Ansonsten zogen wir uns bei diesem Wetter in die Wärme unseres Wohnmobils zurück und machten es uns drinnen gemütlich.
Write comment (0 Comments)
30. - 31.07.2022, 67 km
Die Nacht war wunderbar ruhig und auch am Morgen kamen noch keine Frühaufsteher zum Strand. Als wir von unserem Morgenspaziergang zurückkamen, grüßten wir die gerade vom Wachturm zurückkommenden Deutschen, die auch hier übernachtet hatten. Aus dem kurzen Grüßen wurde schließlich ein langes Klönen. Es war ein Pärchen, das mit ihrer 4-jährigen Tochter unterwegs war, sich für ein Jahr Elternzeit genommen hatte und seit April unterwegs war. Erst nach Norwegen und von dort über Finnland und Estland bis sie gestern in Ventspils angekommen sind. Von Estland sind sie quasi in umgekehrter Richtung gefahren, wie wir jetzt unterwegs waren und so gab es allerlei Tipps, die wir gegenseitig austauschen konnten. Wir machten es uns derweil gemeinsam auf einer Parkpank bequem und Berta lag die meiste Zeit darunter. Schließlich machten wir uns aber doch auf den Weg. Sie in Richtung Süden und wir nach Norden, wobei wir noch einen kurzen Abstecher zur Mole in Ventspils machten. Außer zwei Schiffen, die begehbar waren und natürlich dem Strand, gab es dort aber nichts besonderes und so fuhren weiter die Küstenstraße P112 entlang. Über die gesamte Strecke sahen wir nichts von der Ostsee. Rechts und links der Straße, die bis auf eine Kurve auf halber Strecke immer geradeaus führte, war nichts als Wald. Wenn die Straße nicht streckenweise so holprig gewesen wäre, hätte man gut einschlafen können. Aber schließlich erreichten wir bei Jaunci unser Ziel. Dort bogen wir in einen schmalen Waldweg ab, der uns geradewegs auf einen kleinen Parkplatz am Strand führte. Dort machten wir es uns gemütlich und blieben gleich noch einen Tag länger. Der Strand war perfekt für ein Sonnenbad in den Dünen und selbst Berta legte sich gerne zu uns dazu. Natürlich machten wir auch lange Spaziergänge entlang des menschenleeren Strandes. Berta liebte es, frei zu laufen und rannte wild durch die Dünen. Die Sonne ging erst gegen 22 Uhr unter und die Dämmerung danach schien ewig zu dauern. Der tiefblaue Himmel nach Sonnenuntergang mit ein paar Wolken über dem Meer war ein wunderschöner Anblick, den wir vor dem Schlafengehen noch genießen konnten.
Write comment (0 Comments)
29.07.2022, 67 km
Bis Kuldiga waren es nur 10 km. Da wir aber sehr lange geschlafen hatten, waren wir trotzdem erst gegen 13 Uhr dort. Kuldiga ist ein verschlafenes kleines Örtchen mit Charme oder wie man es vielleicht auch nennen könnte: "Shabby Chique". Möglicherweise ist das ja genau der Grund, warum der Ort vielfach als Filmkulisse diente. Aber deswegen waren wir nicht dort. Wir kamen, um uns den breitesten Wasserfall in Europa anzusehen, wo die Venta über die gesamte Flußbreite die unglaubliche Höhe von ca. 1 m in die Tiefe rauscht. Auch wenn die Fallhöhe vielleicht nicht so beeindruckend ist, so ist der Wasserfall im natürlichen Flußbett der Venta sehr schön anzusehen. Einige mutige wagten es sogar oberhalb des Falles durch den Fluß zu laufen, bezahlten es aber teilweise mit blutenden Wunden, die sie sich an den scharfkantigen Steinen geholt hatten. Von der Venta-Brücke hatten wir einen guten Blick auf den Wasserfall und vom Wasserfall wiederum einen schönen Blick auf die Brücke über die Venta, die ebenfalls sehenswert war. Danach fuhren wir nach Ventspils, wo wir uns einen Wachturm angesehen haben, den die Rote Armee 1939 errichtet hat. Zufällig war direkt dahiner ein weitläufiger Hundestrand, was wir natürlich sofort für einen ausgiebigen Strandspaziergang und eine noch ausgiebigere Pause in den Dünen ausnutzten. Vor dem Abendessen schauten wir uns noch einen Friedhof an, an dem wir bei der Herfahrt vorbeigekommen waren und waren überrascht, wie viele Menschen aus dieser Gegend bereits in diesem Jahr gestorben waren. Dann fuhren wir zu dem kleinen Parkplatz am Meer zurück, an dem der Wachtum stand, um ihn gleich als Stellplatz für die Nacht zu nutzen. Wir hofften darauf, dass es trotz nahendem Wochenende ruhig bleiben und wir nicht von laute Musik spielenden Jugendlichen am Schlafen gehindert würden.
Write comment (0 Comments)