Wir reisen um die Welt

22.12.2023, 78 km

Der Tag begann eigentlich schon in der Nacht und das ziemlich unerfreulich. Als wir Abends fernsahen, ging plötzlich alles aus. Die Wohnraumbatterie hatte sich verabschiedet. Und das nach nur zwei Tagen stehen. Schnell stellten wir fest, dass eine der 4 Zellen eine deutlich niedrigere Spannung hatte als die anderen drei. Offensichtlich hat die Batterie durch den intensiven Gebrauch des stromfressenden Wasserkochers einen Schaden davongetragen. Und wir müssen jetzt mit deutlich weniger Kapazität zurechtkommen, als wir bisher hatten. Wenn wir Glück haben. Sollte es schlecht laufen, könnte die Batterie sogar ganz ausfallen. Wir veränderten noch die Abschaltspannung der Batterie und quetschten so noch ein paar Ampere heraus. Zumindest soviel, dass es beinahe für die ganze Nacht heizen gereicht hat. Als wir um 9:30 Uhr aufstanden, war auch dieses letzte Bisschen verbraucht und die Batterie war wieder aus. Nach dem Morgenspaziergang mussten wir daher den Wagen für 20 Minuten laufen lassen, um wieder ein wenig Energie zu tanken. Über die Solarpanels kommt im Winter bei bedecktem Himmel leider so gut wie nichts rein. Das war im Sommer in Schweden irgendwie anders. Aber nach 20 Minuten war zumindest soviel da, dass wir wieder Wasser für unseren Kaffee aus dem Wasserhahn bekamen. Danach machten wir einen ausgiebigen Spaziergang und dann ging es wieder los. Da Berta in den letzten Tagen wieder so viel Angst gehabt hat, wollten wir heute einiges anders machen. Wir hatten ihr aus einer Weidenrute und einer Decke eine kleine Höhle gebaut, um sie ein wenig von den vorbeihuschenden Autos und der Landschaft abzuschirmen. Aber irgendwie mochte sie das gar nicht und nach 10 Minuten bauten wir das schnell wieder ab. Obwohl sie anfangs noch ein wenig zitterte, beruhigte sie sich heute wieder und wir konnten ohne anzuhalten eine ganze Weile fahren. Unser erstes Ziel war ein E.LeClerc Supermarkt für unsere Feiertagseinkäufe im Westen von Lyon. Bis dort brauchten wir eine knappe Stunde, nur um dann festzustellen, dass der Parkplatz ein Parkhaus mit Höhenbeschränkung war. Also mussten wir zum nächsten Supermarkt in Vienne weiterfahren, der eine weitere Stunde entfernt war. Und Berta ging es gut. Die ganze Zeit hatte sie keine Angst mehr, legte sogar ihr Köpfchen ab. Zwar nicht in ihrem Körbchen sondern auf Michaels Hand. Aber immerhin. Nachdem wir alles eingekauft hatten, war es dann aber nicht mehr weit bis zu einem Platz auf einem Berg südlich der Stadt. Als wir dort ankamen war es schon wieder dunkel. Mit Taschenlampen bewaffnet machten wir trotzdem noch einen kleinen Spaziergang bevor wir uns das französische Abendbrot schmecken ließen: Baguette, Gänseleberpastete, Austern und einen leckeren allerdings Deutschen Wein. Die Batterie war auch wieder voll geladen und wir hofften, dass sie zumindest einen Fernsehabend durchhalten würde.

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