06.06. - 07.07.2024
Die erste Woche verbrachten wir noch alleine, d.h. Jutta, Manfred, Michael und Berta. Neben dem täglichen Einkauf entweder auf dem Markt, an einem der zahlreichen Obst- und Gemüsestände oder einem der tollen Läden, die alles für einen tolles Abendessen bereithielten. So gab es nicht nur frisches Obst und Gemüse direkt vom Bauern sondern auch frisch geschlachtetes vom Pferd, Geflügel oder auch frischen Fisch. Am Freitag den 14.06. kam holte Michael erst Aneta vom Flughafen ab. Danach fuhren wir zu dritt nach Catania, um Jule vom Busbahnhof abzuholen. In den nächsten drei Wochen aßen wir alles, was die Sizilianische Küche so zu bieten hat, vor allem ganz viel frisches Obst. Aber auch Oktopus, Pferd, Vongole, Thunfisch, Wachteln u.v.m. standen auf dem Programm. Natürlich gab es jeden Abend auch etwas vegetarisches für Jule und uns allen hatten es vor allem die Zucciniröllchen, die Manfred mit Jule gemeinsam zauberten angetan. Und selbstverständlich besuchten wir auch oft und lange die Märkte in Lentini, Carlentini und Scordia. Aber nicht nur, um Lebensmittel einzukaufen, sondern auch um uns reichlich mit den extrem günstigen Klamotten zu stöbern und einiges davon mitzunehmen. Viel zu schnell waren die herrlichen drei gemeinsamen Wochen schon wieder zu Ende und es nahte der Abflug von Aneta frühmorgens am 2. Juli. Der Ätna verabschiedete sich ebenfalls, grummelte gehörig, dass sich Berta unter dem Bett verkroch und bot eine fantastische Lichtershow. Wir waren gerade zu Bett gegangen, standen aber noch einmal auf und bewunderten die auf dem Berg herausschießende und anschließend herunterlaufende Lava gemeinsam von der Terrasse aus. Tiefrot leuchtend floss das heiße Gestein genau auf unseres Seite am Berg hinab. Als wir uns satt gesehen hatten, gingen wir doch wieder ins Bett und Berta kam wieder heraus und schmiegte sich mit uns in den Schlaf. Am nächsten Morgen wurden wir um 3 Uhr jäh vom klingeln des Weckers aus dem Traum geschreckt. Müde gab es noch einen Kaffee, bevor wir uns um halb vier auf den Weg zum Flughafen machten. Um kurz nach vier waren wir dort, verabschiedeten uns, Aneta verschwand im Terminal und wir fuhren zurück zum Haus, um noch etwas zu schlafen. Aneta versuchte in der Zwischenzeit durch die Security zu kommen. Aber die Türen blieben zu. Niemand durften zu den Gates und irgendwann kamen die ersten Nachrichten auf die Handys, das alle Flüge abgebrochen oder auf den späten Nachmittag verschoben worden sind. Neben der tollen Lichtershow der aus dem Berg herausschießenden Lava hatte der Ätna auch eine große Rauchwolke aus feinkörniger Vulkanasche ausgestoßen, die in Catania und auch auf dem Flughafen niedergegangen ist. Dies führte nicht nur dazu, dass Autos in der Stadt nur noch 30 fahren durften und Zweiräder für 2 Tage verboten wurden sondern auch dazu, dass der Flughafen bis zum Nachmittag gesperrt wurde, weil die Start- und Landebahn mit Asche verschmutzt war. Auch Aneta bekam eine Nachricht über die Stornierung ihres Fluges und durfte sich in einem Pulk wütender Italiener aktiv an dem einzigen kleinen Schalter um eine Umbuchung bemühen. Nachdem sie das hinbekommen hat, sich zwischendurch aber fast mit einer noch wütenderen Italienerin geprügelt hatte, die sie zuvor getreten hatte kam Michael mit Berta wieder zum Flughafen, wo er sie um kurz vor acht wieder abholte. Danach fuhren Michael, Jule und Berta noch einmal auf den Markt in Scordia bevor wir den Rest des Tages ziemlich müde verbrachten. Der neue Rückflug war für Montag um die gleiche Uhrzeit geplant, was eigentlich für eine schöne kleine Verlängerung in dem tollen Haus hätte führen können. Hätte können, wäre da nicht die böse kleine E-Mail von der Fluggesellschaft am Samstag um 7 Uhr gewesen, die Aneta mitteilte, ihre Buchung sei von ihr storniert worden und das Guthaben auf die Konto bei der Fluggesellschaft ausgezahlt worden. Nicht nur, dass sie gar kein Konto bei der Fluggesellschaft hatte. Viel wichtiger war, dass sie die Buchung natürlich nicht storniert hatte und ziemlich dringend am Montag zurückfliegen wollten. Vor allem deshalb weil auch Manfreds und Juttas Aufenthalt am Montag endete und sie am Montag Nachmittag ebenfalls wieder nach Hause fliegen würden. Also machten wir uns erneut auf, um die Angelegenheit am Flughafen zu klären. Dort reaktivierten wir nach einigem hin und her mit der Dame am Ticketschalter ihre Buchung durch erneute Zahlung des irgendwohin erstatteten Teilbetrags für den Rückflug. Dafür bekamen wir immerhin eine Quittung aber immer wenn Aneta die Buchung online abfragte erhielt sie weiterhin die Mitteilung, dass die Buchung storniert sei. Also hofften wir auf Sonntag morgen. Dann sollte doch wenigstens der Online-Checkin möglich und damit der Rückflug sicher sein. Aber der Sonntag kam und natürlich blieb die Meldung im System die gleiche: Die Buchung ist storniert. Also machten wir uns erneut auf den Weg zum Flughafen um zu versuchen den Checkin am Schalter zu machen. Aber dort sagte man uns, dass es erst zwei Stunden vor Abflug möglich ist, vor Ort einzuchecken. Aber immerhin wurde uns noch einmal bestätigt, dass die Buchung in Ordnung wäre. Und so hofften wir, dass es auch tatsächlich so war und dass der Ätna ruhig blieb, so dass Aneta am Montag wirklich zurück nach Hamburg fliegen konnte.
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