19. - 20.07.2022, 89 km
Tatsächlich war die Nacht sehr ruhig. Allerdings wachten wir bereits um kurz nach 6 Uhr auf und der Spaziergang war entsprechend früh. Zahlreiche Weinbergschnecken liefen über die Straße und die angrenzenden Wiesen und auch eine tote Kröte lag entlang des Weges. Gesammelt haben wir keine, auch wenn sie sehr appetitlich aussahen (die Schnecken natürlich, nicht die Kröte). So waren wir sehr früh fertig und hätten direkt unsere Fahrt zum Plaskasee beginnen können, wenn nicht Berta, die ausnahmsweise angeleint war, plötzlich irgendetwas entdeckt hätte und in Richtung der Befestigungsanlage an der wir standen davonrannte, die Leine und den Griff der Beifahrertür hinter sich herziehend. Zum Glück hatte sich das Teil gelöst. So blieb Berta unverletzt. Dem Auto ging es allerdings nicht ganz so gut. An der Stelle wo vorher der Griff war, kam jetzt nur noch ein Draht aus einem Loch heraus. Wie immer kam unsere Allzweckwaffe "Panzertape" zum Einsatz und schnell war das Loch notdürftig gegen Regen abgedichtet. Unserer erster Halt war dann bei der nächsten Autowerkstatt, die wir auf unserer Route fanden. Die Dame am Empfang war ausgesprochen freundlich und hilfsbereit. Nachdem wir den Schaden begutachtet hatten, war klar, dass wir ein Ersatzteil brauchen würden. Sie organisierte, dass der neue Griff nach 1 1/2 Stunden bei der Werkstatt war und nach weiteren 10 Minuten war er eingebaut. Danach fuhren wir die restliche Strecke bis zu einem kleinen Picknickplatz am See Plaska. Dort standen wir die nächsten beiden Tagen schön ruhig auf einer Wiese an einem kurzen Abhang, der zum See herunterführte. Bereits am ersten Tag besuchte uns ein süßer Streuner, den Berta allerdings mehrfach zu verscheuchen versuchte. Aber der kleine Kerl war recht hartnäckig und verfolgte uns sogar bei unserem Abendspaziergang. Sollten wir den eventuell auch noch adoptieren? Niedlich war er ja. Diesmal hat der Verstand gesiegt und das Herz gar nicht erst wachsen lassen (wir können auch vernünftig sein). Der Platz war ein privater Campingplatz und da wir am ersten Tag, als der Besitzer zum Einsammeln des Geldes vorbeikam, weder Zloti noch einen passenen Euroschein hatten, blieben wir gleich zwei Tage und erledigten die Bezahlung am zweiten Tag. Das Wetter war sonnig und die Temperaturen mit ca. 25 Grad ausgesprochen angenehm, während es in Hamburg 35 und im restlichen Europa teilweise über 40 Grad heiß war. Wir waren froh es mittlerweile so weit nördlich geschafft zu haben und diesen extremen Temperaturen entgangen zu sein.
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