25.07.2021 (105 km)
In der Nacht, es war morgens um zwei, kam eine Gruppe Jugendlicher an, die vermutlich nach einer Feier stark angetrunken waren. Warum sie ausgerechnet so weit abseits von irgendwo noch eine Station machen mussten, blieb uns verborgen. Jedenfalls wachten wir kurz auf, nur um dann um so tiefer wieder einzuschlafen. Um halb acht konnten wir nicht mehr schlafen und waren daher etwas früher als sonst unterwegs. Die erste Station war ein Rot- und Dammwildgehege, die auch Führungen machten. Es war allerdings bereits wieder 30 Grad heiß und wir hatten keine Lust, bei diesen Temperaturen 1 - 1 1/2 Stunden über Wiesen zu laufen, um Rehe anzusehen. Die Tiere bekamen wir allerdings trotzdem zu sehen. Sie kühlten sich im Schatten nahe des Zaunes ab und wir hatten ausreichend Gelegenheit, gute Fotos zu schießen. Danach fuhren wir nach Mragowo. Wir brauchten Wasser und Diesel. Diesel war kein Problem. Das Zapfen übernahm sogar die nette Besitzerin. Wasser hatte sie jedoch keines. Hinter der Stadt sollte es einen Campingplatz geben, den wir sogleich ansteuerten. Im Stadtzentrum waren überraschend viele Menschen. Wie wir schnell feststellten, war das alljährliche Amerikanische Festival genau heute. Entsprechend lange brauchten wir, um die 5 km durch die Stadt zu fahren. Und dann waren wir mit unserem Wohnmobil auf der Strecke des Korsos. Und nicht nur das: Wir waren plötzlich mittendrin. Vor und hinter uns fuhren mit Fahnen geschmückte offene Wagen, in denen Cowboys fleißig winkten. Die Zuschauer hielten ihre Kameras hoch und wir waren sicher auf allen Aufnahmen mit drauf. Der Campingplatz war wegen der vielen Zuschauer dann auch nicht erreichbar. Aber beim nächsten, ca. 2 km weiter, klappte es dann doch. Für unser eigentliches Ziel, ein Aussichtspunkt auf einem Berg südöstlich der Stadt auf der anderen Seeuferseite, mussten wir noch einmal durch die Stadt. Diesmal ging es aber problemlos. Die Aussicht von Aussichtspunkt hatten wir uns netter vorgestellt. Reiseführern kann man wohl nicht immer vertrauen. Auf dem Berg waren zwei Skilifte installiert. Immerhin wissen wir jetzt, dass man in den Masuren auch Skilaufen kann. Den Nachmittag verbrachten wir auf einer Decke liegend auf einer Wiese an einem kleinen See. Nicht ganz für uns alleine, aber trotzdem schön ruhig. Als es gegen 17 Uhr etwas abgeküht war, fuhren wir weiter. Ein echtes Highlight war dann die Kirche in Swieta Lipka. Als wir ankamen war gerade eine Messe. Wir nutzten die Zeit, um durch den herrlich gestalteten Außengang zu spazieren, der allerdings teilweise gerade restauriert wurde. Als wir die Kirche betraten, ging die Messe gerade zu Ende und wir konnten danach noch ein paar Fotos von der wirklich wunderschönen Kirche machen. Und zuletzt trauten wir uns noch vom Parkplatz aus einen Drohnenflug zu machen, um auch die äußere Erscheinung der Kirche einzufangen. Dann ging es weiter nach Reszel (Rößel). Dort steht eine alte Ordensburg, die 2002 zu einem Hotel umfunktioniert wurde. Im Hof befindet sich eine Bar und ein Restaurant, die beide sehr einladend wirkten. Wir zogen es aber vor, zu unserem nächsten Stellplatz an einen See zu fahren und unseren Grill anzuwerfen, um ein paar Maiskolben, rote Beete und Brötchen mit Kräuterbutter zu genießen.
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