24.07.2022, 118 km
In der Nacht hatte es geregnet und der Waldlehrpfad, den wir morgens in umgekehrter Richtung gingen, war ziemlich nass. So nass, dass unsere Schuhe hinterher vollkommen durchnässt waren. Der Wetterbericht versprach nichts Gutes: Bedeckter Himmel und gelegentliche Schauer. Allerdings war davon nichts zu sehen. Die Sonne kam heraus und wir besichtigten die "Burgruine" von Klaipėda sowie einen kleinen Markt, auf dem am Sonntag aber nur einige Hausfrauen Gemüse aus dem Garten und gesammeltes aus dem Wald verkauften bei strahlendem Sonnenschein. Von der Burg war außer einem Rest Wall nichts übrig geblieben. Aber man konnte sehr schön darum herumgehen und den kleinen Jachthafen bewundern, sowie einige Metallfiguren und als Hauptattraktion den "Schwarzen Geist". Dahinter war eine kleine drehbare Brücke, die just in dem Moment als wir darübergehen wollten von zwei jungen Männern weggedreht wurde, um die Ausfahrt für die Schiffe passierbar zu machen. Es gab sogar einen Plan für die Öffnung der Brücke. Allerdings wollen wir keine 15 Minuten warten und gingen lieber den gleichen Weg zurück, den wir gekommen waren. Danach nahmen wir die Fähre zur kurischen Nährung, der vorgelagterten Halbinsel, die bis nach Kaliningrad reicht und von dort aus weiter nach Polen. Ganz so locker, wie wir es vor zwei Jahren in Polen erlebt hatten, sahes es die littauschen Behörden nicht: Kraftfahrzeuge durften ausschließlich auf den ausgewiesenen (kostenpflichtigen) Parkplätzen stehen und eine Übernachtung ist nur auf dem einzigen Campingplatz gestattet. Wir beschränkten uns auf eine Wanderung im nördlichen Bereich der Insel und besichtigten die ehemalige Flugabwehrstation "Memel Süd", die jetzt ein Aquarium beherrbergt und ließen Berta auf dem herrlich breiten Sandstrand der Ostsee laufen. Danach warfen wir noch einen Blick auf die gegenüberliegende Hafenstadt Klaipėda, de auch von dieser Seite keine Schönheit ist. Bei uns wirkte die angedrohte Strafgebühr für das Freistehen von 600 Euro und wir entschieden uns, nicht auf der Insel zu übernachten. Wie gut diese Entscheidung war, sahen wir, als wir uns der Fähre näherten. Hier warteten bereits zwei Fahrzeuge der Polizei auf ihren routinemäßigen Einsatz. Wieder auf dem Festland fuhren wir an der Küste entlang nach Norden, machten noch einen kleinen Spaziergang am Strand beim Seaside Regional Park und fuhren dann bis kurz vor die lettische Grenze, wo wir auf einem weitläufigen Picknickplatz eine abgeschiedene Stelle für die Nacht fanden.
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