15.6.2022, 170 km
Vor dem Losfahren machten wir noch einen Drohnenflug von der Ruine des Turmes, wo wir übernachtet hatten. Dann ging es nach Tropea. Mal wieder ein kleines Örtchen mit überschaubar breiten Straßen. Ein entgegenkommendes Wohnmobil hielt kurz an, um uns mittzuteilen, dass es hier kein Weiterkommen gab. Eine Brücke sei mit 2,80 m zu niedrig und die andere Strecke gesperrt. Wir versuchten es trotzdem und bekamen kurz vor besagter Brücke sogar einen kostenlosen Parkplatz. Bei unserem Spaziergang in die Altstadt war es schon wieder ziemlich warm geworden. Und so verzichten wir auf den Abstieg zum Strand und die Besichtigung der Kirche am Strand und machten nur von oben einige Fotos. Die Altstadt erinnerte uns ein wenig an die von Cefalù, obwohl sie deutlich kleiner war. Für ein Eis war es uns noch zu früh und so fuhren wir weiter. Natürlich unter der Brücke durch, auf der sehr deutlich ein Schild mit 2,80 m angebracht war. Über unserem Wohnmobil (Höhe 2,85 m) war bestimmt noch 1 m Platz. Sie hatten wohl gerade dieses Schild gehabt und es passt auch irgendwie ganz hübsch dorthin. Danach führte uns der Weg in die Berge oberhalb von Tropea zu dem kleinen Örtchen Zungri. Dort genehmigten wir uns erst einmal einen Espresso und einen Cappuchino bevor wir gemütlich durch das niedliche Örtchen zu den Grotten von Zungri spazierten. Berta durfte mit hinein und die zahlreichen Felsenbehausungen bewundern, die irgendein Völkchen vor tausend Jahren hier in den Kalkstein gehauen hat. Auch das zugehörige Museum, in dem Alltagsgegenstände aus dem 18. Jahrhundert ausgestellt waren, war durchaus sehenswert, zumal es angenehm gekühlt war. Weiter ging es wieder zum Meer, wo wir uns mit einer Wassermelone erfrischten und Berta sich im Meer abkühlte. Nach dieser kleinen Pause fuhren wir nach Pizzo, wo wir auch diesmal kein Tartuffo kauften, sondern die Chiesa die Piedigrotta besichtigten. Dies ist eine Felsenhöhle am Strand, in der unterschiedliche Künstler zahlreiche Skulpturen aus dem Fels gehauen haben. Einige der Figuren hatten schon ziemlich unter dem Zahn der Zeit zu leiden gehabt, waren aber noch immer unbedingt bewundernswert. Als wir aus der Kühle der Höhle wieder herauskamen, waren wir von der Hitze draußen regelrecht erschlagen. Danach ging es wieder in die Berge. Allerdings wollten wir vorher noch einkaufen, da es in der Abgeschiedenheit des Nationalparks Sila keine Einkaufsmöglichkeiten mehr geben würde. Dies stellte sich jedoch komplizierter dar als erwartet. Insgesamt mussten wir drei Conads anfahren, um zumindest halbwegs mit Brot und Wasser versorgt zu sein. Anstelle der geplanten Wachteln wird es Kaninchen geben. Und das wird auch nicht gegrillt werden, sondern natürlich geschmort. Aber dazu morgen mehr. Wir fuhren noch eine weitere Stunde immer höher in die Berge und allmählich wurde es auch wieder angenehm kühler. Um zu unserem Stellplatz auf einer Wiese am Lago Avro zu kommen mussten wir ein Tor aus Stacheldraht öffnen (und natürlich hinter uns wieder schließen) und danach einem ziemlich schlechten Feldweg in den bereits etliche Büsche hineingewachsen waren bis zum Wasser des Sees folgen. Aber am Ende wurden wir mit einem fantastischen Platz mit Blick auf den See, an dessen Ufer gelb blühende Ginsterbüsche standen belohnt. Im See sprangen die Fische und wollten geangelt werden. Aber heute nicht mehr. Im Kühlschrank war kein Platz. Nach einer kleinen Erkundungstour über die Wiese und am Seeufer entlang gab es Abendbrot und unsere Kleine legte sich müde von dem heißen Tag und der anstrengenden Fahrt hin und schlief sofort ein.
Comments powered by CComment