Wir reisen um die Welt

9.12.2023, 256 km

Die letzten Reste von Schnee lagen noch im Wald als wir unseren Morgenspaziergang auf dem Trimm-Dich-Pfad machten. Auf dem Weg lag aber kein Schnee mehr und wir konnten so ganz bequem und trockenen Fußes wandern. Sicherheitshalber ließen wir auch die Trimm-Dich-Übungen weg, die alle paar 100 Meter angeboten wurden. Nach dem Frühstück ging es wieder auf die Autobahn. Unser Ziel war es, am Nachmittag Kassel zu erreichen und uns dort mit Sidney zu treffen. Aber kaum waren wir auf der Autobahn, fing Berta an zu zittern. Sie hatte wieder Angst. Und wir dachten, dass wir das auf unserer letzten Reise in Schweden in den Griff bekommen hätten. Offensichtlich nicht. Vermutlich hatten wir es gestern mit der Autobahnfahrt am Abend etwas übertrieben. Durch Hannover wollten wir trotzdem nicht fahren und fuhren noch auf der A7 weiter, bis wir südlich von Hannover in Richtung Hildesheim von der Autobahn herunterfuhren. Für Berta war das genau richtig. Das Zittern hörte auf und wir konnten uns wieder über die schöne Strecke freuen, die wir bei strahlendem Sonnenschein nahmen. Zufällig kabem wir am Schloß Marienburg vorbei und machten kurzerhand einen Abstecher dorthin. Ein Spaziergang um das Schloß herum wurde uns jedoch von der freundlichen Parkwächterin verweigert. Parken war nur mit Online-Ticket für den "Weihnachtszauber" möglich, der ausgerechnet heute stattfand. Also fuhren wir wieder hinunter zur Leine, stellten unser Wohnmobil dort ab und machten einen Spaziergang entlang des kleinen Flusses. Berta freute sich sichtlich, frei laufen zu können und wälzte sich nur wenig in was auch immer da so gut roch. Danach fuhren wir zu einer Waschstraße, wo wir unseren Trinkwasservorrat auffüllten. Wir hatten gestern nur 10 l eingefüllt, gerade soviel, dass die Heizung lief. Als der Tank beinahe voll war, kam jedoch ein Mitarbeiter der Waschstraße zu uns und sagte, dass das Wasser hier eigentlich nur für die Scheiben gedacht ist. Schon komisch, wie unterschiedlich Menschen und Länder sein können. In Schweden wurden wir immer merkwürdig. Aber gut, der Tank war beinahe voll und damit würden wir mit Sicherheit bis Frankreich kommen. Später als gehofft kamen wir kurz nach 17 Uhr in Kassel an. Es war bereits dunkel und es regnete. Das Treffen mit Sidney im Café war trotzdem sehr schön und wir hatten einiges zu erzählen. Als das Café zwei Stunden später zumachte verabschiedeten wir uns und suchten uns westlich der Stadt einen Platz zum Schlafen. Nach einer weitern Stunde Fahrt fanden wir uns auf einer kleinen abschüssigen Straße in einem Wohngebiet wieder wo wir ganz bestimmt nicht bleiben wurden. Nachdem wir uns rückwärts aus dieser mißlichen Lage befreit hatten, hielten wir auf dem Dorfplatz an, um im Internet einen alternativen Platz zu suchen. Aber natürlich gab es hier kein Netz. Also fuhren wir auf gut Glück weiter und fanden tatsächlich nach kurzer Zeit einen passenden Platz. Es war ein ziemlich vereister Parkplatz eines Besucherbergwerks. Dort machten wir uns nur noch schnell etwas zu essen, bevor wir uns müde in unsere Koje zurückzogen.

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