12.10.2021 (63 km)
Die Nacht war weniger ruhig, als wir uns das vorgestellt hatten. Erst stellte sich ein französischer Transporter mit zwei jungen Mädels direkt neben uns, die mit ihrer Ritsch-Ratsch-Tür spielten, dann war es auch abends noch sehr warm im Wagen, draußen aber zu laut , so dass wir auch nicht die Fenster öffnen wollten. Und es plagten uns wieder ein paar Mücken. Gegen halb eins, als Aneta gerade eingeschlafen war, fuhr ein Auto auf den Parkplatz und stellte sich quer vor die parkenden Transporter und unser Wohnmobil. Ein Mann stieg aus und schien auf irgendjemand zu warten. Es dauerte vielleicht eine Stunde, als ein weiterer Wagen kam und nach kurzer Zeit wieder abfuhr. Dies wiederholte sich ein paarmal, bis der Mann schließlich um halb vier wieder in sein Auto stieg und ebenfalls verschwand. Völlig schleierhaft, was der Typ des Nächtens auf diesem abgelegenen Parkplatz getrieben hat. Aber zu behaupten es könnte eventuell nicht ganz legal gewesen sein, ist sicher keine allzu gewagte These. Wir waren also etwas müde, als wir um 8:30 Uhr aufstanden, frühstückten und unsere Fahrräder für unsere kleine Radtour durch Lissabon vorbereiteten. Der erste Teil der Fahrt, war der angenehmste: Über fast 4 km ging es nur bergab zum Tejo hinunter. Das erste Ziel war der Turm von Belem. Danach fuhren wir knapp 10 km am Wasser entlang, unter der großen Autobahnbrücke hindurch zur Altstadt von Lissabon. Bei der Kathedrale ließen wir die Fahrräder stehen und erkundeten die Umgebung zu Fuß. Dort kauften wir uns auch je eine Nata. Sie waren total frisch, noch warm, der Teig so unglaublich knusprig und zergingen förmlich auf der Zunge. Kurz: Es waren die leckersten Natas, die wir je gegessen hatten. Der Rückweg war mit dem Fahrrad dann etwas beschwerlicher. Es waren zwar nur 6 km, aber die hatten es in sich. Die ersten Hügel schafften wir noch, aber bereits zwischendurch und auch die letzten 2 km mussten wir absteigen und schieben, so steil ging es den Berg wieder hinauf, den wir morgens so locker heruntergeradelt sind. Aber schließlich kamen wir doch wieder bei unserem Forti an. Durchgeschwitzt, es waren auch heute wieder über 30 Grad, und ziemlich geschafft, aber wir waren wieder zu Hause. Dort warte auch schon ein leckere Melone im Kühlschrank auf uns, die uns schnell wieder zu Kräften brachte. Wir hatten erstmal wieder genug vom Lärm der Stadt und freuten uns darauf, die nächste Nacht wieder in der Natur zu verbringen. Östlich von Setubal fanden wir einen solchen Platz. Im Reserva Natural do Estuàrio do Sado standen wir direkt am Wasser und konnten bei einen wunderschönen Sonnenuntergang die Fische beim Springen beobachten. Ruhig war es auch wieder, die Wellen plätscherten ganz leise an den Strand. Und heute Nacht wird uns bestimmt niemand mehr stören. Keine Ritsch-Ratsch-Türen von Transportern und auch keine nächlichen Besucher.
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