19.11.2021 (186 km)
Nach dem Morgenspaziergang (heute haben wir keine Rehe gesehen) und dem Frühstück fuhren wir weiter. Der Himmel war bedeckt und an Draußen sitzen war nicht mehr zu denken. Wir wollten es wieder etwas wärmer haben. Damit hatten wir die Wahl: Wir könnten an die Küste fahren. Dort ist es aber schwer, einen geeigneten Stellplatz zu finden. Oder wir fahren in das Ebro-Tal. Die Suche ergab schnell zwei vermutlich geeignete Plätze nur die Fahrtzeit von 4 h war etwas zu viel für einen Tag. Auf halber Strecke fanden wir dann aber auch noch einen passenden Platz. Wir fuhren zunächst durch den Parque Natural de la Serrania de Cuenca in Richtung Osten und genossen die wunderbar bergige Landschaft, die mit ihren kahlen Laubbäumen schon beinahe winterlich wirkte. Es fehlte nur noch der Schnee. Auf unserer Fahrt überquerten wir drei Pässe mit jeweils 1.600 m was uns erinnerte, wie hoch wir noch waren und was auch erklärte, warum es in dieser Gegend zu dieser Jahreszeit so kalt ist. Unterwegs machten wir drei Mal Halt: An einem kleinen Bach für einen kleinen Spaziergang, an einer Entsorgungsstation, um des verbrauchte Wasser ordnungsgemäß zu entsorgen und an einem Supermarkt zum Einkaufen. Bei der Entsorgungsstation gab es einen kleinen Park mit lebensgroßen Tieren. Es gab einen Säbelzahntiger, ein Tier, das an einen Elefanten erinnerte, aber insgesamt 4 Stoßzähne besaß, zwei Wölfe, eine Hyäne, die gerade ein Wildschwein verspeiste und einen Bären. Obwohl die Tiere zwar lebensecht aussahen, bewegten sie sich natürlich nicht, rochen nicht und gaben auch keine Geräusche von sich. Berta betrachtete sie alle dennoch sehr aufmerksam und hielt zumindest zum Säbelzahntiger einen gehörigen Abstand. Schließlich erreichten wir unser heutiges Ziel, einen Stellplatz auf einer Bergkuppe bei Aliaga. Vor Sonnenuntergang hatten wir noch ausreichend Zeit für einen ausgiebigen Spaziergang. In den Pinienzweigen saher wir merkwürdige verwobenen Nester, die ein wenig an Spinnennester erinnerten. Es waren ziemlich viele. Tatsächlich waren es aber keine Spinnen, die diese Nester gebaut hatten, sondern Raupen und zwar die gefährliche Prozessionsraupe. Diese ist in der Lage, ihre Härchen in die Luft zu schießen, und die können auf der Haut oder beim Einatmen zu extremen Reizungen führen. In dem Stadium, in dem wir sie sahen natürlich nicht. Aber nächstes Jahr dürfte es in dieser Gegend ziemlich unangenehm werden. Auch dem Hinweg trafen wir dann auf Kühe. Berta lief dabei an der langen Leine und zog ganz ordentlich zu den Kühen hin. Wir gingen bis auf vielleicht 5 m heran und dann setzten wir uns und warteten solange, bis sie sich beruhigt hatte. Nach vielleicht fünf Minuten kam sie dann problemlos an der Leine weiter mit. Kurze Zeit später ließen wir sie frei und sie rannte freudig den Weg weiter. So weit, dass wir sie gerade noch sehen konnten. Danach lief sie in deutlich größerem Abstand als sonst um uns herum, ließ uns aber nicht aus den Augen. Als wir später an die Stelle kamen, an der sie kehrt gemacht hatte, sahen wir, dass auch dort eine Kuh stand. Kaum vorstellbar, dass sie sie nicht gesehen hatte. Sollte sie so schnell gelernt haben? Das würden wir auf dem Rückweg ja sehen. Wir gingen noch ein Weilchen weiter und machten dann irgendwann kehrt. Ab da lief Berta wieder dicht bei uns. Solange, bis wir wieder bei den Kühen vorbeikamen. Dort bog sie ab und lief zu der ersten Kuh hin. Aber sie hörte, als Michael sie rief und bekam natürlich ein Leckerli. Das letzte, was noch in der Tasche war. Wir gingen weiter, in der Annahme, Berta würde jetzt einfach weiter mitgehen. Die hatte jedoch andere Pläne und kehrte prompt, noch das Leckerli kauend, zu der Kuh zurück und bellte sie an. Michael rief erneut und - ziemlich unerwartet - Berta kam sofort zurück. Zum Glück hatte Michael noch ein allerletztes Leckerli in der Hosentasche, was Berta auch bekam und anschließend tatsächlich mit uns weiterging. Danach ruhten wir uns noch ein bisschen aus und teilten uns dann den Hasen, den wir gekauft hatten. Berta bekam schon mal den Kopf mit Zuccini und wir schmorten uns den Rest mit Gemüse. Ein Festschmaus für uns alle.
Comments powered by CComment