Wir reisen um die Welt

08.11.2021 (108 km)

Es sollte heute tatsächlich weitergehen. Wir würde Berta wohl reagieren, wenn wir das erste Mal woanders hinfahren? Bisher kamen wir spätestens Abends immer auf "ihrem" Platz an. Aber zunächst mal die gewohnte Routine: Häufchen des Großen, Spaziergang, Fütterung von Groß und Klein und danach Abhängen mit Franz. Der war auch ganz traurig, dass wir heute fahren würden aber es war dann trotzdem wieder gemütlich. Zwischendurch kam ein Pärchen mit zwei Hunden an, die sich auch promp mit Flocke anlegten. Als Michael mit Berta vorbeiging, bellten sie auch kurz. Berta kam dann etwas näher an Michael heran und lief dann aber ganz entspannt an den beiden vorbei. Gegen Mittag füllten wir noch unsere Wasservorräte auf und wollten dann eigentlich los. Nur Berta, die in den letzten Tagen immmer so problemlos ins Auto sprang, wollte partout nicht einsteigen. Auch auf das Rufen reagierte sie plötzlich nicht mehr. Stattdessen lief sie noch einmal das Gelände und ihre alten Futterstellen ab und fraß sich noch einmal den Bauch voll. Aber dann kam sie doch, wir luden sie ein und dann fuhren wir los. Ganz entspannt lag sie dabei auf ihrem Platz zwischen den Vordersitzen. Nach 1 1/2 Stunden machten wir an einer Entsorgungsstation Halt. Während Michael das alte Wasser abließ und die Toilette entleerte ging Aneta mit Berta spazieren. Oder war es umkehert? Viel weiter wollten wir nicht fahren und so suchten wir uns den nächsten schönen Platz aus. Bereits eine halbe Stunde später standen wir mitten in den Bergen, leider umgeben von zwei weiteren Wohnmobilien mitten in der Natur. Natürlich machten wir gleich einen ausgiebigen Spaziergang. Zunächst mit Leine. Dann ließen wir sie aber los und Berta lief wie gewohnt völlig entspannt, immer in unserer Nähe bleibend mit uns mit. Dann ging auch schon die Sonne unter und wir machten uns etwas zu essen. Während Aneta zauberte machten Michael und Berta noch eine Runde. An einem Bergkamm graste eine Gruppe Kühe. Als Berta sie entdeckte lief sie zu der ersten hin und bellte sie an. Die Kuh rührte sich nicht. Das Pfeifen von Michael wurde völlig ignoriert. Die Kühe waren viel interessanter. War das neu für sie oder hatte sie schon einmal Kühe erlebt? Irgendwann war es die Kuh leid, drehte sich um und lief ein paar Schritte. Berta laut bellend hinterher, um sie herum und dann lief die Kuh, die etwas abseits gestanden hatte, zu den anderen. Berta jagte von einer Seite zur anderen, umkreiste die Gruppe und plötzlich waren sie alle in Bewegung und liefen gemeinsam den Berg hinauf. Michael pfiff weiter und als er immer leiser wurde, hörte sie wieder darauf, blieb stehen, spitzte die Ohren und lief dann schnurstracks zu ihm zurück. Zurück im Wohnmobil legte sie sich gleich hin und schlief erstmal wieder eine Runde. Währenddessen hatten auch wir unser Abendessen. Danach saßen wir noch ein Weilchen am Tisch bevor Aneta noch einmal nach draußen ging. Urplötzlich fing Berta an zu knurren. Erst leise, dann lauter und dann bellte sie, als wäre draußen irgendetwas los. Aber außer Aneta war draußen niemand. Durch streicheln ließ sie sich beruhigen, aber sobald das streicheln nachließ knurrte und bellte sie wieder. Es dauerte, bis wir herausfanden, was es war. Bisher hatte sie immer an der Eingangstür gelegen. Aber heute hatte sie sich auf der Decke platziert, die immer noch zwischen den Vordersitzen lag. Und wenn man von dort, bei angeschalteter Innenbeleuchtung gegen die Windschutzscheibe schaut, mit dem Nachthimmel als Hintergrund, dann ist das einfach ein großer Spiegel. Und da war dann ganz nah ein fremder Hund, dem sie natürlich klarmachen wollte, dass das hier ihr Revier ist. Nachdem wir unsere Verdunklung angebracht und die Scheibe so verdeckt war, beruhigte sie sich sehr schnell wieder und schlief auch gleich wieder ein. Etwas später wollte sie noch einmal raus. Aber diesmal war es nur noch ein kleiner Spaziergang von vielleicht 15 Minuten. Aber bei 6 Grad musste es auch nicht sehr viel länger sein. Und nachdem dann auch das letzte kleine Geschäft erledigt war, konnten wir uns endlich in unsere Betten verkriechen und wieder einmal müde und erschöpft schlafen gehen.

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