Wir reisen um die Welt

17.12.2023, 58 km

Morgens wurden wir von Schüssen geweckt. Solange wir im Bett waren, interessierte sich Berta dafür nicht. Aber als wir versuchten unseren Morgenspaziergang zu machen, hörten wir auch die Stimmen der Männer unweit unseres Nachtplatzes. Sie waren wohl etwas unterhalb zwischen den Weinreben auf Hasenjagt. Entsprechend kurz fiel der Spaziergang aus und wir fanden uns kurzerhand im Bett mit Berta kuschelnd wieder. Nach dem Frühstück fuhren wir die knapp 8 km bis zur Burg Haut-Königsburg hinauf und bekamen bei herrlichstem Sonnenschein einen tollen Blick auf den unter uns liegenden Nebel. Eigentlich kann man von hier nach links bis nach Straßburg und nach rechts bis nach Colberg sehen, die beide auf der den Vogesen vorgelagerten Ebene liegen. Aber alles unterhalb des Berges, auf dem wir standen blieb unter einem riesigen Meer aus Wolken verborgen. Der Spaziergang war herrlich und wir konnten einmal um die eindrucksvolle Burg herumgehen. Der Zutritt blieb uns jedoch verwehrt: Hunde waren mal wieder nicht willkommen. Am frühen Nachmittag machten wir uns auf die Weiterfahrt und tauchten bald in den Nebel ab. Die Landschaft wurde wunderbar gespenstisch und von der Sonne war nur noch ein heller Fleck zu sehen. Alles wirkte schemenhaft und irgendwie gedämpft. Unser nächstes Ziel war das Örtchen Keysersberg, das sehr hübsch sein soll. Vor allem offensichtlich an einem Sonntag zur Weihnachtszeit, wo es dort wahrscheinlich einen fantastisch gemütlichen Weihnachtsmarkt gibt. In Anbetracht der langen Autoschlange, die sich an der Anfahrt zu dem kleinen Ort versuchte und der Größe unseres Wohnmobils und der damit verbundenen Schwierigkeit, einen passenden Parkplatz zu finden, zogen wir es vor zu wenden und nach Colberg zu einem E. LeClerc zu fahren, unserem lange vermissten Supermarkt. Dort kauften wir nach herzenslust ein und freuten uns über das üppige Angebot an frischen Backwaren und natürlich der Fischtheke. Wir bekamen sogar einen Weinschlauch von unserem gerade leer gewordenen Lieblingswein. Als wir wieder herauskamen war es noch eine halbe Stunde bis zum Sonnenuntergang. Wir hatten uns 20 Minuten entfernt einen Übernachtungsplatz im Nationalpark ausgesucht und freuten uns gemeinsam mit Berta auf einen schönen Spaziergang bei Sonnenuntergang. Leider hatten wir unsere Planung nicht mit dem französischen Straßenbauamt abgestimmt. Das hatte nämlich leider die Straße, die an drei Burgen und unserem Übernachtungsplatz vorbeiführt für die Zeit vom 1.11. bis zum 31.3. gesperrt. Unseren Spaziergang machten wir trotzdem, sogar etwas länger als geplant bis in die Dunkelheit hinein, nachdem wir den Wagen unweit der Straßensperrung am Seitenstreifen abgestellt hatten. Danach mussten wir noch eine halbe Stunde weiter fahren bis wir zu unserem tatsächlichen Übernachtungsplatz kamen. Hierzu mussten wir noch eine steile schmale Straße überwinden und uns zwischen zwei Häusern hindurchquetschen. Zum Glück kam uns niemand entgegen und hoffentlich wird das morgen bei der Weiterfahrt auch so sein. Rückwärts möchten wir jedenfalls beide auf diesem schmalen Weg am Abhang nicht fahren. Dann bereiteten wir uns ein leckeres Abendbrot bestehend aus Fisch mit Bratkartoffeln zu und ließen es uns bei einen Becher Glühwein schmecken. So schön kann Frankreich sein.

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