23.06.2023, 246 km
Es war wieder frischer in der Nacht und endlich auch keine Mücken mehr. So gut haben wir lange nicht mehr geschlafen. Der Morgenspaziergang am See mit einer freilaufenden Berta war auch wieder sehr schön auch wenn der Himmel nicht mehr blau war. Das Wetter schien bereits zu ahnen, was wir heute vorhatten. Nach einem Halt in Kiruna für Gas und Einkauf fuhren wir auf der einzigen Straße weiter durch das aktive Bergbaugebiet von Kiruna. Immer wieder kamen und lange Güterzüge mit leeren Wagons entgegen, die sich wieder aufgefüllt auf die Reise nach Narvik machten, um dort in die wartenden Schiffe entleert zu werden. Dann übernah wieder die Natur. Kleine Birkenwälder säumten die Straße, die ganz allmählich in die Höhe führte. Beim Nationalpark Abisko hielten wir an und machten eine zweistündige Wanderung. Hunde waren hier immerhin auf den gekennzeichneten Wegen gestattet. Die Strecke begann entlang des Königswegs durch den Birkenwald am Fluß entlang und führte dann über ein paar kleinere Hügel. Unmengen von Raupen hingen von den Zweigen und ließen sich in unsere Gesichter, Haare und Kleidung fallen. Auch Berta war voll von den sich windenden Tieren. Auch auf den Bänken, die eigentlich zum verweilen einluden, tummelten sich tausende dieser Tiere. Nach den Hügeln kam ein kurzes Stück freies Feld, wo wir uns etwas erholen konnten. Allerdings nur, um danach noch eimmal durch den Wald zu führen, wo wieder etliche der hängenden Raupen auf uns warteten. Dafür gab es diesmal nur sehr wenige Mücken, die uns ärgerten. Zurück beim Wohnmobil brauchten wir eine ganze Weile, um alle Viecher von unseren Klamotten zu entfernen und einige haben wir dann auch erst während der Weiterfahrt entdeckt. Je näher wir Norwegen kamen, umso dunkler wurden die Wolken. Als wir die Grenze überquert hatten, war auch alles wieder da, was wir in den letzten Wochen so gar nicht vermisst hatten: Einge rumplige Straßen, die hoch und heruntergingen, so dass wir immer wieder herunterschalten mussten, eilige Autofahrer, die an mehr oder weniger geeigneten Stellen überholten, Leitplanken und keine Wege rechts und links wo man vielleicht hätte übernachten können. Nur der Regen blieb und zumindest heute noch erspart. Die Suche nach einem Stellplatz gestaltete sich gewohnt schwierig. Den avisierten Platz haben wir zwar gefunden. Er war sogar noch frei. Allerdings war die Zufahrt den Berg hinab zum Fjord so steil, dass wir zwar hinunter, nicht aber wieder nach oben gekommen wären. Schließlich fanden wir aber einen großen leeren Rastplatz, der für norwegische Verhältnisse beinahe einsam war und die kleine Straße war so ruhig, dass wir uns sicher waren, eine angenehm ruhige Nacht zu verbringen.
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