09.01.2024, 89 km
Der Morgenspaziergang führte uns noch einmal an die Küste. Unterwegs kamen wir mit Berta, natürlich wie immer ohne Leine laufend, an einer Katze vorbei, die an unserem Weg vor einer Mauer saß. Berta schaute zur Katze, schaute zu uns und lief anschließend in aller Ruhe an der Katze vorbei. Den Belohnungskeks hat sie sich redlich verdient. Der Himmel war leider bedeckt, so dass die Steilküste in der Ferne nicht so angeleuchtet war, wie wir uns das geschwünscht hatten. Ein Foto machten wir natürlich trotzdem. Unsere erste Fahrt des Tages führte uns zum knapp eine halbe Stunde entfernten Cap de Sant Antoni. Auf den Klippen steht hier ein Leuchtturm und eine kleine Radarantenne dreht sich im Kreis. Wir liefen ein wenig an der Kante der Klippen entlang und konnten sehr schön die große weite Bucht mit der Stadt Xàbia sehen. Auf der anderen Seite des Leuchtturms kletterten wir ein Stück die Klippen herunter, um eine besonderes hervorstehende Felsformation sehen zu können. Berta hielt dabei gehörig Abstand und beäugte unser Treiben am Rand. Wenn sie gewusst hätte, dass es auf dem ersten Stück nur sehr seicht abwärts ging, wäre sie vielleicht nicht so verhalten gewesen. Danach fuhren wir weiter und heute war Berta bereits bei der zweiten Fahrt des Tages nicht mehr ängstlich. Auf der Fahrt zum Leuchtturm hatte sie noch gezittert. Eine 3/4 Stunde später kamen wir auf einem kleinen Parkplatz mitten in einer Villengegend an. Ein Haus größer, moderner und schicker als das andere. Natürlich alle mit Blick auf das Meer und natürlich mit Pool. Wir konnten uns nicht entscheiden, welche es sein sollte und wanderten in der Zwischenzeit zum kleinen Kieselstrand mit den süssen kleinen weißen Häuschen herunter. Vom Strand aus konnte man eine vorgelagerte Insel entdecken, die im Sommer bestimmt ein beliebtes Ausflugsziel ist. Das Café am Strand war auch noch geschlossen. Also mussten wir wieder selbst kochen. Das machten wir aber erst unterwegs auf unserer nächste Etappe, die uns an der für uns überraschend großen Stadt Calp entlangführte, die uns mit ihren Hochhäusern, die bis an eine vorgelagerte Insel ragten, die aus einem einzigen 320 m hohen Felsen bestand. Das ganze erinnerte uns stark an Gibraltar. Danach verließen wir die landschaftlich schöne Strecke und kamen wieder auf eine breite Küstenstraße, die wieder durch viele langgezogene Ortschaften und Gewerbegebiete führte. Kurz vor unserem Ziel umfuhren wir noch Benidorm weiträumig und bekamen die vielen aneinandergereihten Hochhäuser nur aus der Ferne zu sehen. Kurz darauf verließen wir die Fast-Autobahn und waren nur knapp 6 km hinter Benidorm wieder mitten in der Wildnis auf einer abenteuerlichen einspurigen Straße, deren Asphalt rechts und links große Ausbuchtungen aufwies, unterwegs. Zum Glück kam uns bis zu unserem Übernachtungsplatz auf den Klippen niemand entgegen. Zum Ausweichen wäre nirgendwo Platz gewesen. Wir hatten Hunger und aßen erst noch etwas bevor wir im Dunkeln noch einmal zu einem kurzen Spaziergang aufbrachen. In der Zwischenzeit hatten sich noch zwei andere Wohnmobile zu uns gesellt. Eines, das aus Deutschland kam, etwas unterhalb. Der andere hatte sich kaum zwei Meter entfernt schräg hinter uns gestellt. Beim Losgehen tauschten wir ein paar Freundlichkeiten aus und beim Zurückkommen stellten wir fest, dass unser Vorurteil mal wieder voll ins Schwarze getroffen hatte. Es war natürlich ein Belgier. Denn, dass haben wir inzwischen auf vielen Wohnmobilreisen festgestellt: Belgier kuscheln gern, d.h. stellen sich häufig ausgesprochen dicht zu anderen dazu. Wir verzogen uns wieder nach drinnen, spielten noch ein wenig und dann fielen uns auch bald schon wieder die Äuglein zu.
Comments powered by CComment