24.05.2024, 206 km
Der Tag begann wieder sonnig und die Wege waren auch schon wieder trocken. So machten wir einen ersten schönen Spaziergang in der warmen Sonne, frühstückten und fuhren dann nach Bad Tölz, um das letzten Mal in Deutschland einkaufen zu gehen. Von dem gestrigen Unwetter war schon nichts mehr zu sehen. Danach fuhren wir weiter südwärts und fuhren über den Walchenklamm nach Österreich. Weiter ging es über Achenkirch und den Achensee nach Strass im Zillertal. Danach fuhren wir in Richtung Innsbruck, wo wir noch einmal unseren Tank vollmachten. In Österreich sollte der Sprit günstiger als in Italien sein. Viele Tankstellen an der Route hatten davon gehört und ihre Preise entsprechend nach oben angepasst. Aber wir fanden die eine, die das nicht getan hatte. Bei unserer Fahrt kamen wir an etlichen Schildern vorbei, die die kleine Landstraße auf der wir fuhren für Kraftfahrzeuge aller Art sperrte. Allerdings nur an Wochenenden und an Feiertagen in der Zeit von 7 bis 19 Uhr und auch noch für solche Fahrzeuge mit Ziel Italien. Das war der Grund, warum wir uns in den letzten Tagen so beeilt und den heutigen Freitag für die Fahrt durch Österreich gewählt hatten. Und was für Abzocker die Österreicher sein können, zeigte sich kurz vor dem Grenzübertritt nach Italien am Brenner. Auf den letzten 100 m vor der Grenze standen Polizeibeamte mit einer Laserpistole bewaffnet, um fast unschuldige Auto- und Motorradfahrer um ihr kostbares Erspartes zu bringen. Wir fuhren bei erlaubten 50 km/h nur 40 und retteten damit nicht nur uns, sondern auch die 20 Fahrzeuge hinter uns, die wir im Schlepptau hatten. Im Vorbeifahren schauten wir uns die beiden Polizisten noch einmal genau an, die resigniert ihre Laserpistole gesenkt hatten. Danach ging es den Brenner auf der italienischen Seite wieder bergab bis nach Sterzing, wo wir auf eine kleine Passstraße abbogen. Diese hatte es in sich. Es war ziemlich steil und so fuhren wir im zweiten Gang langsamer als gedacht in vielen vielen Kurven bis zum Penser Joch hinauf, wo wir den noch immer schneebedeckten Pass auf 2.200 m Höhe überquerten. Als Übernachtungsplatz hatten wir einen Aussichtpunkt etwas unterhalb ausgesucht wo wir auch zunächst anhielten. Auf 2.000 m gelegen war es doch ziemlich frisch, um nicht zu sagen kalt. Wir stiegen trotzdem aus und erkundeten den kleinen Schotterplatz, um schließlich festzustellen, dass wir außer entlang der Straße nirgendwo spazieren gehen konnten und der Platz in anbetracht der noch immer instabilen Wetterlage mit möglichen Gewittern alles andere als geeignet war, um hier einen Ruhetag einzulegen. Aber nur 20 km weiter entlang der Straße fanden wir einen großen Schotterplatz, der nur noch auf 1.400 m lag und auf dem wir direkt an einem Bach völlig alleine stehen konnten und dazu noch einen befestigten Weg vor der Nase hatten, den wir auch gleich für einen ausgiebigen Abendspaziergang nutzen. Danach gab es noch schnell etwas zu essen, bevor wir müde und erschöpft ins Bett fielen.
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23.05.2024, 230 km
Vor dem Frühstück machten wir wieder bei herrlichstem Sonnenschein noch einmal einen Spaziergang zur Burg. Danach Frühstück und dann fuhren wir wieder los. Unseren ersten Halt machten wir nach eine Stunde vor einem Supermarkt. Nach einer weiteren Stunde fanden wir eine günstige Tankstelle, wo wir noch einmal volltankten um nach einer weiteren halben Stunde wieder bei einem Supermarkt anzuhalten. Diesmal jedoch, um einkaufen zu gehen. Danach näherten wir uns München von Norden her auf der B13. Kurz vor München überholten uns einige Rettungswagen. Kurz darauf wussten wir auch warum. An einer Kreuzng hatte es einen Motorradfahrer erwischt. Die Reste des Motorrades lagen auf der Straße, das andere Auto davor im Graben und einige Rettungskräfte kümmerten sich um den Verletzten am Straßenrand. Wir konnten die Unfallstelle gerade noch passieren, bevor die Polizei die Straße absperrte. Kurz danach hörten wir die entsprechende Nachricht über die Vollsperrung der B13 im Radio. Wir waren nachmittags in Oberhaching verabredet, um Campinggeschirr abzuholen, das wir bei eBay Kleinanzeigen gefunden hatten. Der direkteste Weg hätte über die Ringstraße quer durch München geführt. Dies war aber wegen der Umweltzone nicht möglich, da diese sich seit Februar 2023 auch auf die Ringstraße erstreckt. Also umfuhren wir München großzügig auf der Ostseite und kamen pünktlich um 14:30 Uhr in Oberhaching an. Die freundliche Dame, die uns das Campinggeschirr übergab freute sich sichtlich dass wir nach Sizilien unterwegs waren. Ihre Freunding hatte kürzlich in der Nähe von Catania ein Grundstück erworben, das sie Campern zur Verfüung stellen wollte. So unterhielten wir uns noch einige Zeit bevor wir im nahegelegenen Waldstück noch einen längeren Spaziergang machten. Als wir zurückkamen fing es an zu regnen und wir machten uns an die Planung für die Weiterfahrt nach Mittenwald. Dabei machte uns Google auf einen bestehende Unwetterwarnung wegen Gewitter mit Starkregen aufmerksam, das sich auf unserer Route befinden sollte. In unserer Wetter-App bestätigte sich das sofort. Ein mächtiges Gewitter mit erheblichen Regenfällen war von den Alpen unterwegs in Richtung Norden. Also planten wir um und fuhren stattdessen nur noch knapp 20 km bis nach Sauerlach, wo wir uns auf den Parkplatz einier Kirche stellten. Hier waren keine Bäume, die auf uns fallen könnten und der Kirchturm sollte eventuelle Blitze von uns abhalten. Es dauerte nicht lange bis der erste Regen einsetzte und das Gewitter über uns war. Wir verkrochen uns ins Bett und schauten dem Unwetter draußen zu. Wie gut der Platz gewählt war, konnten wir währenddessen in unserer Wetter-App verfolgen. Kurz vor unserem Platz hatte sich das gröbste bereits entladen aber trotzdem kamen uns die Blitze bis auf 150 m nahe. 20 km weiter südlich in Bad Tölz hatte das gleiche Unwetter die Stadt mit Hagel überschüttet, von dem wir glücklicherweise vollständig verschon blieben. In der Nacht gab es noch einige kleinere Gewitter aber nichts im Vergleich zu dem, das wir am Abend beobachtet hatten.
