20.12.2023, 146 km
Tatsächlich hatte sich der Nebel weitestgehend verzogen, als wir zu unserer Morgenrunde an der Straße entlang aufbrachen. Das schöne Tal war vom Aussichtspunkt aus immerhin besser sehen, als gestern bei völliger Dunkelheit und Nebel. Aber bei strahlendem Sonnenschein wäre es bestimmt noch eindrucksvoller gewesen. Am Ende liefen wir noch über eine feuchte Wiese und sahen eine Herde Ziegen am anderen Ende. Aber das war es auch schon an "Sehenswürdigkeiten". Eindeutig kein Platz, um länger dort zu verweilen. Auch wenn Berta das vermutlich anders gesehen hat. Ihr wäre alles lieber gewesen, als weiterzufahren. Wir versuchten es mit zahlreichen kleineren Halts, wo sie kurz aus- und gleich wieder einsteigen durfte. Aber des dauerte jeweils nicht lange, bis sie wieder zitterte und wir das Prozedere wiederholten. Eigentlich dauerte die Fahrt bis nach Château-Chalon nur 7 Minuten aber wir brauchten mit den vielen Stopps fast eine halbe Stunde. Den wunderschönen Ort, wo dereinst sowohl eine große Burg als auch ein Kloster standen, besichtigten wir ausgiebig zu Fuß. Von der Burg waren nur noch zwei große Säulen erhalten, vom Kloster immerhin die Hauptgebäude. Aber der Ort war wunderbar französisch hübsch und außerhalb der Saison menschenleer. Im Sommer muss hier deutlich mehr los sein, gibt es doch einige Cafès, Restaurants und etliche Beherbergungen. Unser nächstes Ziel war Bourg-en-Bresse. Eigentlich hätten wir die gut ausgebaute D1083 nehmen wollen, die uns in 45 Minuten dorthin gebracht hätte, aber Berta mag seit der Fahrt nach Hannover keine Straßen mehr, die irgendwie an Autobahn erinnern. Also nahmen wir die Nebenstrecke, die uns dafür durch niedliche kleine Dörfer führte. Irgendwo hielten wir an einer alten Mühle an und machten von dort aus einen Spaziergang an einem Bach entlang. Berta versuchte mal wieder Enten zu jagen, was ihr aber zum Glück nicht gelang. Als wir dann nach 1 1/2 Stunden in Bourg-en-Bresse ankamen, war es auch schon wieder dunkeln. Als erstes hielten wir bei einem Ibis-Hotel, um zu erfragen, ob wir dort eventuell eine Dusche nutzen könnten. Im Wohnmobil war es uns einfach zu kalt. Aber das ging leider nicht und so fuhren wir 3 Minuten weiter zu einem Entsorgungsplatz, wo wir noch einen Spaziergang am anliegenden Bach machten, in dem Berta entweder einen Bieber oder eine große Wasserratte entdeckte. Nachdem wir noch einen kleinen Einkauf erledigt haben, fuhren wir noch eine Stunde weiter zu einem ausgedehnten Picknickplatz der so einladend aussah, dass wir auch den morgigen Tag dort bleiben wollten. Die Anfahrt gestaltete sich etwas schwierig. Das Gelände des Platzes bestand größtenteils aus Wiese, die zu dieser Jahreszeit jedoch ziemlich schlammig war. Es gelang uns, bei völliger Dunkelheit auf dem noch festen Weg zu bleiben und mehr zufällig als beabsichtigt, den einzigen Platz zu finden, in dem der Untergrund fest genug war, um nicht stecken zu bleiben. Neben einem großen LKW, der als Wohnmobil umgebaut war und vermutlich schon länger hier stand, waren wir die einzigen auf dem riesigen Gelände. Inzwischen war es schon sehr spät geworden und wir beeilten und ein schnelles Abendbrot zu machen. Danach machten wir es uns gemütlich und freuten uns gemeinsam mit Berta auf einen fahrlosen Tag.
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