10.05.2022, 93 km
Unser Stellplatz lag zwar auf der einen Seite sehr schön am See. Auf der anderen Seite war jedoch gleich die Straße, was den üblichen Morgenspaziergang auf den Parkplatz und ein paar Schritte durch das Unterholz am See beschränkte. Wir kauften noch einmal ordentlich ein, bevor wir uns auf die heute knapp 100 km lange Etappe machten. Unser Weg führte uns quer durch Rom, wobei wir von den schönen Plätzen der Stadt naturgemäß nur wenig mitbekamen. Dafür etwas mehr von der kreativen Art des italienischen Autofahrens. Hier scheint alles normal zu sein: Parken in zweiter Reihe (es ist dann aber auch eine zweite Reihe, nicht nur ein einzelnes Auto), Links abbiegen von der Geradeausspur wenn das Linksabbiegen noch rot hat, dasselbe natürlich auch nach rechts, Geschwindigkeitsbegrenzungen gelten pro Person, usw. usw. Durch all das rollten wir gewohnt entspannt und irgendwann waren wir den Trubel wieder los. Kurz vor unserem Ziel wurde es noch einmal spannend. Hinter Artena, einem kleinen Dorf südlich von Rom, wurde der Weg schmal und unglaublich steil. Es sollten wohl 30 % Steigung sein. Wir hatten mal wieder Glück und es kam kein Gegenverkehr. Hätten wir anhalten müssen, wäre ein Wiederanfahren bei dieser Steigung völlig unmöglich gewesen. So erreichten wir einen schönen einsamen Platz an einem Brunnen hoch oben auf einem Berg. Nach einem kleinen Spaziergang auf den Gipfel erfuhren wir auch, wozu der Brunnen diente. Rings herum hatte sich eine Herde brauner Kühe versammelt, um ihren Durst zu stillen. Daneben stand gemütlich unser Wohnmobil. Aber die Kühe störten sich nicht daran. Auch Berta blieb erstaunlich ruhig. Es war sogar möglich, mit ihr an den Kühen vorbei zum Wohnmobil zu gehen von wo aus sie anschließend im Eingang sitzend die Kühe weiter beobachtete. Zum Abendbrot gab es nicht mehr ganz so frischen, aber dennoch frisch gegrillten Fisch. Den nächsten fangen wir wohl besser wieder selbst. Geschmeckt hat es trotzdem, vor allem wegen des leckeren Gemüses.
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