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22.05.2024, 223 km
Morgens hatte Berta schon wieder mehr Lust auf einen Spaziergang und so gingen wir auf dem Damm bis auf die andere Seite des Stausees zum Beginn einer kleinen Ortschaft. Danach machten wir uns Frühstück und dann ging es auch schon wieder los. Leider tröpfelte es Anfangs ein wenig und so machten wir unseren ersten Halt sehr bald an einem Supermarkt zum Einkaufen. Der Wechsel von Thüringen nach Bayern machte sich durch deutlich bessere Straßen bemerkbar. Irgendwas ist in Bayern schon anders und vor allem hatte inzwischen die Sonne den Regen abgelöst. So kamen wir gut voran, bis vor uns eine Straße gesperrt war. Leider mal wieder ohne Umleitung, sondern nur unter Nennung des Straßennamens. Das war für uns leider nicht hilfreich, so dass wir uns schließlich direkt an der Baustelle mit den Markierungsarbeiten wiederfanden. Es fehlten nur 100 m und die Arbeiten hatten gerade noch nicht begonnen. Aber die Arbeiter waren unnachgiebig und so mussten wir noch einmal wenden und uns selbst eine Umleitung suchen. Das war dann zum Glück einfacher als gedacht und wir fanden dabei noch einen kleinen Picknickplatz, wo wir noch einmal schön spazieren gehen konnten. Danach hatten wir nur noch eine halbe Stunde bis zu unserem heutigen Ziel, einem Wohnmobilstellplatz in und bei der Cadolzburg. Natürlich machten wir gleich bei unserer Ankunf einen Spaziergang zur Burg und Berta genoss es, sich auf dem frisch gemähten Rasen zu wälzen. Danach machten wir uns Abendbrot. Als die Pfanne schon schön brutzelte bemerkte Michael einen älteren Herrn, der auf der anderen Seite des Platzes mit offener Motorhaube stand. Kurzerhand boten wir unsere Hilfe an, die kurz darauf dankbar angenommen wurde. Nachdem der lose Scheinwerfer wieder befestigt war und er Michael u.a. erzählt hatte, das er 80 Jahre alt sei, das Wohnmobil für seine Frau schon zu alt und er daher alleine unterwegs sei und er schon seit 60 Jahren Mitglied der Freimaurer wäre, was durch das entsprechende Steinmetzsymbol auf dem Kühlergrill bekräftigt wurde, konnten wir die Pfanne wieder anheizen und zu Ende braten. Dann ließ es sich auch Michael schmecken.
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21.05.2024, 256 km
Der Tag begann wieder schön sonnig und wir machten unsere Runde. Dabei schauten wir den Schaustellern noch ein wenig beim Abbauen zu. Danach ging es südwärts, zunächst durch die Lüneburger Heide, dann durch Braunschweig und nach einen kurzen Halt an der ehemaligen Grenze kam auch schon der Harz in Sicht. Nachdem wir Blankenburg passiert haben, fuhren wir auch schon mitten durch den unglaublich grünen Harz hindurch. Vielleicht war es die Jahreszeit, jedenfalls waren die Wälder einfach nur grün und zumindest hier waren keine vom Borkenkäfer zerstörten Bäume zu sehen. Bei Nordhausen kamen wir wieder heraus und fuhren weiter durch das nördliche Thüringen. Hier begegneten uns überraschend viele Hakenkreuze, Adler, Reichsflaggen und andere Devotionalien, die offen an den Häusern zur Schau gestellt wurden. Irgendwie kam uns das unheimlich vor. 30 km vor unserem Ziel fing es dann kräftig an zu regnen. Ein Gewitter hatte sich uns in den Weg gestellt. Das war dann auch das erste Mal auf der Fahrt, dass Berta ein wenig Angst bekam. Aber sie ließ sich leicht besänftigen und so fuhren wir die letzten Kilometer etwas langsamer durch die regennasse Landschaft. In der Nähe von Gotha erreichten wir unser Ziel, einen kleinen Parkplatz an einem Stausee bei Friemar, den wir nur mit ein paar abendlichen Spaziergängern teilen mussten. Auch wenn es abends schon wieder trocken war, hatte Berta keine große Lust mehr zu einem ausgedehnten Spaziergang und so gingen wir nur ein wenig am Damm entlang, bevor wir es uns zum Abendbrot gemütlich machten.
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