02.06.2024, 257 km
Auf unserem Morgenspaziergang, wir waren noch nicht weit gekommen, entdeckten wir 100 m weiter zwei große weiße Streuner. Im gleichen Moment sahen sie uns auch und liefen sogleich, angelockt von Berta's aufreizendem Duft, auf uns zu. Berta war zum Glück an der Leine und rannte folgsam gemeinsam mit Michael zum Wohnmobil zurück. Hinter uns kamen die Verfolger immer näher. Wir schafften es gerade so, die Tür aufzuschließen und Berta in Sicherheit springen zu lassen. Von dort aus schaute sie sich die beiden interessiert an, die es sich vor unserem Wohnmobil bequem gemacht hatten. Natürlich wäre sie gerne nach draußen gegangen, um mit den beiden ein bisschen zu spielen. Aber das durfte sie ja gemeinerweise nicht. So blieb nur sehnsüchtiges Fiepen. Kurz darauf ging eine Frau auf der Straße vorbei und die beiden liefen kurz hinter der Frau her. Diese erschrak, überrascht einen Hund so dicht hinter sich zu sehen, griff in die Tasche, zündete einen Knaller an und warf ihn in die Luft. Die beiden Hunde hat der laute Knall nicht wirklich beeindruckt. Aber immerhin trotteten sie anschließend von dannen. Berta dagegen zuckte bei dem Knall sichtlich zusammen und versteckte sich etwas tiefer im Wohnmobil. Zwei Minuten später, inzwischen waren alle weg, gingen wir los, als sei nichts gewesen. Allerdings in die andere Richtung, als die beiden Streuner verschwunden waren. Wir begegneten den beiden auch nicht wieder und hatten noch einem gemütlichen Spaziergang entlang eines ausgetrockneten Kanals. Nachdem wir zurück waren, gefrühstückt hatten und die Entsorgungsmöglichkeiten des Platzes genutzt hatten, fuhren wir wieder los. Nach 2 km waren wir schon wieder auf der Schnellstraße, die wir vorgestern verlassen hatten. Morgens mag Berta Straßen mit Leitplanken aber noch nicht sonderlich und wenn dann noch Tunnel dazukommen, mag sie das noch weniger. Und Tunnel gab es heute reichlich. Freundlich wies sie darauf hin und fragte ob es nicht eine Alternative geben würde. Aber heute gab es leider keine passende Ausweichstrecke. Aber nachdem wir das besprochen und die Alternativlosigkeit allen Beteiligten klar war, fügte sie sich und als wir eine Stunde später die Schnellstraße verließen, waren wir 60 km weiter gekommen. Für die nächsten 60 km brauchten wir wesentlich länger. Kaum waren wir von der großen breiten Straße herunter, führte uns Google auf deutlich kleinere Straßen. Und natürlich durfte auch das die eine oder andere Dorfdurchfahrt nicht fehlen. Gerne auch einmal steil bergauf oder bergab. Das hatten wir auch, als wir einem Hinweisschild auf einen Picknickplatz folgend von der eh schon kleinen Hauptstraße auf eine Art Feldweg abbogen. Ziemlich steil ging es immer weiter bergab. Den Picknickplatz haben wir nicht gefunden. Aber immerhin eine unscheinbare Möglichkeit zum Wenden, so dass uns erspart blieb auf diesem Weg rückwärts den Berg wieder hinauf fahren zu müssten. Auch ohne Picknickplatz nutzen wir eine Weggabelung für unsere Mittagspause. Es war unglaublich heiß geworden. Aber mit etwas Durchzug ließ es sich drinnen ganz gut aushalten. Irgendwann wurden die Straßen aber wieder breiter und so langsam verließen wir die Berge, bis wir bei Scalea am Spann des Italienischen Stiefels wieder am Mittelmeer waren. Kurz erreichten wir den für heute ausgesuchten Platz. Aber wir konnten schon im Vorbeifahren sehen, dass an diesem Parkplatz ein nagelneues Wohnmobilverbotsschild aufgestellt worden war. Also mussten wir noch weiter. Kurz darauf hielten wir für die weitere Planung auf einem Supermarkparkplatz. Schatten gab es keinen und als wir wussten, wohin wir fahren wollten und die Wassermelone aufgegessen hatten, waren wir froh mit eingeschalteter Klimaanlage weiterfahren zu können. 45 Minuten später erreichten wir den nächsten Platz, und wurden wieder enttäuscht, da wir ihn aufgrund der engen Straße nicht anfahren konnten. Aber wir hatten nur 500 m zurück einen anderen Parkplatz gesehen. Dieser war direkt am landestypisch schmutzigen Strand. Aber es war schon so spät, dass die letzten Sonnenhungrigen so langsam den Strand verließen und nach einer halben Stunde waren wir völlig alleine. Natürlich machten wir gleich einen Spaziergang über den Strand und als wir zurück waren, gab es das redlich verdiente Abendbrot.
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