15.10.2021 (170 km)
Der Platz war schön, abgelegen und von zwei Wanderen und ein paar Autos abgesehen auch wunderbar einsam. Aber wir wurden gestern derart von Fliegen überfallen, dass es so gar keinen Spaß machte, draußen zu sitzen. Also machten wir auch heute keinen Pausentag, sondern fuhren einfach weiter. Es ging als erstes zum Leuchttum am Cap von São Vicente. Der Nationalpark, der auch hier am Küstenstreifen eingerichtet wurde, ist auch hier eher langweilig und triest. Wenn es Bäume gibt, dann Eukalyptus, aber auch diese wurden immer spärlicher. Die Ortschaften wirkten recht ärmlich: Eindeutig keine touristisch sonderlich bedeutsame Region. Am Leuchtturm dann das komplette Gegenteil. Für unsere Verhältnisse Schaaren von Touristen, darunter viele Deutsche,. Sie alle wollten wie wir das südöstlichste Ende Europas gesehen haben. Wirklich voll war es natürlich nicht, aber deutlich mehr, als wir es aus den letzten Wochen gewohnt waren. Wir fuhren weiter an der Küste entlang nach Lagos, wo wir über eine Holztreppen zum Praia do Camillo herunterstiegen. Dieser kleine Strand liegt malerisch in der sandsteinfarbenen Küste. Aus dem Wasser ragen imposant einzelne Felsen empor. Auf dem kleinen Sandabschnitt tummelten sich zahlreiche Sonnenanbeter und auch einige Wasserratten konnten es trotz der eisigen Wassertemperatur nicht lassen, baden zu gehen. Uns genügte es, die Füße vom Meer benetzen zu lassen. Über Portimão fuhren wir weiter zum Castelo de São João do Arade. Hier liegt eine kleine Festung direkt an einem Strand. Allerdings liegt der Strand an der Flußmündung der Arade, auf deren anderen Seite die Stadt Portimão liegt. Nicht unbedingt ein Ausblick, den man haben möchte, wenn man sich am Strand aufhält. Wir zumindest bevorzugen am Strand das Zimmer mit Meerblick. Danach ging es wieder ins Landesinnere. Über Silves, wo es auch eine Festungsanlage gibt, die wir uns in den nächsten Tagen noch ansehen wollen, fuhren wir in die Berge, um dort im Hinterland einen Übernachtungsplatz zu finden. Dabei ging es erneut auf sandigen und steinigen Pisten steil bergauf und vielleicht noch etwas steiler wieder bergab, durch ein kleines Dorf, wo wir das Gefühl hatten, direkt durch ein Wohnzimmer zu fahren, an einem staunenden Mann vorbei, der auf dieser Straße vermutlich noch nie ein Wohnmobil gesehen hat. Aber irgendwann kam der Asphalt wieder und wir waren durch. Na ja, fast. Denn dann kam diese Brücke, die wohl deshalb so extrem schmal war, um große Autos, wie unseres davon abzuhalten, in die Straße hineinzufahren, aus der wir gerade kamen. Aber zum Glück war sie gerade breit genug, dass wir darüber fahren konnten, denn zurück hätten wir beide beim besten Willen nicht gewollt. Ein kurzes Stück danach fanden wir an einer Straße, die an einem Stausee endete, einen Picknickplatz, wo wir uns häuslich einrichteten.
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