24.07.2021 (63 km)
Morgens machten wir noch einen schönen Spaziergang zur Spitze der Halbinsel im See Sniardwy, wo wir die Nacht verbracht hatten. Die knapp 2 km waren sehr kurzweilig und als wir an der Spitze ankamen und durch die dort aufgebaute Zelt-, Wohnwagen- und Wohnmobilstadt liefen, waren wir froh über unseren einsamen Platz auf der Wiese. Auf einem Hügel hatte es sich eine Motorradgang breit gemacht und beschallte die Umgebung mit Heavy-Metall-Klängen. Ganz gemütlich fuhren wir anschließend an der Westküste des Sees entlang in den Nationalpark Warnowo. Dort sollte es wilde Pferde geben, die wir allerdings nicht zu Gesicht bekamen. Stattdessen fanden wir bei einem Halt Blaubeeren, die wir direkt vom Busch aßen. In Wierzba nahmen wir eine kleine Fähre. Die einzige Fähre, die es in den Masuren überhaupt gibt. Wir hatten Glück mit unserem Wohnmobil: 3,5 t war das Maximalgewicht, das ein Auto haben durfte. Gut, dass wir das einzige Fahrzeug in diese Richtung waren. Ein weiteres hätte auch nicht gepasst. Für die 360 m bis zum gegenüberliegenden Ufer benötigte die kleine Kabelfähre etwa 10 Minuten. Auf der anderen Seite warteten etliche Fahrzeuge und wir konnten uns ausrechnen, wie lange sie wohl würden warten müssen. Die Weiterfahrt ging über einen schmalen Sandweg etwa 5 km quer durch den Wald. Wunderschön, aber eben auch sehr eng. Immer passend gab es eine Ausbuchtung, wenn entgegenkommender Verkehr kam. Und die anderen Fahrer hielten ausnahmslos sehr rechtzeitig. So kamen wir nach Mikolajki, dem Vendig der Masuren. Warum der Ort diesen Beinamen bekommen hat, blieb uns schleierhaft. An den vielen Brücken, kann es nicht gelegen haben, es gab nur zwei. Eine für Autos und eine für Fußgänger. Vielleicht aber an den vielen Menschen. Entlang des Flusses gab es viele Andenkenstände, zwischen denen sich die Leute enggedrängt entlangschoben. Uns war das etwas zu eng und so beließen wir es bei einer kleinen Stadtrundfahrt. Wir fuhren weiter nach Westen und nutzten einen Wiesenparkplatz am See Jezioro Majcz Wik. für unsere nächste Übernachtung. Vor dem Abendessen liefen wir noch kurz zum See hinunter, der ausgesprochen sauber war und regelrecht zum Baden aufforderte. Wir aber hatten Hunger und brutzelten und noch leckeren überbackenen Brokkoli bevor wir zum gemütlichen Teil des Abends übergingen und spielten.
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