Wir reisen um die Welt

05.04.2024, 123 km

Unsen Morgenspaziergang machten wir, obwohl wir direkt am Strand standen, nicht am Wasser entlang, sondern entlang der ehemaligen Bahnlinie. Hier führte der Weg durch drei menschengemachte Schluchten bevor wir am anderen Ende ein Atomkraftwerk entdeckten. Das war also die Industrieanlage, die wir bei der Anfahrt bereits gesehen hatten. Danach fuhren wir auf der gut ausgebauten Küstenstraße weiter in Richtung Süden. Die Landschaft war seit Tarragona wieder sehr ansprechend. Rechts und links der Straße breiteten sich frisch bepflanzte Felder aus und im Hintergrund waren niedliche kleine Berge zu sehen. So kamen wir flott voran, bis wir in Amposta einen Einkaufsstopp einlegten. Danach ging es ebenso abwechslungsreich weiter bis wir Peniscola erreichten. Den Ort selbst empfanden wir als nicht so hübsch, interessant war aber die ins Wasser reichende aus einem kleinen Berg bestehende Halbinsel, die komplett mit weißen Häusern bebaut war und auf deren Spitze eine gut erhaltene Festung steht. Wir fuhren weiter und kamen bald zu unserem eigentlichen Ziel, der Sierra de Irta, einem kleinen Nationalpark direkt an der Küste mit einsamen Stränden und schönen Wanderwegen. So zumindest hieß es im Reiseführer. Am Abzweig fuhren wir erstmal vorbei, zu abwegig erschien uns der kleine holperige Weg, der von der gut asphaltierten Straße abging, auf der wir uns dem Park genähert hatten. Nachdem wir umgedreht hatten, brauchten wir ein Weilchen, um uns durch die Beschilderung durchzuarbeiten, die vor der Zufahrt zum Nationalpark stand. Im Juli und August ist die Zufahrt für alle Fahrzeuge (mit Ausnahme von Anwohnern) vollständig untersagt. Außerhalb dieser Zeit gilt auf der gesamten Strecke für alle Fahrzeuge ein eingeschränktes Halteverbot und für Fahrzeuge mit mehr als 2,5 t (also auch für uns) ein absolutes Halteverbot. Zu blöd, dass wir gerade hierher gefahren sind, um eine Kaffeepause einzulegen. Wir fuhren trotzdem hinein und wurden gleich auf den ersten Metern so richtig gefordert. Es war sehr steil, holperig, steinig, teils mit losem Sand und eng. Gleichzeitig kam Gegenverkehr. Also so richtig schwierig. Irgendwie haben wir es aber gemeistert und fanden nach 10 Minuten sogar eine Art Parkplatz, wo wir trotz Verbots unsere Kaffeepause machten und den Ausblick auf einen alten Turm und zurück auf Peniscola genossen. Als wir weiterfuhren, sahen wir, wie sich über dem Meer ein Gewitter gebildet hatte und es aus der großen dunklen Wolke immer mal wieder kräftig blitzte. Aber außer einem etwas kräftigeren Wind bekamen wir vom Gewitter nichts ab. Die Straße wurde nicht besser und so schlichen wir weiter über den holperigen Weg. Nach einiger Zeit erreichten wir zwei kleine Sandstrände, an denen wir sogar einen Platz zum Parken fanden. Hier machten wir einen kleinen Spaziergang und dann ging es auf die letzte Etappe. Nach einer ziemlich anstrengenden Fahrt kamen wir am südlichen Ende des Nationalparks wieder heraus und waren froh, dass die restlichen 7 km bis zur Ermita de Santa Llúcia wieder asphaltiert waren. Nach einem weiteren Spaziergang gab es dann zur Belohnung ein leckeres Abendessen für alle.

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