Wir reisen um die Welt

02.03.2024, 135 km

So schön das Wetter gestern noch gewesen war, desto trüber war es heute. Die umliegenden Berge waren in Wolken gehüllt und alles war grau in grau. Nach dem morgendlichen Spaziergang fuhren wir weiter und waren beim durchqueren der Berge bald in tiefen Nebel. Berta war das ganze wieder ziemlich unangenehm, so dass wir einen ungeplanten Halt an einem Gasthaus einlegten. Neben drei Räumfahrzeugen fanden wir einen freien Platz, wo wir eine Pause machten, damit sich Berta ein wenig beruhigen konnten. Danach war es besser und 20 Minuten später machten wir einen erneuen Halt, um unsere übervolle Toilette zu leeren. Danach war mit ihr wieder alles ok. Als wir Ávila erreichten, schien sogar schon wieder die Sonne und tauchte die gut erhaltene Stadtmauer, die rings um die Altstadt steht, in ein goldenes Licht. Wir fuhren erst noch auf die andere Seite des Flusses, zu einem Aussichtspunkt. Von dort aus konnten wir die gesamte Altstadt überblicken. Danach gab es Kaffee und Kekse und unser inzwischen obligatorisches Pausenspiel. Eigentlich hatten wir es nicht geplant, entschieden uns aber ob der hübsch aussehenden Altstadt doch dazu, das Innere der Stadtmauer zu erkunden. Wir wanderten durch die schmalen Gassen der Altstadt zur Kathedrale, innen und außen an der Stadtmauer entlang und kehrten dann nach einem Besuch der Kirche zur heiligen Isabella zurück. Als wir gerade wieder durch die Stadtmauer gehen wollten, hatten sich die Wolken zu einem dunklen schwarz zugezogen und es fing heftig an zu Hageln. Bis zum Auto, das zum Glück nicht allzu weit weg geparkt war, rannten wir, waren aber trotzdem völlig durchnässt, also wir dort ankamen. Unsere Hände brannten vor Kälte und wir waren sehr froh, wieder im trockenen zu sein. Unser nächstes Ziel war eine Gastankstelle in der Stadt. Aber bevor wir weiterfahren konnten, mussten die Scheiben erst wieder frei werden. Trotz Klimaanlage warteten wir fast 15 Minuten, bis sich das erste kleine Loch in der beschlagenen Scheibe gebildet hatte und wir langsam und vorsichtig losfahren konnten. Aus dem Hagel war inzwischen Schnee geworden und dieser blieb sogar liegen. So tasteten wir uns langsam durch die Stadt bis vor uns ein Polizeiwagen im Einsatz in die Straße einbog. Wir scherzten noch, dass dieser bestimmt zum ersten Glätteunfall fahren wurde und fanden das kurz danach bestätigt, als wir von Polizisten an einem Kreisverkehr an einem Fahrzeug vorbeigewiesen wurden, dass offensichtlich nicht mehr bremsen konnte und einfach gerade in den Kreisverkehr gerutscht war. Nachdem wir unsere Gasflasche befüllt hatten, sahen wir, dass in Richtung Segovia, wo wir eigentlich weiterfahren wollten, nichts mehr ging. Alles war bei Google tiefrot. Offensichtlich hatte es dort weitere Unfälle gegeben. Also entschieden wir uns für die entgegengesetzte Richtung. Der Schneefall wurde immer heftiger und bald gab es nur noch zwei schmale Spuren auf der vollgeschneiten Straße. Nachdem wir Ávila hinter uns gelassen hatten, folgten wir zwei Autos, die mit 35 km/h der normalerweisen breiten Nationalstraße entlangkrochen. Aber viel schneller waren wir auch nicht, als diese nach einer Stunde weg waren. Stattdessen überholte uns irgendwann ein Räumfahrzeug hinter dem wir anschließend kaum hinterherkamen. Aber auf der Passhöhe machte das Fahrzeug kehrt und wir durften uns unseren Weg durch den Schnee wieder alleine bahnen. Auf der anderen Seite standen bereits mehrere Fahrzeuge quer, die den Anstieg zum Pass nicht geschafft hatten. Nach zwei Stunden durch den Schnee erreichten wir einen Entsorgungsplatz, wo wir Frischwasser auftankten und unser Wohnmobil von Eis und Schnee notdürftig bereiten. Immerhin hatte es aufgehört zu scheiden, so dass wir das halbwegs trocken machen konnten. Danach fuhren wir noch 10 Minuten weiter bis zu einem Picknickplatz bei einer Ermita. Dann nur noch ein kleiner Spaziergang durch den Matsch bis wir unser verdientes Abendessen bekamen. Zum Glück hatten wir gestern bereits gegrillt. So ganz ruhig blieb es jedoch nicht. In einem benachbarten Haus stieg eine kleine Party und die Musik begleitete uns noch bis 1:30 Uhr in der Früh.

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