Wir reisen um die Welt

21.08.2022, 80 km

Morgens ließen wir uns viel Zeit und ließen Berta noch ein bisschen schlafen bevor wir uns langsam auf den Weg nach Westen immer entlang der lettisch-estnischen Grenze machten. Hinter Rüpnieki bogen wir nach rechts ab und ab dem Zeitpunkt fuhren wir dem Grenzverlauf weiter folgend nur noch auf Schotterstraßen. Kilometerlang und unglaublich staubig. Entgegenkommende Fahrzeuge warfen mit Steinen und zogen eine große Staubwolke hinter sich her. Verlangsamen ist hier ein Fremdwort und eingenebelt wird alles, was sich auf diese Straßen verirrt hat: Entgegenkommende Wohnmobile genauso wie Radfahrer, Fußgänger, Mopedfahrer und natürlich die Büsche und Bäume rechts und links der Straße. Nach einer halben Stunde kamen wir bei unserem ersten Ziel, der Schlucht von Kalamecu-Marküzu an. Es war noch ein kleiner Fußweg von knapp 500 m bis dorthin und dann standen wir mitten in der "Schlucht", die sich als an paar Felsen entlang eines fast ausgetrockneten Bachlaufs erwies. Aber ungefähr das, was man von einer lettischen "Sehenswürdigkeit" erwarten kann. Danach folgten wir der Schotterstraße für weitere 30 km und kamen bei einem Turm an, von dem wir dachten wir könnten von dort aus die größten Binnendünen Lettlands sehen. Aber außer Feldern und dem zugegebenermaßen sehr schönen Kiefernwald der Region Cirgalu sahen wir nichts. Aufschluß gab dann die Informationstafel auf dem kleinen Parkplatz des Turms. Wir stellten uns unter Dünen große Sandhaufen, wie etwa die Düne von Pyla in Frankreich oder die Düne bei Leba in Polen vor. Die Dünen in Cirgula bestehen natürlich auch aus Sand, sind aber wohl vor allem für Geologen interessant, befinden sie sich doch unter einer dünnen Schicht aus Moos und Büschen und sind von einem lichten Kiefernwald bewachsen. Auf der Karte war jedoch auch ein Picknickplatz eingezeichnet der unweit eben dieser Dünen an einem kleinen See lag. Dorthin führte ein kleiner Waldweg durch den schönen Kiefernwald und unser Wohnmobil passte gerade so durch. Aber hierhin würde sich so schnell niemand verirren und so verbrachten wir einen wunderbar ruhigen Nachmittag im Wald am See. Bei einem Spaziergang zu den Dünen erkannten wir dann auch das, was wir vorher auf der Tafel gesehen hatte. Niedliche kleine Hügel, die wunderbar gleichmäßig von hohen Kiefern bewachsen waren. Unten Moos und Flechten und dazwischen Blaubeeren die wieder mal sehr lecker waren und die Hände lila färbten.

Comments powered by CComment