Wir reisen um die Welt

05.06,2022, 319 km


Um nicht schon wieder in der größten Mittagshitze wandern zu müssen, hatten wir uns den Wecker auf 6 Uhr gestellt und waren auch schon um 8:15 Uhr in Cefalù, wo wir unseren Forti auf dem Parkplatz des Friedhofs abstellten. 15 Minuten später waren wir am Fuße des Aufstiegs zum Castello di Cefalù und begannen unsere Wanderung auf den Berg. Nach ein paar Metern machten wir Berta von der Leine los und sie konnte wie immer frei laufen. Auch zu dieser frühen Stund war es schon wieder sehr warm. Aber ein kleiner Tümpel kam Berta gerade recht. Vorsichtig ertastete sie die Tiefe des Wassers bevor sie sich vollständig hineinlegte. Danach war sie wie ausgewechselt. Freudlig lief sie vor uns her und erkundete die Welt für uns. Auf dem Gipfel angelegt, waren wir aber doch wieder im Schatten-Such-Modus. Von oben hatten wir einen tollen Blick auf das Meer, den Hafen und die unter uns liegende Stadt. Mit einem kurzen Zwischenstopp beim Tümpel erkundeten wir nach dem Abstieg noch die Altstadt von Cefalù und den Dom, wo allerdings gerade eine Messe stattfand. Auf dem Domplatz ließen wir uns das bisher beste Eis schmecken, dass wir bisher in Italien gegessen hatten. Und das waren schon einige. Danach ging es weiter die Küstenstraße entlang nach Osten. Am ersten zugänglichen Strand machten wir halt und kühlten uns alle etwas ab. Wir mit den Füßen und Berta kam mit unserer Hilfe bis zum Bauch. Sie hatte noch immer Angst vor den leichten Wellen aber durch uns motiviert ging es schon recht gut. Den nächsten Stopp legten wir an einem Café an der Straße ein. Wir hielten - ganz italienisch - direkt vor dem Café auf der Straße an und bestellten uns einen Espresso und einen Cappuchino (der Tageszeit nicht ganz angemessen, aber das Augenrollen des Barbesitzers hielt sich in Grenzen). So gestärkt ging es weiter entlang der Küste bis wir bei Rocca di Capri Leone wieder in die Berge abbogen. Die Straße war kleiner als wir gedacht hatten. Eigentlich wollten wir erst etwas später abbiegen. Aber sie war machbar und wir bekamen einen tollen Eindruck von der bewaldeten Berglandschaft Nordsiziliens. Schließlich erreichten wir die SS116 und fuhren von Norden auf den Etna zu um ihn dann auf der westlichen Seite zu umfahren. Inzwischen hatten wir großen Hunger und Appetit auf Pizza. Da kam uns eine Pizzeria in Bronto gerade recht. Kaum auf geradebrechtem italienisch bestellt kam ein perfektes "Zum hier essen oder zum Mitnehmen" zurück. Man spricht Deutsch. Wir mussten zwar fast eine Dreiviertelstunde warten. Dafür war sowohl die "Tonno" als auch die "Marinara" grandios. Ein toller Teig, frisch und reichlich belegt. So gestärkt begannen wir die letzte Besichtigungstour des heutigen Tages: Die Fahrt auf den Etna. Als wir oben ankamen war die Sonne längst untergegangen und wir sahen die Lichter von Catania unter uns leuchten. Einen Spaziergang zum Crateri Silvestri ließen wir uns trotzdem nicht nehmen. Bei wohltuenden 20 Grad wanderten wir mit Taschenlampen bewaffnet über das krümelige Lavagestein und leuchteten in die Tiefe des (erloschenen?) Kraters. Über allem lag der leichte Schwefelgeruch aus der vom Hauptkrater ausgehenden Rauchsäule. Danach ging es wieder zurück zum Ferienhaus, wo wir gegen 23 Uhr ankamen. Hier waren es selbst um diese Zeit noch über 30 Grad. Unter dem Gebell der Hunde von den Nachbargrundstücken räumten wir das Nötigste zum Haus und genossen vor dem Schlafengehen noch ein Glas Wein auf der Terasse.

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