30.11.2021 (149 km)
Die Sonne schien schon wieder herrlich und das Eis knirschte unter unseren Füßen, als wir unseren ersten Spaziergang machten. Bis auf einen alten Weinbauern trafen wir niemanden. Er war gerade dabei, seinen Elektroschrauber zu reparieren und wir tauschten ein paar Worte aus. Auf dem Rückweg stand er in seinem Feld und befestigte einige seiner Rebstöcke. Nunmehr bekannt, grüßte er herzlich zurück als wir ihm zuwinkten. Mit einem kurzen Halt zum Einkaufen (diesmal hat es mit den Austern geklappt), fuhren wir zum Pont du Gard. Dort kamen wir erst kurz vor Sonnenuntergang an. Beim Aufdrehen der Gasflasche kam dann eine böse Überraschung. Die Heckschürze hinten links war jetzt auch defekt. Irgendjemand muss uns heute, während wir geparkt haben, hinten rein gefahren sein. Wir vermuteten, dass dies vor dem Tierladen passiert ist. Aber genau wissen wir es nicht. Das Gute daran ist aber, dass wir jetzt sowohl die rechte (von dem Unfall am Anfang unserer Reise) und die linke Heckschürze austauschen müssen. Dann sehen sie wenigstens gleich aus. Wir ließen uns die gute Laune nicht verderben und liefen den Berg hinauf zum Pont du Gard. Bis wir tatsächlich dort waren, war die Sonne schon untergangen. Aber das Licht reichte trotzdem noch für den Drohnenflug, für den wir gekommen waren. Berta lief wie immer frei und während Michael mit seiner Drohne spielte, ging Aneta mit ihr herum. Auf dem Rückweg war auch alles prima, bis wir wieder an die Straße kamen. Dort schlüpfte Berta und einem Zaun hindurch und ließ sie auch nicht zurückrufen. Wir gingen erstmal weiter. Normalerweise kommt sie dann nach kurzer Zeit. Aber nicht diesmal. Also wieder zurück, den Berg hinauf und noch einmal rufen. Nach ein paar Minuten dann ein kurzes Bellen. Ging es Berta gut? Wurde sie gerade entführt? Hatte sie sich verletzt oder irgendwo verfangen? Michael lief um das Grundstück herum und rief erneut. Außer ein wenig Rascheln war jedoch nichts zu hören. Inzwischen war es dunkel geworden und mit der Taschenlampe liefen wir weiter um das Grundstück herum, bis wir zu einer Einfahrt mit einem kleinen Bungalow und einer Art Container kamen. Und hinter diesem Container war sie und schaute angestrengt darunter. Aber auch jetzt ließ sie sich nicht herbeirufen. Stattdessen krabbelte sie unter den Container und jagte dem, was auch immer darunter gewesen war, durch die dahinter liegenen Büsche hinterher. Hin- und wieder tauchte sie im Licht der Taschenlampe auf, um gleich darauf wieder zu verschwinden. Dann kam der Besitzer mit seinem Auto zurück. Ausgesprochen freundlich erlaubte er gleich, dass wir Berta auf seinem Grundstück weiter suchen durften. Die machte aber noch immer keinerlei Anstalten, auf irgendwas oder -wen zu hören. Es dauerte noch ein Weilchen, bis sie Aneta in die Hände lief und diese sie festhalten konnte. Danach ging es an die Leine und dann doch wieder zurück zum Wohnmobil. Unterwegs stellten wir fest, dass es zwei neue Kratzer an ihrem Ohr gab, die natürlich wieder bluteten. Das war dann wohl die nächste Begegnung mit einer Katze. Daran werden wir wohl noch arbeiten müssen. Nachdem wir sie dann einigermaßen überreden konnten, doch wieder mit uns mitzukommen, nahm sie dann sehr gerne ihr Abendbrot von uns entgegen und legte sich dann gleich wieder schlafen. Sie wachte noch nicht einmal auf, als wir uns das Essen machten und danach noch ein wenig spielten. Wahrscheinlich träumte sie davon, wieviel Spaß es macht, einer Katze hinterherzujagen.
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